Chronik der Familie Sondermann

Franz Carl Albert Sondermann


Franz Carl Albert Sondermann wurde am 8. April 1806 in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren Johann Wilhelm Sondermann (1770-1857) und Dorothea Catharina Wilhelmine Baltes (1776-1849). 
Taufzeugen des F. C. A. Sondermann waren: "Albert Schirp [unleserlich] in Gummersbach (vermutlich Verwandter mütterlicherseits), Franz Baltes, Metzger in Gummersbach (Onkel mütterlicherseits), Maria Catharina Sondermann, Losledig in d. Stadt (Tante),  Gertrud Vogelsang [unleserlich] Schlieper [unsleserlich in der Stadt]."

Ehe mit Philippine Stahlschmidt

Am 1. Januar 1832 heiratete Carl Sondermann in Gummersbach Maria Henriette Philippine Stahlschmidt aus Plettenberg, die Tochter des Stahlfabrikanten und Konsortialrats Christoph Wilhelm Stahlschmidt und der Maria Elisabeth Fik war.

Carl Sondermann war es vergönnt, zwei Monate vor seinem Tod mit seiner Ehefrau Philippine die goldene Hochzeit am 1. Januar 1882 zu feiern. So berichtete die Gummersbacher Zeitung am 5. Januar 1882, dass "[...] eine Deputation der Arbeiter, wovon der Sprecher 42 1/2 Jahre, die übrigen 19 Arbeiter alle mindestens 20 Jahre in Diensten der Firma Carl Sondermann gestanden, brachten dem früheren Prinzipal ihre Huldigung dar [...]" [1b]. Hier zeigt sich zugleich die offenbar enge Verbundenheit des Carl Sondermann zu seiner Belegschaft.

Das Ehepaar Sondermann-Stahlschmidt hatte sieben Kinder. Zwei Kinder starben bereits kurz nach der Geburt:
  1. Wilhelm Sondermann (1832)
  2. Wilhelmine Sondermann (1835-1835)
  3. Franz Carl Albert Sondermann (1836)
  4. Friedrich Sondermann (1839-1840)
  5. Henriette Sondermann (1841)
  6. Amalie Sondermann (1844)
  7. Alwine Sondermann (1846)
Zur Geburt seiner Töchter Amalie und Alwine inserierte Carl Sondermann im Gummersbacher Kreisblatt [1c]: 
Nach 36 Jahren gibt es eine weitere Eheschließung der Familie Stahlschmidt nach Oberberg: Im Jahr 1869 heiratet ein Neffe der Philippine Sondermann geb. Stahlschmidt (Christoph Wilhelm Stahlschmidt aus Lüdenscheid, geboren am 22. Februar 1844 in Plettenberg, Sohn von Peter Heinrich Stahlschmidt und der Wilhelmine Heimbeck), die Richmuth Ising aus Neustadt (geboren 25. Februar 1841 in Neustadt, Tochter des Neustädter Fabrikanten Wilhelm Ising und der Richmuth Köster). [1d] Nach dem Stammbaum der Familie Dörrenberg hatten Wilhelm Ising und Richmuth Köster zwei Kinder. [1e]

Meta Spindler geb. Sondermann erinnert sich noch an Philippine Sondermann geb. Stahlschmidt: "[...] Als "Carlstante" war mir eine seiner [Anm. d. Verf.: d. h. ihres Großvaters J. W. Sondermann] Schwägerinnen noch gut bekannt. Sie lebte noch so lange, daß ich ihr mit meinem Bräutigam einen Besuch machen konnte. Die "Carlstante", wie man in Gummersbach sagte und deren Eigennamen ich nie nennen hörte, wurde bei meinen Eltern immer als Beispiel angeführt, wie übel man darin tut, wenn man bei Lebzeiten seinen Kindern sein ganzes Vermögen gibt, nachher selbst nichts mehr hat und von den Wohltaten anderer leben muß. Im Zusammenhang mit ihr pflegte mein Vater [Eduard Sondermann] immer zu sagen: "Wer seinen Kindern gibt das Brot, und leidet nachher selber Not, den schlag man mit der Keule tot!" [1f]

Überblick zu den unternehmerischen Tätigkeiten

Die unternehmerischen Aktivitäten des Carl Sondermann waren vielfältig. So war er laut des 1936 im Deutschen Geschlechterbuch veröffentlichten Stammbaums der Familie  "[...] Kaufmann, Inhaber einer Pappdeckel-Fabrik, später einer Schlauch- und Neusilberwarenfabrik, einer Weberei und Kunst-(Reiß-)Wollefabrik [...]" [2]. 

Entsprechend kann aus den vorliegenden Quellen folgender Überblick gegeben werden: Zunächst übernahm Carl Sondermann zusammen mit seinem Bruder Christian Sondermann die Fabrik des Vaters, die er um zwei Papierfabriken in Dümmlinghausen und Niederseßmar ergänzte. Im Jahr 1856 trennten sich die Brüder und Carl Sondermann übernahm die Pfeifenschlauchfabrik sowie die Papierfabrik (Pappdeckelfabrik) in Niederseßmar. Die Pfeifenschlauchfabrik ergänzte er durch eine Neusilberwarenfabrik. Schließlich besaß er parallel noch eine Weberei und Kunstwollfabrik.

Carl Sondermann zeigte somit eine rege wirtschaftliche Aktivität und war in der Gesamtschau der kaufmännisch erfolgreichste Sohn des J. W. Sondermann senior. Er wie kein anderer erbte die Agilität des Vaters [3].

Generationswechsel, Expansion und Aufspaltung des Unternehmens J. W. Sondermann (1856)

Spätestens ab 1849 übernahm Carl Sondermann zusammen mit seinem Bruder Christian Sondermann die väterliche Pfeifenschlauchfabrik in der Winterbecke. Unter der Firma "J. W. Sondermann" führte er das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder bis 1856 fort und expandierte in dieser Zeit wesentlich durch weitere Fabrikgründungen. Anfang des Jahres 1856 trennten sich die Brüder allerdings.

