Eugen Sondermann, Sohn des
Johann Christian Sondermann
(1818-1895) und der Henriette Pickhardt (1820-1881), wurde am 1. Dezember 1852 in Gummersbach geboren (Der Name wird mit einem langgezogenen "e" gesprochen). Seine Taufe fand am 29. Dezember 1852 in Gummersbach statt. [1]
Eugen Sondermann blieb unverheiratet und hatte keine Nachkommen. Nach einer Erzählung von Mathilde de Buhr war Eugen Sondermann im Jahr 1904 mit Helly Lehnhof verlobt. [2] (Siehe zur mit der Familie Sondermann verwandten Familie Lehnhof die Erläuterungen zum Leben des
Eduard Sondermann.) Es ist allerdings nicht überliefert, warum es zu keiner Eheschließung kam.
Wohnorte
Aus einer Stadtakte geht im Zusammenhang mit einem Bauantrag von Ernst Pickhardt vom 16. Juni 1892 hervor, dass Eugen Sondermann das in der Winterbecke gelegene im alten von seinem Großvater
Johann Wilhelm Sondermann
erbauten Wohn- und Fabrikhaus in Besitz hatte [3]. Zu diesem Zeitpunkt war vermutlich keine Fabrikation mehr im Gebäude angesiedelt.
Eugen Sondermann wohnte indes um 1889 in der Ortschaft Becke bei Gummersbach. [4] Auch für das Jahr 1898 ist für ihn der Wohnort Becke belegt. [5] Im Jahr 1900 wird er im Adressbuch in der Ortschaft Becke geführt zusammen mit seinem Bruder
Wilhelm
und seiner Schwester
Clara. [6] In Becke lebte Eugen Sondermann auch noch im Jahr 1908. [7]
Laut Adressbuch des Jahres 1910/1911 wohnte Eugen Sondermann indes unter der Adresse "Unter den Linden Nr. 25", d. h. in der Villa seines im Jahr 1898 verstorbenen Vetters
Eduard Sondermann. Unter der Adresse wohnte zugleich Willy Sondermann, Sohn des E. W. Sondermann. [8] Laut eines erhaltenen Gedichts aus dem Jahr 1912 und einer Postkarte aus dem Jahr 1913 wohnte Eugen Sondermann hingegen im Winterbecker Haus (Kaiserstraße 94). [9] Im Adressbuch von 1911/1912 wird er weder "Unter den Linden" noch in der "Kaiserstraße" geführt. [10]
Shoddyspinnerei L. Lentz & Cie. in Becke
Eugen Sondermann und sein Bruder Wilhelm Sondermann waren langjährig in der Spinnerei Louis Lentz bzw. der Spinnerei Wilhelm Wollenweber in Becke beschäftigt. Daher wird nachfolgend näher auf die Geschichte dieser Fabriken eingegangen:
In Becke bei Gummersbach gründete Louis Lentz am 1. September 1869, eine Tage vor seiner Heirat mit Bertha Wollenweber, eine Handelsniederlassung unter der Firma "Louis Lentz". [11] Unter der Firma richtete Louis Lentz eine Spinnerei im Gebäude der niedergegangenen Becker Papierfabrik ein, die von Jakob Spangenberg betrieben worden war. [12] Die Familie Lentz kam aus Grubno im Kulmer Land an der Weichsel nach Gummersbach. Louis (Ludwig) Lentz wurde in Grubno am 11. Juni 1846 geboren. Die Familie Lentz besaßen dort das Rittergut Grubno. [13]
Trotz Gründungsjahr 1869 erscheint die Spinnerei von Louis Lentz in Sandler's Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie Deutschlands aus dem Jahr 1873 noch nicht. [14] Bereits am 25. März 1870 wird "Louis Lentz" in Becke laut einer städtischen Übersicht zur Concessionierung von Dampfkesseln und deren Revision die Konzession für eine Lokomobile erteilt. Ein Dampfkessel auf Flur 11 (17?) Nr. 135 wird sodann am 28. November 1873 konzessioniert. [15] Im Mai desselben Jahres ist der Antrag des "Fabrikanten Louis Lentz zu Becke" auf Tausch eines Grundstückes Tagesordnungspunkt der Stadtverordnetenversammlung. [16] Zudem beantragt Louis Lentz am 23. Februar 1872 den Neubau einer Spinnerei in Becke nahe der alten Spinnerei. [17]
In Sandler's Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen aus dem Jahr 1875 wird dann auch für den Ort Becke bei Gummersbach die Wollspinnerei "Louis Lentz" geführt. Als Inhaber und Gründer wird Louis Lentz angegeben. [18]
Im Jahr 1875 wird aus der Firma "Louis Lentz" die Komanditgesellschaft "Louis Lentz & Co." mit Louis Lentz als Komplementär. Es kann derzeit nur vermutet werden, wer als Kommanditist aufgenommen wurde; möglicherweise der Schwager des Louis Lentz, Wilhelm Wollenweber.
