Adolf (Adolph) Sondermann wurde am 20. Juni 1873 in Niederseßmar als Sohn des Fabrikanten Franz Karl Albert Sondermann (1836-1908) und der Emilie Cornelie Wollenweber (1840-1923) geboren [1] und am 18. Juli 1873 in Gummersbach getauft. [2]
Nach Adele Bloesch-Stöcker soll Adolf "[...] wissenschaftlich nur mittelmäßig (im Vergleich zu seinem Bruder Richard Sondermann) von der Natur [...] bedacht gewesen sein, [...] erwies sich aber im Leben als ein klug überlegender, vorausschauender und sehr geschickter Großkaufmann, der es zu einem bedeutenden Vermögen brachte [...]" [3]. So berichtet auch sein Neffe Günter Sondermann, dass Adolf ein tüchtigerer Kaufmann gewesen sei als dessen Vater Karl Sondermann [4].
Auch soll Adolf musikalisch gewesen sein. Er lernte das Violinenspiel [5]. Er war "[...] gleichmäßig freundlich, gutartig [...]". [6]
Adolf Sondermann besuchte die Bürgerschule in Gummersbach [7], nach deren Abschluss er auf das Gymnasium in Mühlheim am Rhein wechselte , "[...] wo er [...] das Einjährigenzeugnis für den Militärdienst erwerben wollte." [8] Nach zwei oder drei Jahren auf dem Gymnasium kam er aber wieder nach Niederseßmar, um dort den "Fabrikbetrieb praktisch" beim Vater zur lernen [9].
Er kam bereits in den Ferien nach Hause nach Niederseßmar. "Dann saß er auf seinem neuen Veloziped, auf kleinem Sitz über sehr hohem Rad, hinter dem ein winziges Rädchen mitlief; heute sieht man solche Akrobatenwerkzeuge nur etwa noch in einem Zirkus. Mit einem derartigen Velo zeichnete Adolf nun sehr elegante Wendungen und Figuren in den Straßenstaub [...]." [10]
Am 27. Mai 1898 standesamtlich und am 28. Mai 1898 kirchlich heiratete er in Wiehl Anna Bergerhoff aus Ahe (Niederseßmar), die Tochter des Christian Bergerhoff (gest. 1912 in Köln-Lindenthal) und der Alwine Wirth (früh verstorben) war. Anna Bergerhoff wurde am 28. September 1874 in Ahe geboren [11] und am 18. November 1874 in Marienhagen getauft. [12] Der geschlossene Ehevetrag sah die "Gemeinschaft der Errungenschaft" vor. [13]
Aus der Ehe Sondermann-Bergerhoff gingen zwei Töchter hervor:
Taufpatin der zweiten Tochter war die hier oftmals zitierte Adele Bloesch-Stöcker. [17] Zur Geburt der zweiten Tochter veröffentlichte das Ehepaar folgende Anzeige: [18]
Adolf Sondermann begann um 1900 u. a. mehrere Brotfabriken, deren Geschichte unten stehend erläutert wird. Die Idee für diese, für die Familie Sondermann untypische, Gewerbetätigkeit stammte aus der Familie Bergerhoff. So beantragte bereits 1890 Christian Bergerhoff (vermutlich ein Bruder der Anna Sondermann geb. Bergerhoff) in Ahe eine Concession für eine Dampfmaschine für eine Dampfbäckerei in Niederseßmar. [19]
Besonders erfolgreich war Adolf Sondermann mit seiner Brotfabrik in Köln-Ehrenfeld, sodass diese auch in der Familienüberlieferung in Erinnerung geblieben ist. [19a]
Ein Albert Bergerhoff junior (vermutlich ein Verwandter der Anna Sondermann geb. Bergerhoff) war in Köln unternehmerisch sehr aktiv und wirtschaftlich eng mit Adolf Sondermann verbunden. So war Albert Bergerhoff junior nicht nur Kompagnon des Adolf Sondermann in der Brotfabrik "A. Bergerhoff GmbH" und in der Kohlegroßhandlung "Bergerhoff & Cie." Er war darüber hinaus (ab ca. 1905) u. a. Gesellschafter des Zechenbetriebs "Bergerhoff & Cie. GmbH", des "Kölner Braunkohlen-Briket-Vertriebs" (bis ca. 1916), der "Brot-Fabrik Hansa GmbH, Köln-Lindenthal" (spätestens ab ca. 1909 bis ca. 1918), der "Brikethandelsgesellschaft mbH" (ab ca. 1916) sowie Gründer (1913) und Aufsichtsrat der "Braunkohlen-Industrie-A.-G. Zukunft Eschweiler". [20]