Christian Sondermann übernahm den Namen des väterlichen Unternehmens "J. W. Sondermann", die Fabriken selbst wurden allerdings zwischen den Brüdern aufgeteilt, wobei die Schlauchfabrik und die Papierfabrik in Niederseßmar von Carl Sondermann, die Papierfabrik in Dümmlinghausen und das Fabrikgebäude in der Winterbecke von Christian Sondermann fortgeführt wurden.

Zu dem Zeitabschnitt der gemeinsamen Leitung des Unternehmens J. W. Sondermann von ca. 1849 bis 1856 wird auf die Ausführungen zum Leben des J. W. Sondermann senior verwiesen.

Papierfabrik (Pappdeckelfabrik) in Niederseßmar (bis ca. 1862)

Bei der nachfolgend betrachteten Fabrik handelt es sich um die unter der Firma "J. W. Sondermann" im Jahr 1854 bei Niederseßmar in Betrieb genommene Papierfabrik. Zu den Anfängen der Fabrik wird auf die dortigen Ausführungen zum Leben des Johann Wilhelm Sondermann senior verwiesen.

Kurz nach der Aufspalung des väterlichen Unternehmens ersuchte Carl Sondermann am 24. Juni 1856 um die Erlaubnis zum Anbringen eines zweiten (!) Wasserrades an seiner Papierfabrik in Niederseßmar [6].

Am 10. Oktober 1856 dankt Carl Sondermann sodann ein weiteres Mal für die Hilfe bei einem Brand, der ein Fabrikgebäude in Niederseßmar betraf [8]. Sehr wahrscheinlich ist damit die Papierfabrik des Carl Sondermann gemeint.
Was in der Papierfabrik produziert wurde und wie schwer die Fabrik von dem Brand betroffen war, geht aus der Anzeige nicht hervor. Ernst Habermans berichtet indes im Jahr 1957, dass eine "Pappenfabrik" des Carl Sondermann in Niederseßmar vor 1860 abgebrannt sei [9]. Bei der Pappenfabrik muss es sich daher um die Pappdeckelfabrik handeln, von der im bereits oben zitierten, 1936 veröffentlichten Stammbaum berichtet wird [10].

In Sandler's Adreßbuch aus dem Jahr 1862 wird Carl Sondermann mit einer Mahlmühle in Niederseßmar geführt [11]. Bemerkenswerterweise wird Carls Bruder Christian Sondermann ebenfalls mit einer Mahlmühle in Dümmlinghausen im Adreßbuch geführt. Zudem wird eine Mahlmühle in der Folgzeit für Carl Sondermann nicht mehr erwähnt.

Es ist daher davon auszugehen, dass die Mahlmühle identisch ist mit der Papierfabrik und diese Papierfabrik daher nach dem Brand von 1856 wieder hergerichtet wurde. Die Bezeichnung der Fabrik als Mahlmühle im Jahr 1862 deutet indes darauf hin, dass die Papierfabrikation vor dem Hintergrund des Umbruchs der Verfahren zur Papierherstellung nicht mehr wirtschaftlich war und daher bis 1862 eingestellt wurde.

Auch als Mahlmühle wurde die Fabrik nicht mehr 1866 verwendet. In diesem Jahr fehlt ein entsprechender Eintrag in Sandler's Repertorium des deutschen Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes. [12]

Fortführung der Pfeifenschlauchfabrik und deren Verlagerung von Gummersbach nach Niederseßmar (ca. 1856 bis 1862)

Nachdem Carl Sondermann aus dem Unternehmen "J. W. Sondermann" ausgetreten war, führte er die Pfeifenschlauchfabrik zunächst in den alten Räumlichkeiten in der Winterbecke fort.

In Anzeigen im Juli 1861, im August 1864 und im Juni 1867 suchte Carl Sondermann Drechslerlehrlinge [12a].

Interessanterweise erscheinen die Anzeigen im Dreijahresrhythmus. Drechslerlehrlinge kann Carl Sondermann vor dem Hintergrund seiner bekannten unternehmerischen Aktivitäten nur in Zusammenhang mit seiner Pfeifenschlauchfabrik gesucht haben. Da Carl Sondermann ohne seinen Bruder Christian die Anzeigen veröffentlichte, ist er klar als Alleineigentümer der Schlauchfabrik erkennbar, auch wenn diese - wie aus unten zitierten Sandler's Adreßbuch v. 1862 zu ersehen - im Jahr 1861 noch im Winterbecker Haus des Bruders betrieben wurde. [12b]

Fraglich ist, wann die Schlauchfabrik aus der Winterbecke in Gummersbach nach Niederseßmar verlagert wurde.

Nach Burghard Baldus haben die Söhne [!] das Unternehmen (des J. W. Sondermann) später von Gummersbach nach Niederseßmar in einen Neubau verlegt [12c]. Zwar wurde die Fabrik tatsächlich von Gummersbach nach Niederseßmar verlegt. Dass dies indes von den Söhnen des J. W. Sondermann durchgeführt wurde, muss eine Verwechselung mit den Söhnen des Carl Sondermann sein, die zusammen die Pfeifenfabrik von ihrem Vater Carl Sondermann in Niederseßmar übernahmen.

In Sandler's Adreßbuch wird im Jahr 1862 für den Ort Gummersbach die (Firma) "Strumpfwaarenfabrik: Sondermann J. W." geführt [12d]. Da die von Johann Wilhelm Sondermann im Jahr 1827 gegündete und auch nach 1862 existierende Pfeifenschlauchfabrik im Adreßbuch fehlt, muss es sich bei dieser "Strumpfwaarenfabrik" um die Schlauchfabrik handelt, die zudem noch unter der alten "Firma" fehlerhaft geführt wurde. Um 1862 wurde die Pfeifenschlauchfabrik daher dann noch in Gummersbach betrieben oder die Ortsangabe ist ebenfalls bereits falsch.

Im Jahr 1873 findet sich in Sandler's "Handbuch der gesamten Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie des preußischen Staates" folgende Eintragung: Unter dem Ort Gummersbach und nicht Niederseßmar wird geführt "C. Sondermann, Schlauchfabrik, Gründer und Inhaber: C. Sondermann" [12e].