Im Jahr 1875 veröffentlicht das Unternehmen "Louis Lentz & Co." verschiedene Anzeigen in der Gummersbacher Zeitung. [19]
In einer Übersicht der Einrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter der größten gewerblichen Anlagen in Preußen aus dem Jahr 1876 wird die Spinnerei mit der Firma Louis Lentz in Becke als Shoddyspinnerei geführt. Es wurden laut Aufstellung 32 Arbeitnehmer beschäftigt, davon waren 16 weiblich. Als Wohlfahrtseinrichtung verfügte die Fabrik nur über eine Unfallversicherung für die Beschäftigten. [20] In einer Gewerbeübersicht des Bürgermeisters von Gummersbach vom 8. Juni 1876 wird "Louis Lentz" in Niederseßmar sodann mit 41 Arbeitern insgesamt angegeben, wovon 26 weiblich waren. [21] Das Unternehmen war daher in kurzer Zeit zwischen der Datenaufnahme für die Übersicht der Wohlfahrtseinrichtungen und derjenigen für die Gewerbeübersicht des Bürgermeisters bezogen auf die Anzahl der Mitarbeiter um ca. 30 % gewachsen.
Am 4. Juli 1876 sucht die Spinnerei "Louis Lentz & Co." in der Gummerbacher Zeitung nach einem älteren Spinner. [22]
Kurze Zeit später, am 29. September 1877, stellt Louis Lentz den Antrag auf Errichtung einer Wagenremise, eines Lagerhauses und eines Schornsteins. [23] Zeitgleich wird ein Knecht gesucht, der mit Pferden umzugehen wusste. [24]
Im Jahr 1879 nimmt das Unternehmen an der Beratung zur Errichtung einer regelmäßigen Woll- und Kunstwollbörse teil und folgend an der Vereinbarung von akzeptierten Zahlungsfristen. [25]
Im Jahr 1880 erscheint eine Lithographie, auf dem die Spinnerei als "Louis Lentz & Cie." bezeichnet wird. [26]
Im Hintergrund links ist die alte Papierfabrik von Spangenberg zu sehen. Das Gebäude im Vordergrund wurde von Louis Lentz neu errichtet. [27] Zu sehen ist auch das Maschinenhaus mit Schornstein.
Noch 1880 sucht das Unternehmen einen tüchtigen Spinner. [28]
Auch im Jahr 1882 wird bei Konzessionierung (6. März 1882) sowie Revision (14. April 1882) eines Dampfkessels auf Flur 17 Nr. 135 die Firma als "Louis Lentz & Cie." angegeben. [29]
Im Jahr 1885 sucht Louis Lentz u. a. geübte Anmacher. [30]
Spinnerei W. Wollenweber in Becke
Im Jahr 1887 ändern sich die Gesellschaftsverhältnisse und die Fabrik geht von Louis Lentz auf Wilhelm Wollenweber über: Am 18. Mai 1887 wird ins Handelsregister eingetragen der in Dieringhausen wohnende Wilhelm Wollenweber als Inhaber seiner in Becke errichteten Firma "W. Wollenweber". Wilhelm Wollenweber lässt unmittelbar ins Procuren-Register mit Einzelvertretungsmacht eintragen Louis Lentz zu Dieringhausen und Eugen Sondermann zu Gummersbach. [31] Hiermit ist erstmals die Verbindung des Eugen Sondermann zum Unternehmen W. Wollenweber belegt. Ob Eugen Sondermann bereits für das Unternehmen Louis Lentz & Co. tätig war, ist nicht bekannt.
Im Jahr 1887 vermietet Wilhelm Wollenweber aus Dieringhausen in Becke sodann Arbeiterwohnungen. [32] Möglicherweise lag die Fabrik um 1887 sogar still.