Kurz nach seiner Eheschließung, am 1. Februar 1899 gründete Adolf Sondermann zusammen mit Albert Bergerhoff die "A. Bergerhoff Gesellschaft mit beschränkter Haftung" mit Sitz in Köln und mit einem Stammkapital von 100.000 Reichsmark (ca. 720.000 Euro im Jahr 2021). Beim Mitgesellschafter Albert Bergerhoff handelte es sich vermutlich um einem Verwandten seiner Frau Anna Sondermann geb. Bergerhoff oder seiner Großmutter Lisette Wollenweber geb. Bergerhoff. Gegenstand der Gesellschaft war " [...] der Betrieb einer Brotfabrik und einer Mehlhandlung." Als Geschäftsführer der Gesellschaft wurden Albert Bergerhoff junior aus Köln und Adolf Sondermann bestellt. [21]
Adolf Sondermann war zumindest bis 1903 zwar Geschäftsführer, aber nicht zugleich Gesellschafter der GmbH. Zumindest wird er nur als Geschäftsführer, aber nicht als Gesellschafter im Adressbuch der Stadt Köln in den Jahren 1900 bis 1903 bezeichnet. [22]
Die Fabrik hatte ihren Sitz in der Subbelrather Straße Nr. 277 in Köln-Ehrenfeld, wo auch (zunächst) der Kompagnon Albert Bergerhoff wohnte. [23] Noch heute (2022) steht unter der Adresse ein altes Fabrikgebäude, wobei es sich möglicherweise um die alte Brotfabrik handelt.
Das Unternehmen "A. Bergerhoff" hatte indes eine Vorgeschichte. Bereits am 21. März 1898 hatte der "Bäcker und Mehlhändler" Albert Bergerhoff (senior) ins Handelsregister von Köln eintragen lassen, dass er in Köln eine Handelsniederlassung besaß und er diese unter der Firma "A. Bergerhoff" betrieb. Zudem erteilte er seinem Sohn Albert Bergerhoff (junior) Prokura. [24] Das Unternehmen "A. Bergerhoff" wurde vermutlich ab 1899 im Unternehmen "A. Bergerhoff GmbH" fortgeführt. Nicht auszuschließen ist, dass Albert Bergerhoff (senior) bereits einige Jahre erkrankt war (siehe unten) und deshalb sein Sohn und nicht er selbst bereits bei Gründung im Jahr 1899 als Geschäftsführer der "A. Bergerhoff GmbH" auftrat.
Der Vater des Albert Bergerhoff (junior), Albert Bergerhoff (senior), verstarb bereits Mitte April 1903 mit 57 Jahren. [25] In diesem Zusammenhang kam es zu einer gesellschaftlichen Veränderung in der GmbH. Kurz vor dem Tod des Albert Bergerhoff (senior), am 28. März 1903, wurde ins Handelsregister eingetragen, dass der Geschäftsführer Albert Bergerhoff (junior) (als Geschäftsführer) ausgeschieden und der Christian Bergerhoff (Schwiegervater des Adolf Sondermann) in die Geschäftsführung der Gesellschaft eingetreten war. [26]
Für das Jahr 1908 findet sich eine Anzeige des Unternehmens zu belieferten Kölner Bäckereien: [27]
Im Jahr 1913 findet die Fabrik in Zusammenhang mit einem Streik in den Brotfabriken Erwähnung. Die Fabrik wurde dabei neben den folgenden Fabriken genannt [28]:
In den aufgezählten Fabriken waren 1913 insgesamt 114 Arbeiter beschäftigt, daher ca. 10 Arbeiter pro Fabrik. Der Streik hatte insbesondere die Einführung einer 72-Stunden Arbeitswoche (!) und einen Wochenmindestlohn von 28 Mark (im Jahr 2022 circa 168 Euro) zum Ziel.