Die Angabe , dass C. Sondermann der Gründer der Schlauchfabrik war, ist falsch.

Wie bereits oben erläutert, wurde die Pfeifenschlauchfabrik von Gummersbach nach Niederseßmar verlagert. Vor dem Hintergrund der Ortsangabe in Sandler's Handbuch, müsste die Verlagerung allerdings nach 1873 erfolgt sein.  Eine Verlagerung nach 1873 scheint aber wenig überzeugend, da Christian Sondermann bereits circa Ende des Jahres 1867 Konkurs ging. Als Christian Sondermanns Frau im Jahr 1875 zudem das Wohn- und Fabrikhaus in der Winterbecke zurückerwirbt, ist keine Rede von einer dort betriebenen Fabrik. Es ist daher anzunehmen, dass die Ortsbezeichnung "Gummersbach" ebenfalls fehlerhaft ist.

Am 20. Mai 1862 erfolgte die Eintragung der Firma "Carl Sondermann" (ohne Orstsangabe) ins Handelsregister mit den Gesellschaftern Carl Sondermann und seinen Söhnen Carl und Wilhelm Sondermann. [12f] Die Söhne des Carl Sondermann wurden daher wahrscheinlich (erst) 1862 als Gesellschafter ins Unternehmen aufgenommen.

Im Jahr 1866 wird in Sandler's Repertorium des deutschen Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes in Gummersbach die "Neusilberwaren- und Schlauchfabrik C. Sondermann" geführt. Zwischen 1862 und 1866 war die Produktion daher auch auf Neusilberwaren erweitert worden. [12g] Nahe liegend ist, dass im Zuge der Erweiterung auch eine Verlagerung der Fabrikation nach Niederseßmar erfolgte und sich der Eintrag Gummersbach auf den Wohnort und nicht auf den Fabrikationsort von C. Sondermann bezieht.

Im Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen aus dem Jahr 1875 wird dann ber für den Ort Niederseßmar geführt: "C. Sondermann, Wollspinnerei und Pfeifenschlauchfabrik". Zudem heißt es bei diesem Eintrag "Im Jahre 1870 von den Inhabern Wilh. und Carl Sondermann gegründet." [13]

Dieser (teilweise offenbar falsche) Eintrag ist in Verbindung mit den obigen Quellen daraufhin zu deuten, dass die Pfeifenfabrikation um 1862 durch die Söhne des Carl Sondermann, Wilhelm und Carl Sondermann, von Gummersbach nach Niederseßmar verlagert wurde. Das Gründungsdatum bezieht sich auf die Kunstwollspinnerei (siehe unten).

Auffallend ist, dass Dampfkessel-Revisionsberichte zur Pfeifenschlauchfabrik nicht vorliegen. Es ist daher davon auszugehen, dass keine Dampfkessel in der Fabrik verwendet wurden, sondern vermutlich allein mit Wasserkaft gearbeitet wurde, zumindest solange sich die Fabrik in der Winterbecke befand bzw. zumindest bis zum Jahr 1876 (in diesem Jahr wird erstmals eine Dampfmaschine explizit erwähnt).

Kunstwollspinnerei Carl Sondermann in Niederseßmar (ab 1870)

Ernst Habermas berichtet davon, dass Carl Sondermann an "[...] Stelle einer abgebrannten Pappenfabrik [...] 1860 in Niederseßmar eine Kunstwollspinnerei [...]" errichtet habe [14].

Die Fabrik lag an der Ecke Gummersbacher Straße/Vosselstraße [15].  Eine Gedenktafel des Bürgervereins weist heute auf den Fabrikstandort hin:
Da, wie oben ausgeführt, im Jahr 1862 noch eine Mahlmühle des Carl Sondermann für Niederseßmar belegt ist und keine Spinnerei, ist anzunehmen, dass die Kunstwollspinnerei erst nach 1862 gegründet wurde. Entsprechend wurde die Spinnerei offenbar nicht unmittelbar anstelle der Papierfabrik errichtet, sondern im Neubau der Papierfabrik eingerichtet und/oder diese im Zuge der Gründung erweitert.

Auch in Sandler's Repertorium des deutschen Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes aus dem Jahr 1866 wird für C. Sondermann keine Kunstwollspinnerei in Niederseßmar geführt. [16]

Im Jahr 1873 finden sich in Sandler's "Handbuch der gesamten Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie des preußischen Staates" als Eintragung für Carl Sondermann unter dem Ort Gummersbach und nicht Niederseßmar allerdings erstmals: "Carl Sondermann, Wollgarnspinnerei. Gründer und Inhaber Carl Sondermann" [17].

Im Jahr 1874 besteht die Spinnerei in Niederseßmar, denn am 4. April 1874 erfolgte in der Spinnerei Carl Sondermann in Niederseßmar die Revision eines Dampfkessels [18].    

Dass sich die Ortsbezeichnung "Gummersbach" im Handbuch von 1873 möglicherweise auf den Wohnort des Carl Sondermann und nicht auf den Fabrikationsort bezieht, legt auch ein Eintrag im Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen aus dem Jahr 1875 nahe. Dort wird für den Ort Niederseßmar die Wollspinnerei C. Sondermann geführt. Zudem belegt der Eintrag, dass die Fabrik 1870 gegründet wurde. [18a] Die oben zitierte Quelle Habermas hat daher das Gründungsdatum der Fabrik um zehn Jahre zu früh angesetzt.

Im Jahr 1876 (22. November 1876) erfolgte eine Revision eines Dampfkessels in der Spinnerei des Carl Sondermann in Niederseßmar [19].