1889 wird im Führer durch das Gebiet der oberen Wupper, Agger usw. für Becke die Firma Wilhelm Wollenweber angegeben. [33] Louis Lentz verstirbt erst lange Jahre nach seinem Ausscheiden, vermutlich nach Fallitment im Jahr 1901, am 1. Mai 1903 in Oberhausen. [34]
Wilhelm Wollenweber war der Schwager des Louis Lentz, der seit 1869 mit Bertha Wollenweber (1843-1922) verheiratet war. [35] Schwester des Wilhelm und der Bertha Wollenweber war Emilie Wollenweber, Frau des
Carl Sondermann. Zur Heirat führt der Sohn des Carl Sondermann, Dr. Günther Sondermann, aus: "[...] die Schwestern meiner Großmutter [Emilie Wollenweber] und sie selbst von der reichen Familie Wollenweber in Dieringhausen bei ihrer Hochzeit - einem Ondit zufolge jede blanke 100.000 Thaler mitbekommen haben sollen - aber die Ehemänner Karl Sondermann, mein Großvater, Hugo Winckel in Gummersbach Grotenbach, weil es damals zu üblich war unbedingt eine Fabrik vorstehen sollten und alles andere als tüchtige Kaufleute waren und kaum ihren Lebensunterhalt damit verdienten, aber wie Beamte pünktlich auf dem Kontor waren, die dritte Schwester Bertha heiratete ein Louis Lentz, der zunächst wohl auch im Kontor in Ohl bei seinem Schwiegervater beschäftigt wurde." [36]
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Bertha Lentz geb. Wollenweber
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Von 1876 bis 1890 expandiert die Fabrik weiter, gemessen an der Anzahl der Arbeiter um ca. 34 %. So wird im Jahr 1890 die "Kunstwoll-Spinnerei W. Wollenweber" in einer Übersicht des Bürgermeisteramts der Stadt Gummersbach mit 55 Beschäftigten verzeichnet, wovon 21 Beschäftigte (9 männlich) unter 16 Jahre alt waren. Von den 34 über 16 Jahre alten Beschäftigten waren 20 männlich und 14 weiblich. Zwölf weibliche Beschäftigte waren ledig [37].
Unter dem Eigentümer Wilhelm Wollenweber wurde in der Folgezeit, vermutlich um die Jahrhundertwende auch eine großflächige Erweiterung der Fabrik mit Shedbauten vorgenommen. [38]
Eugen Sondermann und sein Bruder Wilhelm Sondermann waren maßgeblich an der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Becker Spinnerei beteiligt:
So meldete Eugen Sondermann im Jahr 1888 beim Deutschen Reichspatentamt ein Patent für Vorspinnkrempel für geflammte Garne an. [39] Die Vorspinnkrempel bezweckte die Erzielung eines Noppen- oder Knotengarnes mit regelmäßig verteilten Noppen und oder Knoten.
In einem Stammbaum der Familie, der zwischen 1892 und 1899 entstanden ist, werden die Brüder zudem jeweils als "Spinnereidirektor zu Becke" bezeichnet. [40] Im Jahr 1900 wird Eugen Sondermann im Gummersbacher Adressbuch weiterhin als Spinnereidirektor bezeichnet während sein Bruder als Wollagent geführt wird. [41]
Im Jahr 1896 verstirbt Wilhelm Wollenweber im Alter von 50 Jahren. [42] Als Folge geht die Spinnerei auf dessen Witwe Elmire Wollenweber geb. Thiel über [43]:
Im Jahr 1900 wird Elmire Wollenweber geb. Thiel im Adressbuch entsprechend auch als "Geschäftsteilhaberin" bezeichnet. [44]
In einem Gespräch des Karl Weyland mit Jürgen Woelke im Dezember des Jahres 1986 erwähnt dieser, dass in dessen Jugend vor dem I. Weltkrieg in der Becke die Sondermanns eine Spinnerei besaßen bevor dort die Spinnnerei Baldus betrieben wurde. Er berichtet, dass seine Schwestern bei Sondermann gearbeitet hätten [45]. Es ist indes sonst bisher kein Beleg zu finden, dass Eugen oder Wilhelm Sondermann Teilhaber der Fabrik waren. Es liegt daher nahe, dass die Geschäftsführung durch die Gebrüder Sondermann langjährig und mit geringer Einflussnahme der Gesellschafterin erfolgte mit der Konsequenz, dass die Gebrüder Sondermann in der allgemeinen Wahrnehmung als Eigentümer angesehen wurden
Im Jahr 1908 tritt Eugen Sondermann in einer Anzeige mit der Betitelung Fabrikant auf. [46] Im Adressbuch von 1910/1911 Eugen Sondermann widersprüchlich sowohl als Fabrikdirektor als auch als Fabrikant bezeichnet. [47] Wilhelm Sondermann verstarb im Jahr 1910 und wird vom Adressbuch dieses Jahres nicht mehr erfasst.