Im November 1912 verstarb der Geschäftsführer Christian Bergerhoff, woraufhin Adolf Sondermann Anfang Januar 1913 zum Alleingeschäftsführer bestellt wurde. [29]
Im Jahr 1916 wurde ins Handelsregister eingetragen, dass die Gesellschaft "A. Bergerhoff GmbH" durch Gesellschafterbeschluss vom 3. April 1916 aufgelöst wurde. Adolf Sondermann wurde zum Liquidator bestellt. Die Aktiva und Passiva der Gesellschaft, ausgenommen des Grundbesitzes, gingen einschließlich dem Recht zur Fortführung der Firma auf Adolf Sondermann über. [30] Am selben Tag wurde ins Handelsregister eingetragen, dass Adolf Sondermann Alleingesellschafter des Unternehmens "A. Bergerhoff" (nunmehr ohne den Zusatz GmbH) wurde. [31]
Circa einen Monat später gab Adolf Sondermann, nunmehr als Liquidator, die Auflösung der Gesellschaft "A. Bergerhoff GmbH" bekannt. [32]
Aus einer Anzeige aus dem August 1916 wird schließlich ersichtlich, dass die Brotfabrik "A. Bergerhoff" von der "Bickendorfer Dampfmühle und Dampfbäckerei von Gerhard König" übernommen wurde. [33] Dennoch wird die Brotfabrik mit dem Geschäftsführer Adolf Sondermann noch 1920 im Adressbuch geführt. Im Jahr 1925 findet sich allerdings kein Eintrag mehr. [34]
Ab dem Jahr 1927 besteht indes wieder ein Entrag "A. Bergerhoff" als Getreidegroßhandlung mit Adolf Sondermann als Geschäftsführer und mit Sitz in der Kleiststraße 4. [35] Im Jahr 1929 ändert ich der Eintrag zu "A. Bergerhoff Fußbodenbelag und Wandbekleidung" - weiterhin mit Sitz in der Kleiststraße 4 und Verkaufstelle "Rothergerberbach 1a", [36] wobei die Verkaufsstelle unter "Balatum-Spezialhaus" firmierte. [37] Das "Balatum-Spezialhaus" gab es bereits 1892 in Köln unter dieser Adresse, sodass Adolf Sondermann das Unternehmen daher Ende der 1920er Jahren erworben haben muss. [38] Im Jahr 1930 ist der Eintrag im Adressuch wieder entfallen. [39]
Neben dem Unternehmen "A. Bergerhoff" bestand das Unternehmen "Bergerhoff & Co.". Gemäß Adressbuch waren Gesellschafter: Hermann Bergerhoff, vermutlich wie Adolf Bergerhoff ein Verwandter der Anna Sondermann geb. Bergerhoff, Adolf Bergerhoff junior sowie Adolf Sondermann. Die Gründung der Gesellschaft muss um 1900 erfolgt sein, denn erst ab 1901 erscheint das Unternehmen in den Adressbüchern der Stadt Köln. So wird auch Adolf Sondermann im Adressbuch des Jahres 1901 erstmals als Teilhaber der Bergerhoff & Co. geführt. Gegenstand des Unternehmens war der Großhandel mit "Donatus-Brikets, Kohlen und Coaks". Sitz des Unternehmens war zunächst die Engelbertstraße 58, ab 1904 die Hochstadenstraße 12. [40]
Im Juni 1903 trat Hermann Bergerhoff, aus der Gesellschaft "Bergerhoff & Co." in Köln aus (möglicherweise aufgrund Tod). Die Gesellschaft wurde daraufhin von den verbleibenden Gesellschaftern Albert Bergerhoff und Adolf Sondermann unter unveränderter Firma fortgeführt. [41]
Am 4. September 1903 wurde in das Handelsregister eingetragen, dass die "offene Handelsgesellschaft" "Bergerhoff & Co." aufgelöst wurde (vermutlich als Folge des Todes des Albert Bergerhoff senior und des Hermann Bergerhoff). Albert Bergerhoff junior übernahm das Geschäft mit sämtlichen "Außenständen und Geschäftsverbindlichkeiten". [42] Die Gesellschaft wurde in der Folge von Albert Bergerhoff junior unter der Firma "Bergerhoff & Cie." fortgeführt, wie aus dem Adressbucheintrag des Jahres 1904 hervorgeht. [43]
Das Unternehmen bestand auch noch 1929, denn in diesem Jahr wurde im Handelsregister eingetragen, dass der Kaufmann Albert Bergerhoff
(junior) aufgrund Tod aus der Gesellschaft aussschied und seine Witwe Maria Bergerhoff geb. Bauer als persönlich haftende Gesellschafterin in das Unternehmen "Bergerhoff & Co." eintrat. [44] Albert Bergerhoff (junior) war am 9. Mai 1928 "nach langem schweren Leiden" im Alter von 54 Jahren verstorben. [45]