Wollspinnerei und Pfeifenschlauchfabrik (ab 1875)

Im Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen aus dem Jahr 1875 wird die Fabrik des C. Sondermann in Niederseßmar erstmals explizit als "Wollspinnerei und Pfeifenschlauchfabrik" geführt. Das Unternehmen befindet sich nach dem Eintrag im Jahr 1875 bereits seit 1870 im Eigentum der Söhne des Carl Sondermann. [20]

Erst im August 1875 wird im Handelsregister indes eingetragen, dass aus der Firma "C. Sondermann" der Kaufmann Carl Sondermann senior als Geselllschafter ausgeschieden ist und die Firma unverändert von den Söhnen Carl Sondermann junior und Wilhelm Sondermann fortgeführt wird. Zudem wird erst zu diesem Zeitpunkt im Handelsregister vermerkt, dass der Sitz von Gummersbach nach Niederseßmar verlegt wurde. [21]

Im Jahr 1875 wird das Unternehmen "C. Sondermann" in einer Statistik mit 45 Arbeitskräften geführt [24]. Nach einer Erhebung des preußischen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten wurden bei den "Gebr. Sondermann" im Juli 1875 48 Arbeitskräfte beschäftigt, wovon 40 männlich waren. Zudem notiert die Erhebung als soziale Einrichtung des Gewerbebetriebs das Vorhandensein einer Unfallversicherung. [24a]

In einer Gewerbeübersicht des Bürgermeisters von Gummersbach vom 8. Juni 1876 wird "C. Sondermann" in Niederseßmar sodann mit 40 Arbeitern insgesamt angegeben, wovon 28 männlich waren. Auch ist für 1876 vermerkt, dass die Fabrik über zumindest eine Dampfmaschine verfügte [25]. C. Sondermann ist die einzige Sondermann'sche Fabrik, die die Gewerbeübersicht für das Jahr 1876 aufführt. Die Gewerbeübersicht ist dürfte insoweit allerdings unvollständig sein. [25a] Von den 22 in der Gewerbeübersicht des Bürgermeisters aufgezählten Unternehmen beschäftigen fünf Unternehmen mehr als 40 Arbeiter: Ernst Pickhardt und Comp. in Gummersbach (74), Louis Lenz in der Becke (41), C. Barthels Co. in Derschlag (82), Leopold Krawinkel in Vollmerhausen (55) und Ernst Pickhardt & Comp. in Hammerhaus (88). Interessanterweise ist in dieser Quelle weder explizit von Schlauchfabrik noch Spinnerei die Rede.

Erhalten hat sich ein Schreiben mit Briefkopf des Carl Sondermann vom 16. Dezember 1878 an den Bürgermeister, ohne die Fabrik als Schlauchfabrik oder Spinnerei zu bezeichnen: [25b]
Auf einer Lithographie der Druckerei Luyken aus dem Jahr 1880 wird die Fabrik des Carl Sondermann in Niederseßmar als "Spinnerei und Schlauchfabrik v. C. Sondermann" geführt [26]. Der relevante Ausschnitt der Lithographie ist unten stehend abgebildet. Eine wandgroße Reprodution der Gesamtlithograhie ist im LVR-Industriemusem, Kraftwerk Ermen & Engels, in Engelskirchen ausgestellt.
In einem Conzessionsgesuch für ein Trockenhaus in der Nachbarschaft vom 25. Juni 1878 sowie in einem Antrag zum Neubau einer Scheune in der Nachbarschaft vom 19. April 1880 wird die Fabrik jeweils möglicherweise als "Fabrik Gebrüder Sondermann" bezeichnet [27]. Da die Originalquellen derzeit noch nicht vorliegen, kann dies noch nicht zweifelsfrei festgestellt werden.

In dem erwähnten Conzessionsgesuch für ein Trockenhaus vom 25. Juni 1878 sowie in dem erwähnten Antrag zum Neubau einer Scheune vom 19. April 1880 hat sich indes jeweils der Grundriss der Fabrik des Carl Sondermann zum jeweiligen Entwicklungsstand erhalten. Die Grundrisse sind unten abgebildet. Der Grundriss des Jahres 1880 wurde von J. Woelke anhand der Originalakte skizziert. Im Jahr 1878 trug das Grundstück die Flurnummer 497/157. Zu erkennen ist im Grundriss die Expansion der Fabrik im Vergleich zum Grundrisszeitpunkt (siehe dazu die Erläuterungen unter J. W. Sondermann senior).  

Pfeife aus der Fabrikation des Carl Sondermann

Nur durch einen Zufall hat sich eine Pfeife des "Carl Sondermann, Gummersbach" erhalten, die unten stehend abgebildet ist. Sie führt vor Augen, dass in der "Pfeifenschlauchfabrik", "Schlauchfabrik" bzw. "Fabrik von Pfeifenspitzen" die elastische Verbindung zwischen Mundstück und Brennkammer der Pfeife hergestellt wurde:

Die Burg in Gummersbach

Carl Sondermann senior war von ca. 1856 bis zu seinem Lebensende Eigentümer des Gummersbacher Vogteihauses.
Im Volksmund wird das Votgeihaus aufgrund seiner dicken Mauern, seines trutzigen Aussehens und seiner heute nicht mehr bestehenden prächtigen Umlage auch "Burg" genannt. [28]

Zur damaligen Zeit stand die Burg noch außerhalb der Stadt. Alleen führten zum Haus mit seinen Nebengebäuden und zwei große Fischteiche waren auf dem Areal angelegt. Auf den Fischteichen der Vogtei betrieb die Jugend heimlich Schlittschuhlaufen, immer auf der Hut vor dem Gärtner der Anlagen. [28a]

Die Umlage und die Nebengebäude gingen über die Jahrhunderte verloren, so etwa die Alleen des Vogteigartens durch den Bau des Bahndamms. [29]