.Allerdings wird im Adressbuch der Stadt Gummersbach für die Jahre 1910/1911 mit Verweis auf das Handelsregister angegeben: "Wwe. Sondermann Chr. Sohn, Gummersbach, Inhaber Wilhelm Sondermann, Dümmlinghausen". [48] Zum einen ist dieser Eintrag irritierend, da die Mutter von Wilhelm Sondermann vor ihrem Mann verstarb und daher nicht als Witwe bezeichnet wurde. Zum anderen wird Wilhelm Sondermann selbst nicht mehr im Adressbuch geführt, aber seine Handelsregistereintragung. Möglicherweise ist die Angabe fehlerhaft und die Firmierung heißt "Wm. Sondermann Chr. Sohn". Wahrscheinlich ist die Eintragung daher ein Relikt aus der wirtschaftlichen Tätigkeit des Wihelm Sondermann vor 1875. Dafür spricht insbesondere der mit Dümmlinghausen angegebene Ort.
Zugleich fehlt ein Handelsregistereintrag für Wilhelm Wollenweber im Adressbuch. Allerdings wird für Dieringhausen (noch) eine Fabrikbesitzerin Witwe Wilhelm Wollenweber geführt.
Am 19. Dezember 1913 verstarb die Witwe des Wilhelm Wollenweber, Elmire Wollenweber geb. Thiel. [49] Die Spinnerei wurde daraufhin am 1. Juli 1914 von Hermann Baldus von deren Erben übernommen. [50] Im Jahr 1914 ist Eugen Sondermann bereits 62 Jahre alt. In seinem Todesjahr 1916 wird er als Rentner bezeichnet. [51] Mit dem Übergang der Spinnerei auf Hermann Baldus, schied Eugen Sondermann aus dem Unternehmen aus: [52]
Gemeindepolitik
Überliefert ist, dass Eugen Sondermann in den Jahre 1910/1911 Stadtverordneter sowie Bezirksvorsteher des 1. Bezirks war. Der 1. Bezirk umfasste die Becke, Niedernhagen und Frömmersbach. Ferner war er in diesen Jahren Mitglied der Baukommission, der Schuldeputation, der Sparkassen-Verwaltung sowie der Straßebahn-Kommission. [54] In welchem Zeitraum Eugen Sondermann diese Ämter bekleidete, ist derzeit unbekant.
Nach dem Tod von Ernst Pickhardt junior wurde Eugen Sondermann im Jahr 1913 von den Stadtverordneten zum ehrenamtlichen Beigeordneten der Stadt Gummersbach gewählt und in der Folge zum dritten Stellvertreter des Gummersbacher Bürgermeisters bestimmt. [55] Im September 1913 scheidet Eugen Sondermann, gewählt von der dritten Klasse, turnusgemäß aus dem Stadtrat aus, [56] wird indes im November 1913 von der dritten Klasse im Bezirk Gummersbach mir 367 Stimmen wieder gewählt (gegen den aufgestellten Sozialdemokraten mit 114 Stimmen). [57] Er war bis zu seinem Tod im Jahr 1916 daher Mitglied des Stadtrats.
Gummersbacher Schützenverein
Im Jahr 1904 war Eugen Sondermann Mitglied im Hofstaat seines Vetters, des Schützenkönigs
Willy Sondermann, an den noch das unten stehende Bild erinnert [58].