Im März 1903 gründete Adolf Sondermann zusammen mit August Osberghaus aus Derschlag und Jakob Schleypen mit 60.000 Mark Stammkapital (ca. 420.000 Euro im Jahr 2021) die "Germania Brotfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung" mit Sitz in Bonn-Beuel. Gegenstand des Unternehmens war "[...] der Betrieb einer Brotfabrik und einer Mehlhandlung sowie die Errichtung von Filialen zum Verkauf von Brot, Butter, Eier, Käse und anderen Artikeln der Lebensmittelbranche." [46] Genannt wird Adolf Sondermann in der zugehörigen Bekanntmachung des Königliches Amtsgerichts Bonn zwar nur als Geschäftsführer der Gesellschaft, es ist aber anzunehmen, dass er zugleich beteiligt war. August Osberghaus war vermutlich mit Anna Sondermann geb. Bergerhoff verwandt. So heiratete Wilhelm Osberghaus junior (möglicherweise Großvater des hier erwähnte August Osberghaus) im Jahr 1847 Helena Bergerhoff aus Ahe. [47] Das Unternehmen hatte seinen Sitz in der Kreuzstraße Nr. 16 in Beuel und hatte bereits im Jahr 1905 einen Fernsprecher. Da in den Einträgen im Adressbuch der Stadt Bonn ist für die Brotfabrik ledlich August Osberghaus als "Geschäftsführer" und ab 1914 zusätzlich auch als "Mitinhaber" genannt wird, war Adolf Sondermann vermutlich mehr Kapitalgeber als operativ tätig. [48]
In der Folge wird das Unternehmen auch erfolgreich in Betrieb gesetzt, denn es werden ab Juli 1903 per Anzeige Arbeitskräfte (Kutscher) gesucht und diverse Kolonialwarenhandlungen (1903) in der Umgebung beliefert: [49]
Aus Anzeigen der Folgejahre wird ersichtlich, dass das Brotgeschäft wesentlich vertriebsabhängig war. So werden regelmäßig Pferde zum Verkauf angeboten. Auch werden Werbeanzeigen zu Beginn der Geschäftstätigkeit (1904) geschaltet: [50]
Die Geschäfte scheinen auch in den Folgejahren gut verlaufen zu sein wie fortlaufende Stellenanzeigen in den Jahren 1905 bis 1918 bezeugen. Besonders zahlreich sind die Anzeigen im Jahr 1917, möglicherweise aufgrund der kriegsbedingten Personalnot. [51] Nach dem I. Weltkrieg finden sich keine Stellenanzeigen mehr (zumindest nicht in den hier betrachteten Jahren bis 1922).
Laut Bekanntmachung vom 27. April 1906 schied Jakob Schleypen als Geschäftsführer - und vermutlich auch als Gesellschafter - frühzeitig wieder aus der Gesellschaft aus. August Osberghaus und Adolf Sondermann verblieben als Geschäftsführer mit Einzelvertretungsbefugnis. [52]
Im November 1909 trifft den Pferdebestand der Brotfabrik die Influenza (Brustseuche), woraufhin die "Stallsperre" über den Stall der Brotfabrik durch den Bürgermeister von Beuel verhängt wird. Erst Ende Januar 1910 wird die Sperre wieder aufgehoben. [53] Die Sperre wird vermutlich erhebliche wirtschaftliche Beeinträchtigungen für die Entwicklung des Unternehmens mit sich gebracht haben.
Im März 1922 wurde bekanntgegeben, dass Adolf Sondermann als Geschäftsführer - und vermutlich auch als Gesellschafter - aus dem Unternehmen austrat und an seiner Stelle der Kaufmann Fritz Osberghaus aus Bonn-Beuel als Geschäftsführer bestellt wurde. [54]
Mit dem Geschäft muss es in der Folgezeit bergab gegangen sein, denn am 4. Februar 1932 wurde über das Vermögen der Germania Brotfabrik, G. m. b. H., Beuel, Kreuzstraße 16, wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung das Konkursverfahren eröffnet. [55] Im März 1932 ging die Brotfabrik auf Karl Maria Johannes, genannt Hans Trouillier, in Essen über. [56]
Im ehemaligen renovierten Gebäude der Brotfabrik (Kreuzstraße Nr. 16 in Bonn-Beuel) ist seit 1986 das "Kulturzentrum Brotfabrik Bonn" untergebracht.