Auf der Situationskarte von Gummersbach aus dem Jahr 1886 stellte sich das Gelände der Burg noch wie nachfolgend abgebildet dar [29a]:
Auf dem Urkataster des Jahres 1832 ist die Umlage der Burg mit ihren Nebengebäuden und mit den zwei Fischteichen deutlich erkennbar [29b]:
Auf der Situationskarte aus dem Jahr 1813 steht die Vogtei noch deutlich außerhalb des Dorfkerns [29c]. Auch die Alleen sind eingezeichnet:
Carl Sondermann war wohl bereits um 1860 Besitzer der Burg [30]. Auch W. Brensing berichtet, dass der Sohn des Carl Sondermann, Carl Sondermann junior, um 1860 in der Burg gewohnt habe [31]. 
Gummersbacher Heimatdichterin Müller-Thiel berichtet: „[Franz Carl Albert Sondermann besaß] in späteren Zeiten die alte Burg [...] mit der herrlichen großen Umlage und der Stumme [...] war sein Knecht, der alles in schönster Ordnung hielt.“ [32] E. Meissen berichtet dazu: "Das Haus [d. h. die Burg] gehörte damals dem alten Karl Sondermann, der darin [unleserliches Wort] und Landwirtschaft betrieb. Ein taubstummer älterer Knecht tat die Hauptfeldarbeit. Er wurde von den Kindern mit Vorliebe geärgert, indem man dem armen Tauben mit [unleserliches Wort] Mundstellung das Wort "Monschel" zurief. Darauf wurde er regelmäßig wütend, brummte und suchte, uns zu packen. Vielleicht tat er auch nur so. K. Sondermann hatte ein Feld gleich neben unserem Garten an der Landstraße, wo er öfter arbeitete und dann von uns geneckt wurde." [32a]

Wahrscheinlich wurde die Burg von Carl Sondermann im Jahr 1856 erworben, denn am 9. Februar 1856 wurde das Gummersbacher Wohnhaus des Friedensrichters Pollmann öffentlich versteigert [33]. Hierzu ein Einschub: Das Friedensgericht wurde auf Grund des Code Napoleon ab dem 17. Dezember 1811 im französisch besetzten Gebiet als Ablösung der alten Vogteigerichtsbarkeit eingeführt. Der letzte Vogt Christian Friedrich Carl Pollmann wurde zugleich erster Friedensrichter und versah dieses Amt bis zum 1. Oktober 1853. Vom 16. Januar 1820 bis zum 1. April 1853 hatte er das Friedensgericht in seinem Haus, dem Vogteigebäude untergebracht. Er starb im Ruhestand, 80jährig, am 7. Januar 1855 [34].
In einem Gedicht, das wahrscheinlich im Jahr 1856 zur Konfirmation der Henriette Sondermann, einer Tochter des Carl Sondermann, verfasst wurde, ist der Kauf der Burg  das leitende Thema. Vermutlich wurde das Thema gewählt, weil der Kauf kurz vor der Konfirmation stattgefunden hat. Dies würde die Annahme des Erwerbszeitpunkt im Februar 1856 stützen. [35]

Ende des Jahres 1871 verlegt der Notar Werner seine Amtsstube in das Wohnhaus des Carl Sondermann und daher in die alte Vogtei. [35a]

Bekannt ist, dass Carl Sondermann senior bis zu seinem Lebensende im Jahr 1882 in der Burg wohnte und dort auch verstarb. [36] Nach seinem Tod geht die Burg an seinen Sohn Franz Carl Albert Sondermann junior

Frau des Carl Sondermann senior war Philippine Stahlschmidt. Diese bleibt auch nach dem Tod ihres Mannes auf dem Gelände der Burg wohnen. So beantragt sie ungefähr ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Mannes am 14. August 1882 einen Anbau an ihr Wohnhaus. Wohnhaus der Philippine Stahlschmidt ist nicht das Hauptgebäude der Burg, sondern das nach dem Gummersbacher Bahnhof hin gelegene Nebengebäude, das auf obiger Abbildung der Burg nicht zu sehen ist [37], wie der untenstehende skizzierte Auszug aus ihrem Antrag nahe legt. Das Nebengebäude wurde vor dem Jahr 1813 errichtet, denn es ist bereits auf der Situationskarte aus diesem Jahr abgebildet.

Das Haus an der Kirche (Marktstraße 13)

Etwa ein Jahr nach dem mutmaßlichen Erwerb der Burg durch Carl Sondermann inserierte er am 21. Febuar 1857 im Gummersbacher Kreisblatt ein Haus an der Gummersbacher Kirche mit Obsthof und andere Immobilien zum Verkauf. [38] Erworben hatte Carl Sondermann laut der Anzeige die Immobilien von Peter Wilhelm Lenz. Es ist daher zu vermuten, dass es sich beim Haus an der Kirche um das Wohnhaus des Carl Sondermann vor seinem Umzug in die Burg handelte.
Bei dem Haus an der Kirche handelt es sich sehr wahrscheinlich um das hintere Haus auf der rechten Seite auf folgendem Bild:
Carl Sondermann kaufte das Haus an der Kirche am 20. März 1846, denn an diesem Tag ließ Peter Wilhelm Lenz sein "ganz in der Nähe der Kirche gelegenes neu erbautes Wohnhaus" meistbietend verkaufen [39a]:
Das Wohnhaus wurde erst nach dem Stadtbrand vom 23. September 1837 neu erbaut. Vor dem Brand stand an der Stelle ein Doppelhaus, das von den Familien Klein und Lenz bewohnt wurde. [39b] Wie aus der obigen Anzeige zu entnehmen ist, wurde das Haus nach 1837 durch Peter Wilhelm Lenz "neu errichtet".
Nicht auszuschließen ist, dass sich Carl Sondermann das neue Wohnhaus auch deshalb leisten konnte, da er vermutlich die Aufgaben des im Jahr 1844 verstorbenen älteren Bruders Johann Wilhelm Sondermann junior übernahm als nun ältester Sohn des Johann Wilhelm Sondermann senior.

Wo Carl Sondermann vor dem Erwerb des Hauses an der Kirche wohnte, ist nicht gesichert. Da sein jüngstes Kind 1846 geboren wird, ist nicht anzunehmen, dass er nach seiner Heirat im Januar 1832 bis 1846 im Winterbecker Wohn- und Fabrikhaus wohnte.

Das Haus an der Kirche wurde wahrscheinlich im Jahr 1857 vom Bruder des Carl Sondermann, F. W. Sondermann senior, erworben.