Wohnhaus in der Winterbecke
Nach dem Tod des Vaters
Christian Sodermannn im Jahr 1895 erbte Eugen Sondermann vermutlich einen Anteil des alten Winterbecker Fabrik- und Wohnhauses sowie der nebenliegenden Scheune (siehe dazu die Ausführungen zur Geschichte des
Wohn- und Fabrikhauses in der Winterbecke). Nach 1895 muss er seine Geschwister ausgezahlt haben, denn bei seinem Tod vererbte er seiner Schwester
Clara Sondermann das Wohn- und Fabrikhaus, die angrenzende Scheune sowie das nebenliegende von seiner Schwester
Eleonore Hengestenberg geb. Sondermann errichtete Wohnhaus. Vermutlich hatte Eugen Sondermann das letztere Haus kurz nach 1892 von seiner Schwester erworben.
Darüber hinaus besaß Eugen Sondermann in der Winterbecke noch im Jahr 1911 weitere angrenzende Grundstücke [59], die auf dem nachfolgenden Ausschnitt der Urkarte von Gummersbach aus dem Jahr 1831 [60] gelb markiert sind. Das rot markierte Grundstück wurde im Jahr 1911 neu vermessen, wobei nicht klar ersichtlich ist, ob die Vermessung mit einem Eigentümerwechsel in Verbindung stand. Möglicherweise erwarb im Jahr 1911 Eugen Sondermann das Grundstück von Ernst Pickhardt zurück (siehe dazu den Vertrag von 1875, der unter den Erläuterungen zum Leben des
Christian Sondermann behandelt wird):
Gedicht zum 60. Geburtstag
Erhalten hat sich ein Gedicht zum 60. Geburstag des Eugen Sondermann, verfasst von seiner Nichte
Eugenie Hentze. Das Gedicht wirft ein Licht auf den Charakter und das Leben des Eugen Sondermann: [61]
"Nun wird heut' sechzig volle Jahr,
der edle gute Jubilar,
Und gar zu gern wär ich geeilt,
Und hätt' das Fest mit ihm geteilt;
doch mein Beruf erlaubt es nicht,
Was eigentlich soll freuen mich,
denn jede Arbeit bringt was ein,
Und Geld verdienen, das muß sein.
Ich aber wollt' in hohen Tönen
das Winterbecker-Fest verschönen.
Wollt' reden vom Geburtstagskind,
Wie man ein beseres garnicht find',
Was es gesorgt, was es geschafft,
Und auch erreicht aus eig'ner Kraft,
Wie er sich immerdar gemüht,
daß allen Menschen Glück erblüht,
Fest strebend nur das Best 'gewollt,
der Warheit Beifall nur gezollt,
Wie's edle Herz gleich war bereit,
zu stillen Frau und Herzeleid, ----
Ach endlos könnte ich noch künden,
Wenn ich nur Worte möchte finden,
Wollt' sagen, wie's um's Herze mir,
Was Alles, Ales danken wir,
Wie reich wir wünschen Glück und Segen,
Nur Sonnenschein auf seinen Wegen,
Wie es vergönnt uns möge sein,
Stets nur noch Freude ihm zu weis'n,
dass seinem mühevollem Streben
Gott das Gelingen möge geben,
daß er mit Leiden ihn verschon'
Und ihm erteil' gerechten Lohn.
So hätt' gesagt ich's gar zu gern;
Nun muß ich's schreiben aus der Fern.
Im Geist jedoch will ich mit feiern,
Wenn ... und hell die Gläser klingen
"Er lebe froh und lange noch!!!
Hurrah, hurrah, und reinmal hoch!!!
Ihrem lieben Patenonkel zum
60. Geburtstage gewidmet
von seiner dankbaren Nichte
Eugenie Hentze
Bonn am Rhein, den 29. November 1912."
Tod des Eugen Sondermann
Eugen Sondermann verstarb am 18. September 1916, vermutlich auf einer Geschäftsreise, im Alter von 63 Jahren, auf dem Hauptbahnhof in Wiesbaden. [62] Er war mit seinem Bruder Christian Sondermann unterwegs, denn dieser zeigte den Tod des Eugen Sondermann noch am selben Tag beim Standesamt in Wiesbaden an.
[1] Vgl. Jonas (2010), S. 6.
[2] Vgl. o. V. (1994): Vor 90 Jahren - 4 Schützenkönige im Jahr 1904, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 21-25
[3] Vgl. Stadt Gummersbach (1892): Erteilung einer Baugenehmigung für einen Anbau des Ernst Pickhardt, in Stadtakte 2093.
[4] Vgl. Gotta'shen, J.G. (1891): Dingler’s polytechnisches Journal, Band 281, S. 10.