Bereits 1908 gründete Adolf Sondermann eine weitere Brotfabrik, die "Germania Brotfabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung", nun zusammen mit Christian Josef Merz, Kaufmann aus Köln-Lindenthal bzw. München-Gladbach (M.Gladbach, heute: Mönchen-Gladbach) und mit 70.000 Mark Stammkapital (ca. 435.000 Euro im Jahr 2021). Sitz der Gesellschaft war München-Gladbach. Gegenstand des Unternehmens war "[...] die Herstellung und der Vertrieb von Backwaren sowie der Abschluß anderweitiger Geschäfte die direkt oder indirekt hiermit [...]" zusammenhingen. Geschäftsführer waren Christian Josef Merz und Adolf Sondermann. Die Gesellschaft nahm ihre Tätigkeit am 1. Juli 1909 auf. [57] Das Unternehmen hatte seinen Sitz in der Eickenerstraße 110, M.-Gladbach. [58]
Das Unternehmen scheint nicht so erfolgreich gewesen zu sein wie die Fabrik in Bonn. So finden sich im Gegensatz zur Bonner Brotfabrik nur wenige Stellenanzeigen (lediglich in den Jahren 1915 und 1918). [59]
Im Oktober 1918 schied Christian Josef Merz als Geschäftsführer aus, [60] wurde aber am 18. Juli 1919 wieder als Geschäftsführer bestellt. [61]
Etwas über ein Jahr später am 11. November 2020 wird die Germania Brotfabrik GmbH durch Beschluss der Gesellschafterversammlung aufgelöst. Als Liquidator wird der Geschäftsführer Christian Josef Merz eingesetzt. [62] Am 11. Januar 2021 wird im Handelsregister sodann das Ende der Liquidation und das Erlöschen der Firma bekanntgegeben. [63]
Es ist offensichtlich, dass sich Adolf Sondermann aus den Brotfabriken in Bonn und M.-Gladbach im Zuge der Deutschen Inflation und kurz vor der Hyperinflation des Jahres 1923 zurückzog.
Zweifelsohne muss Adolf Sondermann von der Inflation wirtschaftlich stark getroffen worden sein. Er scheint die Inflation aber "einigermaßen" überstanden zu haben, denn im März 1928 erhält der die Baugenehmigung(en) zur Errichtung eines bzw. von Mehrfamilienhaues/-häusern in der Heidemannstraße Nr. 101/111. [65]
Im Juni 1912 war Adolf Sondermann Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime e. V. [66] Vorstände waren auch Geheimer Kommerzienrat Dr. Franz Bamberger, Landtagsabgeordner Kommerzienrat Joseph Molthan sowie Albert Sturm (Gesellschafter des Unternehmens Asbach Uralt). Zugleich war er Mitgründer der Kölner Ortsgruppe des Vereins. Mitgründer waren auch: Geheimer Kommerzienrat Dr. J. Neven DuMont, Kommerzienrat Louis Hagen, Stadtverordneter Eliel u. v. m.
Ebenfalls im Jahr 1912 ist Adolf Sondermann als Vorsteher des Ortsbezirks Nr. 33a in Ehrenfeld belegt (Der Ortsbezirk war begrenzt von der Leyendecker-, Subblerather-, Dechen-, Hüttenstraße und der Eisenbahn). [67] Im Februar 1916 wurde der Ortsbezirk 33a aufgelöst. Es wurde nunmehr der Ortsbezirk 21d gebildet (Subbelrather-, Takusstraße, Blücherpark, Grolman-Nußbaumer-, Landmannstraße), zu dessen Vorsitzender Adolf Sondermann ernannt wurde. [68]
Das Ehepaar Sondermann-Bergerhoff wohnte zunächst in Ahe bei Niederseßmar. [69] "Später aber zog das junge Paar nach Ehrenfeld, in die große Vorstadt von Köln [...]." [70] Der Umzug nach Köln-Ehrenfeld (genauer Köln-Bickendorf) muss kurz nach der Eheschließung erfolgt sein, denn die erste Tochter wird bereits im September 1900 dort geboren. [71] Die Wohnorte des Ehepaares sind wie folgt überliefert:
Adolf Sondermann verstarb am 2. Mai 1943 in Köln in seiner Wohnung "[...] nach längerem Leider, aber unerwartet schnell." [77] Seine Frau Anna Sondermann geb. Bergerhoff verstarb am 9. Januar 1952 in Berlin-Termpelhof in der Boelckestraße 107, [78] wo vermutlich ihre Tochter Wera Daiber wohnte.