Weitere Besitzungen in Gummersbach

Im Jahr 1859 bietet Carl Sondermann seinen Garten mit Obsthof und Wiese in der Winterbecker zur Pacht an [40]: 
Daneben ist bekannt, dass Carl Sondermann im Jahr 1859 Grundstücke "auf dem Hüttenohl" (Niederseßmar), "auf dem Mühlenweier" (Mühlenseßmar) und "auf der Berstig" (Nöckelseßmar) besaß. [41]

Im Jahr 1862 findet sich unten stehende Bekanntmachung im Gummersbacher Kreisblatt [43]. Ob sich die Bekanntmachung auf die Burg bezieht, ist fraglich, denn die Burg lag außerhalb der Stadt mit einer breiten Straße davor. Möglicherweise ist daher ein anderes Haus gemeint. [43a]

Im Jahr 1870 sind Grundstücke "an den Lindenbäumen" im Eigentum des Carl Sondermann. [43b]

Gummersbacher Bürgerverein

Mit Aufblühen des demokratischen Denkens im Rheinland im Zuge der Revolution von 1848/1849 organisierte sich die liberal-konsitutionell gesinnte Bevölkerung in "Bürgervereinen". Einer der ersten Bürgervereine bildete sich in Köln. Der Verein wollte "den Elementen, welche einer auf Ordnung gegründeten Freiheit im Wege stehen, kräftig und entschieden entgegentreten [...] und  [...] dem Rückschritte den Vorwand nehmen, Zustände wieder herbei zu führen, die sich längst überlebt haben und zu denen nur die Verzweiflung über die Herrschaft anarchischer Willkühr greifen könnte." Angestrebt wird die "volle Gleichheit vor dem Gesetze, die Gleichstellung der äußeren Bedingungen für Alle, sich naturgemäß frei zu entwickeln und die Bedingungen des Lebens zu erwerben; [...] der Noth [sic] der arbeitenden Klassen ein Ziel zu setzen, ihnen die Mittel zu sichern, menschlich zu leben, [...] Selbstregierung des Volkes, [...] Teilnahme aller an der Gesetzgebung, aber nicht in Form der Republik, deren Einführung alles Bestehende umstürzen würde, sondern in der Fortbildung der konstiutioniellen Monarchie [43c]

Am 28. Juni 1848 erschien im Gummersbacher Kreisblatt ein Aufruf des Kölner Bürgervereins, auch andernorts Bürgervereine zu gründen. Dem Aufruf folgt eine Einladung zu einer Sitzung, um einen Bürgerverein auch in Gummersbach zu gründen. Unterzeichnet wurde die Einladung von elf, vornehmlich ab 1838 zugezogenen Gummersbachern, darunter bspw. F. W. Bockhacker oder F. Luyken. [43d]

In der nächsten Ausgabe der Kreisblatts vom 1. Juli 1848 wird sodann verkündet, dass am 29. Juni 1848 in einer Versammlung von 55 Personen entsprechend des Aufrufs des Kölner Bürgervereins beschlossen wurde, "einen in demselben Geiste thätigen [sic] Verein hierselbst zu stiften". Zu den den Vereinsgründern zählt neben Carl Sondermann auch sein Bruder F. W. Sondermann. [43e]

Gemeindepolitik

Nach Notizen von J. Woelke soll Carl Sondermann bereits in den Jahren 1846 bis 1850 politisch aktiv gewesen sein [44]:

Im November des Jahres 1850 sowie im Januar und November des Jahres 1851 wird Carl Sondermann als Vorsitzender des "Comite's Behufs Unterstützung der hülfsbedürftigen Familien und Angehöriger einberufener Landwehrmännern und Reservisten der Bürgermeisterei Gummersbach" aktiv. [44a] Das Gesetz zur Unterstützung solcher Familien war kurz zuvor von der preußischen Regierung erlassen worden. Im Gesetz war vorgegeben, dass jeder Kreis die Unterstützung der bedürftigen Familien zu tragen hatte. Zudem musste der Kreis eine Kommission bilden, die über die Unterstüzungs-Bedürftigkeit der betreffenden Familien und über die Höhe der Unterstützungs-Leistung zu entscheiden hatte. Zudem sollte die Kommission die pünktliche Auszahlung der Leistungen überwachen. Der Vorsitz der Kommission war dem Landrat vorbehalten. Die Geschäfte der Kommission konnten aber nach Beschluss der Kreisvertretung dem Kreisausschuss übertragen werden. Letzters ist wohl im Kreis Gummersbach der Fall gewesen. [44b] Carl Sondermann muss daher im Jahr 1850 Mitglied des Kreisausschusses, möglicherweise dessen Vorsitzender gewesen sein.

Am 19. Januar 1864 wird Carl Sondermann in der Stadtverordnetenversammlung zum Mitglied der Sparkassenkommission gewählt [45]. Carl Sondermann ist mithin im Jahr 1864 wie sein Bruder F. W. Sondermann senior Verordneter der Stadt Gummersbach.  Mitglied der Sparkassenkommission ist Carl Sondermann auch noch 1871; [45a] eine Wiederwahl erfolgte im Jahr 1872 [45a1] Auch im Jahr 1875 ist er noch Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und wird Mitglied der "Schulcommission". [45a2] Diese "Commission" ersetze die bisher bestehenden Schulvorstände und übernahm die "technische" Leitung und Beaufsichtung sämtlicher Schulen in der Stadt. [45a3]

In einer Auflistung der Kreistagsmitglieder des Jahres 1867 erscheint Carl Sondermann nicht. [45b]

Preußisches Abgeordnetenhaus

In den Jahren 1859 bis 1866 bestand ein Konflikt um eine Heeresreform und die Machtaufteilung zwischen dem König und dem Preußischen Abgeordnetenhaus, der sogenannte preußische Verfassungskonflikt.

Während des Konflikts stand König Wilhelm I. dem von Liberalen dominierten Abgeordnetenhaus gegenüber, das ihm unter anderem die notwendigen Mittel, die für die Reorganisation der preußischen Armee und der Landwehr benötigt wurden, verweigerte.  

Auf dem Höhepunkt des Konflikts löste der König am 11. März 1862 das erst im Januar gewählte Parlament auf, nachdem dieses den Beschluss gefasst hatte, die provisorische Finanzierung der Militärreformen zu beenden.