[5] Vgl. Sondermann, Eugen et al. (1898): Wahlaufruf für Bernhard Krawinkel, in: Gummersbacher Zeitung v. 20. Oktober 1898, Nr. 246, S. 4.
[6] Vgl. Bernhard Hahn (Hrsg.) (1900): Gummersbach-Wipperfürther Adressbuch, Köln, S. 61.
[7] Vgl. Sondermann, Eugen et al. (1908): Aufruf zur Alkoholfrage, in: Bergische Wacht v. 24. Dezember 1908, Nr. 152, S. 4; Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke (1908): Volksversammlung in: Bergische Wacht v. 31. Dezember 1908, Nr. 154, S. 4.
[8] Vgl. Adreßbuch-Verlag Friedrich Luyken GmbH (Hrsg.) (1911): Adreßbuch der Stadt und des Kreises Gummersbach 1910/11, Gummersbach.
[9] Vgl. Familie Hentze (1913): Postkarte an Eugen Sondermann, Bonn; Hentze, Eugenie (1912): Gedicht zum 60. Geburtstag von Eugen Sondermann, Bonn.
[10] Vgl. Dietzgen Albert (Hrsg.) (1911/1912): Adressbuch der Kreise Gummersbach, Waldbröl u. Wipperfürth, Siegburg, S. 24.
[11] Vgl. Lentz, Louis (1869): Anzeige zur Eintragung der Firma Louis Lentz ins Handelsregister am 1. September 1869, in: Königlich Preußischer Staats-Anzeiger v. 3. September 1869, Nr. 206, S. 3445; Handelsgericht Köln (1869): Eintragung der Firma Louis Lentz, in: Kölnische Zeitung v. 2. September 1869, Nr. 243, Zweites Blatt, S. 3.
[12] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 95.
[13] Vgl. Woelke, Jürgen (o. J.): Notizen zu Louis Lentz, Gummersbach.
[14] Vgl. Sandler, Christoph (1873): Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie Deutschlands, Österreichs, Elsass-Lothringens und der Schweiz, I. Band: Handbuch der gesamten Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie des preußischen Staates mit einem durch ein umfassendes Farbikanten-Register zum integrirenden [!] Bestandtheile des Werkes bearbeiteten Adressen-Anzeiger.
[15] Vgl. Stadt Gummersbach (1870/1873): Konzessionierung von Dampfkesseln für Louis Lentz in Becke, in: Gummersbacher Stadtakte 4334 "Concessionierung von Dampfkesseln und deren Revision 1863-1890“.
[16] Albers (1870): Tagesordnungspunkte der Stadtratssitzung v. 23. Mai 1870, in: Gummersbacher Zeitung v. 21. Mai 1870, Nr. 60, S. 3; Albers (1870): Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung v. 23. Mai 1870, in: Gummersbacher Zeitung v. 25. Mai 1870, Nr. 62, S. 3.
[17] Vgl. Lentz, Louis (1872): Antrag auf Erichtung eines Spinnereigebäudes, in: Gummersbacher Stadtakte 2073.
[18] Vgl. Sandler, Christoph (1875): Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen. Ein geographisch-mercanitlistisches Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie von der Rheinprovinz und von Westphalen, nach amtlichen und authentischen Quellen in der Zeit von Nov. 1874 bis Jan. 1875 aufgenommen, S. 4.
[19] Vgl. Lentz, Louis (1875): Anzeige Bettflocken, in: Gummersbacher Zeitung v. 21. Oktober 1875; Lentz, Louis (1875); Anzeige Schneiderinnen, in: Gummersbacher Zeitung v. 21. Oktober 1875; Lentz, Louis (1875): Anzeige Flocken, in: Gummersbacher Zeitung v. 18. November 1875.
[20] Vgl. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten (1876): Die Einrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter der größeren gewerblichen Anlagen im preussischen Staate, I. Teil, S. 170-171.
[21] Vgl. Stadt Gummersbach (1876): Gewerbeübersicht v. 8. Juni 1876, in: Gummersbacher Stadtakte 4288.
[22] Vgl. L. Lentz & Co. (1876): Älterer Spinner gesucht, in: Gummersbacher Zeitung v. 4. Juli 1876, Nr. 77, S. 4 sowie v. 11. Juli 1876, Nr. 80, S. 4.
