Ehe mit Wilhelm Krüger
Adele Sondermann heiratete am 11. Januar 1877 den Deutzer Postschaffner Friedrich Wilhelm Krüger [3], nachdem im Juni 1876 die Verlobung stattfand. [3a]

- Eduard Krüger (1877)
- Mathilde Krüger (1879)
- Wilhelm Krüger (1883)
Das Jahr 1875 war für Wilhelm Krüger ein schweres Jahr. So schrieb er an seinen Onkel John G. Barthel in den USA am 12. Januar 1876, dass es ihm derzeit nicht gute gehe und dass das letzte Jahr ein schweres für ihn gewesen wäre. Im August 1875 sei er erkankt und danach hätte er sich um die Weihnachtszeit eine Lungenentzündung zugezogen. Er hoffe nun, dass er im Februar seine Arbeit wieder aufnehmen könne. Zudem schrieb er, dass die Krankheit ihn alleine zurückgelassen habe, da seine Braut sich um ihn gekümmert habe, sich selbst ansteckte und acht Tage später starb. Nach seiner Genesung heiratete er im Januar 1877 Adele Sondermann. [3c1]
Möglicherweise handelte es sich bei der um die Weihnachtszeit 1875 verstorbene Braut des Wilhelm Krüger um Marie Sondermann, die jüngere Schwester der Adele Sondermann.
Kriegsteilnahmen des Wilhelm Krüger
Wie unten stehende Fotografie durch den Ort der Aufnahme (Flensburg) belegt, kämpfte Wilhelm Krüger wahrscheinlich im Deutsch-Dänischen Krieg im Jahr 1864. Zumindest diente er in der Königlich Preußischen Armee im Jahr 1866, wie aus einem erhaltenen Brief an seine Schwester Christiana Bargenter geb. Krüger in den USA hervorgeht. [3d]
Er kämpfte auch im Deutschen Krieg von 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 wie aus seiner Todesanzeige hervorgeht und wie seine zahlreichen Ordern auf unten stehender Fotografie der "letzten Alt-Veteranen des Gummersbacher Kriegervereins" eindrucksvoll belegen. [4]
Beschäftigung bei der Reichspost
Wie aus einem erhaltenen Brief des Wilhelm Krüger an seine Schwester Christiane Bangerter geb. Krüger in den Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Jahr 1873 hervorgeht, schied Wilhelm Krüger im August 1872 vom Militärdienst aus und erhielt eine Stelle bei der Reichsbahn. Dort arbeitete Wilhelm Krüger aber nur bis Anfang Januar 1873, da es ihm nicht gefiel. Er wechselte am 15. Januar 1873 zur Reichspost in Deutz. [5] Dort war Wilhelm Krüger zunächst als Postschaffner angestellt [6]. Zu Beginn seiner Laufbahn fuhr er im Dienst der Post mit der Eisenbahn von Deutz bzw. Köln nach Hannover und zurück. [7]
Ab dem Jahr 1889 oder 1890 war er Hauptpost-Amts-Assistent [8] und wurde nach 1899 zum "Postpackmeister" befördert. Während er im Jahr 1900 noch im Dienst stand, war er um 1911 "außer Dienst", d. h. pensioniert. [9]
Da die Adressbücher von Köln ab 1901 keinen Eintrag mehr für Friedrich Wilhelm Krüger führen, hat sich Wilhelm Krüger wahrscheinlich nach 1901 in den Ruhestand versetzen lassen. Möglicherweise trat er "vor der Zeit" in den Ruhestand, da er bereits in seinem Brief von 1873 schreibt, dass er drei Wochen krank gewesen sei und er an der Brust leide, "[...] was ich mir in Folge des letzten Feldzuges und der bei mir eingetretenen Krankenheit zugezogen habe [...]." [10]
Wechselnde Wohnorte in Deutz und Köln
Im Adressbuch der Stadt Deutz erscheint ein Eintrag für Wilhelm Krüger erst nach dessen Heirat, erstmals im Jahr 1878. Die Adresse der Familie Krüger wechselt nach 1883 häufig. Dies kann aber nicht nur damit begründet gewesen sein, dass die Familie spätestens ab 1888 (siehe Erläuterungen unten) nach Gummersbach verzog. Seitdem hat Wilhelm Krüger vermutlich allein, möglicherweise nur während der Arbeitswoche, in einer kleinen Unterkunft in Deutz bzw. später in Köln gelebt. Die Adressbucheinträge lauten jeweils auf "Krüger, (Friedrich) Wilhelm" und ändern sich wie folgt: [11]
- 1878: Helenenwallstraße 30
- 1879 bis 1882: Arnoldstraße 16a
- 1883: Helenenwallstraße 83
- 1884: Carlstraße 50
- 1885: Viktoriastraße 18
- 1886 bis 1888: Tempelstraße 53 (Im Jahr 1888 wird Deutz ein Teil der Stadt Köln.)
- 1889: kein Eintrag
- 1890 bis 1893: Friesenwall 13
- 1894 bis 1898: Christophstraße 35a
- 1899 und 1900: Merlostraße 26
- 1901 bis 1911: kein Eintrag mehr
Buchhandlung Krüger
Spätestens ab 1888 muss Adele Krüger nach Gummersbach verzogen sein: Am 7. Mai 1888 verstarb in Gummersbach ihre Schwester Minna Sondermann. Sie verstarb unverheiratet und kinderlos bereits im Alter von 42 Jahren. Sie vermachte ihr die Buchbinderei und Buchhandel "Rudolf Sondermann", denn im Jahr 1890 inseriert "Frau A. Krüger vormals Rudolf Sondermann" in der Gummersbacher Zeitung und empfiehlt "Bücher jeder Art, Schreibutensilien, Schmuck, Nippsachen, Papierblumen". [12] Möglicherweise lebte Adele Krüger bereits ab 1887 mit ihren Kindern in Gummersbach, denn im April dieses Jahres kümmerte sie sich bereits um ihre kranke Schwester Minna. [12a]
Am 6. Dezember 1899 erfolgte eine weitere, unten abgebildete, Anzeige. Angeboten werden Lederwaren, Schreib- und Papierwaren, Papierausstattungen und Bücher. Jetzt befindet sich das Geschäft allerdings in der Kaiserstraße Nr. 46 [14], wobei eher anzunehmen ist, dass für die Änderung der Adresse eine Neunummerierung der Hausnummern ursächlich ist als ein weiterer Umzug.
Tod der Adele Krüger
[14] Vgl. Krüger, Adeline (1899a): Anzeige Lederwaren, Schreib- und Papierwaren, Papier-Ausstattungen, Bücher, in: Gummersbacher Zeitung v. 6. Dezember 1899.