Nach Auflösung des Preußischen Abgeordnetenhauses durch König Wilhelm I. bildete sich im April 1862 im Kreis Gummersbach das liberal-fortschriftliche "Comité für volksthümliche (d. h. demokratische) Wahlen'", dessen Mitglied Franz Carl Albert Sondermann senior war [46].
Im Jahr April des Jahres 1866 kündigt Carl Sondermann neben Bernhard Siebel und August Müller das Erscheinen des Abgeordneten Leue für einen Rechenschaftsbericht im Wahlbezirk Gummersbach an. [47]
Doch erst mit dem Ende der politischen Tätigkeit seines Bruders F. W. Sondermann erscheint Carl Sondermann unter den gewählten Wahlmännern für die zweite preußische Kammer, d. h. für das Abgeordnetenhaus im Königreich Preußen.

So wird er als Wahlmann für das Abgeordnetenhaus in Preußen von der ersten Klasse im Jahr 1867 gewählt (X. Wahlperiode) [48]:
Auch für die Wahl der Wahlmänner, die die Abgeordneten für die zweiten Kammer (= Preußsisches Abgeordnetenhaus) am 9. November 1870 zu wählen hatten (XI. Wahlperiode), wurde Carl Sondermann wie auch sein Neffe Eduard Sondermann zunächst vorgeschlagen und dann auch gewählt. Carl Sondermann wurde von der ersten Klasse und Eduard Sondermann von der zweiten Klasse gewählt. [49]

Als im Jahr 1876 für das Preußische Abgeordneten Haus wieder eine Wahl anstand (XIII. Wahlperiode) spachen sich Carl Sondermann, Eduard Sondermann und Emil Wilhelm Sondermann neben anderen Gummersbachern in einer gemeinsamen Erklärung für die Wahl des liberalen Kandidaten Wilhelm Hollenberg aus: [49a]

Dem Aufruf schlossen sich weitere Unterstützer aus den Ort rund um Gummersbach an, u. a. Friedrich Wilhelm Sondermann und Carl Sondermann jun. aus Niederseßmar: [49a1]

Reichstag des Norddeutschen Bundes

Im Jahr 1867 gab sich der 1866 enstandene Norddeutsche Bund eine Verfassung: Einem vom Volk gewählten Reichstag stand ein Bundesrat gegenüber, der die Regierungen der Mitgliedsstaaten vertrat. Zur Verabschiedung von Gesetzen mussten beide zustimmen. Oberhaupt des Bundes war der preußische König als Inhaber des Bundespräsidiums. Verantwortlicher Minister war der Bundeskanzler (Otto von Bismarck). [49b]

Am 12. Februar 1867 fand die Wahl zum konstituierenden Reichstag statt. Da die Wahl direkt war, bedurfte es keiner Zusammenkünfte von Wahlmännern (im Gegensatz zu den Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus). Im Vorfeld der Wahlen tritt Carl Sondermann im Januar 1867 in einem Aufruf zur Wahl des Dr. Eduard von Simson in den Reichstag des Norddeutschen Bundes in Erscheinung: [49c]
Für den Wahlkreis Mülheim am Rhein-Gummersbach-Wipperfürth wird Maximilian von Nesselrode-Ehreshoven als Vertreter der Freikonservative Vereinigung (FKV) gewählt und nicht etwa der Dr. Eduard Simson, der ab 1867 der Nationalliberalen Partei angehörte.

Die folgende Reichstagswahl im August 1867 war die Wahl zum ersten ordentlichen Reichstag des Norddeutschen Bundes. Die Hauptwahl fand am 31. August 1867 statt. Wie bereits bei der konstituierenden Wahl tritt Carl Sondermann als Unterzeichner eines liberalen Wahlaufrufs in Erscheinung, der diesmal die Wahl von Dr. Benedikt Waldeck befürwortet. Darin wird u. a. ausgeführt, dass Waldeck zwar der Fortschrittspartei angehören würde und nicht der Nationalliberalen Partei, aber beide Parteien dasselbe Ziel verfolgen würden. Die Unterzeichner, zu denen neben Carl Sondermann auch August Müller, Eduard Müller Chr. Sohn, Gustav Adolph Heuser, Chr. Schirp, Eduard Sondermann, G. Sievert, F. W. Bockhacker, Wihelm Heuser Frz. Sohn, Eduard Müller, Gust. Jäger, Aug. Blumberger, Ferd. Knublauch gehörten, waren Anhänger der Nationalliberalen Partei. [49d]

Waldeck wurde gewählt, musste aber aufgrund Erkankung sein Mandant niederlegen, sodass es zur Nachwahl im Wahlkreis Mülheim am Rhein-Gummersbach-Wipperfürth kam. Auch hierzu hat sich ein Wahlaufruf erhalten, der für die Wahl von Ignatz Bürgers wirbt. Dieser wird dann auch in den Nachwahlen in den Reichstag gewählt [49e]:

Eine weitere Reichsagswahl fand im Norddeutschen Bund nicht mehr statt.


In den Aufrufen zur Reichstagswahl 1874 tritt Carl Sondermann nicht mehr in Erscheinung. Ob es dabei einen Zusammenhang gibt mit dem wirtschaftlichen Niedergang seines Bruders und Neffen Friedrich Wilhelm Sondermann senior und junior kann nur vermutet werden.

Gummersbacher Schützenverein

Damit die Gummersbacher nach der Napoleonischen Zeit wieder ihr schönes Volksfest samt Vogelschießen feiern konnten, gründeten 17 Bürger den Gummersbacher Schützenverein. Ein besonderes Stiftungsfest mit Abendessen, Konzert, Ball und Sternschießen fand am 12.04.1833 statt. An der Satzung mit seinen 37 Paragrafen hat man lange gearbeitet. Diese wurde am 12.04.1835 unterschrieben. [49f] Zu den Gründern des Gummersbacher Schützenvereins gehörte kein Mitglied der Familie Sondermann. [49g] Im Jahr 1842 unterschreibt Carl Sondermann wie auch seine Brüder Johann Wilhelm Sondermann (als II. Hauptmann) und Johann Christian Sondermann sowie sein Schwager Franz Haselbach indes die neue Satzung des Schützenvereins: [49h]   
Daneben unterzeichnete u. a. Carl Sondermann wie auch seine Brüder Johann Christian Sondermann und Friedrich Wilhelm Sondermann im Revolutionsjahr 1848 den Beschluss des Schützenvereins vom 17. Juni, mit dem die gesamte Gummersbacher Schützengilde der neugebildeten Bürgerwehr beitrat. [49i]