[23] Vgl. Lentz, Louis (1877): Antrag zur Errichtung einer Wagenremise, eines Lagerhauses und eines Schornsteins, in: Gummersbacher Stadtakte 2074.
[24] Vgl. Lentz, Louis (1877): Knecht gesucht, in: Gummersbacher Zeitung v. 27. September 1877, Nr. 112, S. 4. Es erfolgen 1877 weitere Anzeigen durch "Louis Lentz & Co.": Vgl. Lentz, Louis (1877): Anzeige Bettflocken, in: Gummersbacher Zeitung v. 13. Oktober 1877, Nr. 119, S. 3, v. 18. Oktober 1877, Nr. 121, S. 4 sowie v. 20. Oktober 1877, Nr. 122, S. 4.
[25] Vgl. Lentz, Louis et al. (1879): Beratung zur Errichtung einer Woll- und Kunstwollbörse, in: Gummersbacher Zeitung v. 24. Juli 1879, Nr. 84, S. 4; Lentz, Louis et. al. (1879): Festlegung Zahlungsfristen, in: Gummersbacher Zeitung v. 26. August 1879, Nr. 98, S. 4.
[26] Vgl. Druckerei Luyken (1880): Lithograhpie Gummersbach von der Südseite, Gummersbach.
[27] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 95.
[28] Vgl. Lentz, Louis (1880): Spinner gesucht, in: Gummersbacher Zeitung v. 30. Oktober 1880, Nr. 128, S. 3.
[29] Vgl. Stadt Gummersbach (1882): Revision eines Dampfkessels bei Louis Lentz & Cie., in: Gummersbacher Stadtakte 4334 "Concessionierung von Dampfkesseln und deren Revision 1863-1890“.
[30] Vgl. Lentz, Louis (1885): Gesuch geübte Schrubbler und Anmacher, in: Gummersbacher Zeitung v. 11. Juli 1885.
[31] Vgl. Königliches Amtsgericht (1887): Eintrag der Firma W. Wollenweber ins Handelsregister, in: Kölnische Zeitung v. 21. Mai 1887, Nr. 140, Drittes Blatt, S. 1, sowie in: Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westphalen v. 23. Mai 1887, Nr. 117, S. 4.
[32] Vgl. Wollenweber, Wilhelm (1887): Vermietung Arbeiterwohnungen, in: Gummersbacher Zeitung v. 28. Juli 1887.
[33] Vgl. Streit (1889): Führer durch das Oberbergische Land. Gebiet der oberen Wupper, Agger, Wiehl, Sülz, Broel und unteren Sieg sowie Bensberg und Umgegend, Barmen, S. 8 f.
[34] Vgl. Woelke, Jürgen (o. J.): Notizen zu Louis Lentz, Gummersbach; o. V. (1901): Zahlungseinstellung Fabrikant Louis Lentz Detmold, in: Kölnische Zeitung v. 29. November 1901, Nr. 934, S. 2; Familie Lentz (1903): Sterbeanzeige Louis Lentz, in: Kölnische Zeitung v. 4. Mai 1903, Nr. 371, S. 3.
[35] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 191; Lentz, Louis/Wollenweber, Bertha (1869): Heiratsanzeige, in: Kölnische Zeitung v. 19. September 1869, Nr. 260, Erstes Blatt, S. 2.
[36] Vgl. Sondermann, Günther (1979d): Brief an Jürgen Woelke v. 27. August 1979.
[37] Vgl. Stadt Gummersbach (1890): Gewerbeübersicht v. 1890, in: Gummersbacher Stadtakte 4355.
[38] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 95. J. Woelke vermutet um die Jahrhundertwende, allerdings ist W. Wollenweber im Jahr 1900 bereits verstorben.
[39] Vgl. Gotta'shen, J.G. (1891): Dingler’s polytechnisches Journal, Band 281, S. 10; Patent-Bureau (1888): Anmeldung von Vorpsinnkrempel für geflammte Garne durch Eugen Sondermann, in: Aachener Anzeiger v. 25. November 1888, Nr. 277, S. 2.
[40] Vgl. o. V. (zwischen 1892 und 1899): Nachfahren Pickhardt Christoph medior, Witwer zu Gummersbach, ohne Ort; zu nachfolgender Abbildung vgl. Woelke, Jürgen (1980): Alt Gummersbach – ein Streifzug durch die Stadt und ihre 70 Dörfer, Band 2, Gummersbach, S. 73.
[41] Vgl. Bernhard Hahn (Hrsg.) (1900): Gummersbach-Wipperfürther Adressbuch, Köln, S. 61.
[42] Vgl. Familie Wollenweber (1896): Sterbeanzeige Wilhelm Wollenweber, in: Kölnische Zeitung v. 10. März 1896, Nr. 225, Abendausgabe, S. 3.
[43] Vgl. Königliches Amtsgericht (1896): Eintragung der offenen Handelsgesellschaft W. Wollenweber, in: Kölnische Zeitung v. 21. April 1896, Nr. 368, Beilage zur Abendausgabe, S. 2.
[44] Vgl. Bernhard Hahn (Hrsg.) (1900): Gummersbach-Wipperfürther Adressbuch, Köln, S. 64.
[45] Vgl. Weyland, Karl (1986): Gespräch mit Jürgen Woelke.
[46] Vgl. Sondermann, Eugen et al. (1908): Aufruf zur Alkoholfrage, in: Bergische Wacht v. 24. Dezember 1908, Nr. 152, S. 4; Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke (1908): Volksversammlung in: Bergische Wacht v. 31. Dezember 1908, Nr. 154, S. 4.
[47] Vgl. Adreßbuch-Verlag Friedrich Luyken GmbH (Hrsg.) (1911): Adreßbuch der Stadt und des Kreises Gummersbach 1910/11, Gummersbach, S. XLII, S. 27.
[48] Vgl. Adreßbuch-Verlag Friedrich Luyken GmbH (Hrsg.) (1911): Adreßbuch der Stadt und des Kreises Gummersbach 1910/11, Gummersbach, S. XXVIII.
[49] Vgl. Familie Wollenweber (1913): Sterbeanzeige Elmire Wollenweber geb. Thiel, in: Kölnische Zeitung v. 20. Dezember 1913, Nr. 1437, Erste Morgenausgabe, S. 4.
[50] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 95.
[51] Vgl. Standesamt Wiesbaden (1916): Steberurkunde des Eugen Sondermann, ausgestellt am 22. September 1916.
[52] Vgl. Königliches Amtsgericht (1914): Gesellschafterwechsel W. Wollenweber, in: Kölnische Zeitung v. 8. Juli 1914, Nr. 782, Mittagsausgabe, S. 4.
[53] Vgl. Sondermann, Eugen et al. (1898): Wahlaufruf für Bernhard Krawinkel, in: Gummersbacher Zeitung v. 20. Oktober 1898, Nr. 246, S. 4.
[54] Vgl. Adreßbuch-Verlag Friedrich Luyken GmbH (Hrsg.) (1911): Adreßbuch der Stadt und des Kreises Gummersbach 1910/11, Gummersbach, S. XLII, XLIII, XLVI, XLVI, XLVII.
[55] Vgl. o. V. (1913): Eugen Sondermann zum ehrenamtlichen Beigeordneter gewählt, in: Kölnische Zeitung v. 21. April 1913, Nr. 459, Abendausgabe, S. 2; o. V. (1913): Eugen Sondermann als Stellvertreter des Gummersbacher Bürgermeisters, in: Bergische Wacht v. 2. Juni 1913, Nr. 64, S. 2.
[56] Vgl. o. V. (1913): Stadtverordnetenwahl, in: Bergische Wacht v. 24. September 1913, Nr. 113, S. 2.
[57] Vgl. o. V. (1913): Eugen Sondermann als Stadtverordneter gewählt, in: Bergische Wacht v. 21. November 1913, Nr. 138, S. 2.
[58] Vgl. o. V. (1994): Vor 90 Jahren - 4 Schützenkönige im Jahr 1904, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 21-25.
[59] Vgl. Stadt Gummersbach (1911): Änderung Flur 6 Jahrgang 1922, Gummersbach.
[60] Vgl. Tollmann, C. (1831): Urkarte der Gemeinde Gummersbach der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 6, genannt Winterbecke.
[61] Vgl. Hentze, Eugenie (1912): Gedicht zum 60. Geburtstag von Eugen Sondermann, Bonn.
[62] Vgl. Standesamt Wiesbaden (1916): Steberurkunde des Eugen Sondermann, ausgestellt am 22. September 1916.