Am alten Schützenplatz (heute: Grundstück des AOK-Gebäudes) wurde spätestens seit 1853 ein Schützenzelt errichtet, das jährlich auf- und abgebaut werden musste, da das Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde gehörte. [49j] Carl Sondermann kaufte im Sommer 1856 als Mäzen das Gelände des alten Schützenplatzes am "Vierling" [49k] von der evangelischen Kirchengemeinde. Am 13.04.1857, einen Tag nachdem sich der Gründungstag des Schützenvereins zum 25. mal wiederholte, fand die Grundsteinlegung für das neue Schützenhaus (im Volksmund „altes Schützenzelt“ genannt) statt. Nach nur drei Monaten war dieses in Fachwerkweise erstellt und mit Brettern verkleidet zum Schützenfest im Juli fertiggestellt. [49l]

Die Unterhaltung des Schützenhauses scheint aber finanziell dem Verein nicht leicht gefallen zu sein; es blieb auch offensichtlich zunächst formell im Eigentum von Carl Sondermann. Im Juli 1859 stiftete er allerdings mit 17 Gummersbachern die "Gesellschaft Vierling unter der Firma Carl Sondermann & Compagnie" mit notariellem Akt [49m]. Diese 18 Bürger hatten als Aktionäre mitgeholfen, auf dem von Carl Sondermann erworbenen Grundstück das Schützenhaus zu bauen und dazu noch eine Hypothek der Sparkasse Gummersbach aufgenommen. Carl Sondermann wurde zum Geranten (d. h. zum Vorsitzenden) der Gesellschaft bestimmt.

Noch im Jahr 1865 inseriert Carl Sondermann im Gummersbacher Kreisblatt: [49n]

Anfang des Jahres 1871 ruft Carl Sondermann zu einer Versammlung der Schützenbau-Aktien-Gesellschaft Vierling [49o]:

Gemäß einer Anzeige zur Einberufung der Gesellschaft in der Gummersbacher Zeitung vom 3. August 1871 ist Carl Sondermann senior zu diesem Zeitpunkt (weiterhin) Gerant. [49p]

Auf einer der Versammlungen des Jahres 1871 wurde vermutlich beschlossen, das Schützenhaus um einen Portalvorbau, im Inneren um Galerien und an der Rückseite um Bewirtschaftungsräume zu erweitern. Die Bauvorhaben wurden auch im JAhr 1871 umgesetzt. [50]
Die oben stehende Zeichnung des alten Schützenzeltes aus dem Jahr 1913 wurde von Erna Steinmüller verh. Wahlefeld angefertigt, die eine Urgroßnichte des Carl Sondermann war.

Vermutlich hatte Carl Sonderman den Posten als Geranten der Gersellschaft "Vierling" bis zu seinem Tod inne. Als sein Nachfolger wurde Carl Luyken gewählt. Die Gesellschaft "Vierling" wurde schließlich wohl insbesondere aufgrund finanzieller Probleme am 22. August 1895 in die Schützenbaugesellschaft umgewandelt. [50c]

Sonstiges

Im Jahr 1866 verliert Carl Sondermann - wie aus einer Anzeige im Gummersbacher Kreisblatt hervorgeht - ein Medaillon mit einer Photographie [51]. Ob nun der materielle Wert des Medaillon oder der ideele Wert der Photographie Carl Sonderman zu dieser Suchanzeige bewogen hat, kann nur vermutet werden.

Am 24. Juli 1870 nach Beginn des Deutsch-Französichen Krieges wurde Carl Sondermann für Gummersbach auf einer Bürgerversammlung neben dem Gerichtsvollzieher G. Höstermann, F. W. Huland, dem Bäcker Eduard Müller und Christian Schirp  zu einem Mitglied des "Lokal-Comites zur Unterstützung der heimgebliebenen Verwandten unserer Landwehrleute und Reservisten" gewählt. Für die Ortschaft Niederseßmar wurden zu Mitgliedern die Söhne Carl Sondermann junior und Wilhelm Sondermann gewählt. [51a]

In der Gummersbacher Innenstadt liegt die "Karlstraße". Der langjährige Gummersbacher Postbote Manfred Ahlhäuser berichtet im Jahr 2009 dem Verfasser dieses Artikels, dass die Karlstraße nach Franz Carl Albert Sondermann benannt sei. Quelle des Manfred Ahlhäuser war nach eigenen Angaben Edle Margarete Kalbacher von Türkenburg [52]. Diese war eine Urenkelin des Franz Carl Albert Sondermann. Zum Andenken an Franz Carl Albert Sondermann sei die Straße benannnt worden, da diesem das ganze Gelände dort früher gehört habe. Das Gelände dort sei nach dem Tod des Franz Carl Albert Sondermann im Jahr 1882 verkauft worden [53]. Entsprechendes berichtet Johann Werner Georg (1935-1996), ein Urgroßneffe des Franz Carl Albert Sondermann, in einem Brief an Jürgen Woelke im Jahr 1986 [54].

Tod des Carl Sondermann

Carl Sondermann verstarb in Gummersbach am 4. März 1882 im Alter von beinahe 76 Jahren im Kreis seiner Familie. Carl Sondermann hatte bereits zu Lebzeiten seine Fabrik an seine Söhne übergeben, sodass er in der Sterbeurkunde auch als Rentner und nicht als Fabrikant bezeichnet wird. [55] Er und seine Frau wurden im Familiengrab auf dem Alten Friedhof in Gummersbach beigesetzt.

[1a] Vgl. Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe des F. C. A. Sondermann am 17. April 1806.

[1b] Vgl. o.V. (1882a): Goldene Hochzeit Carl Sondermann, in: Gummersbacher Zeitung v. 5.Januar 1882.

[1c] Vgl. Sondermann, Carl (1844): Geburtsanzeige Amalie Sondermann, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 3. April 1844, Nr. 27, S. 3; Sondermann, Carl (1844): Geburtsanzeige Carl Sondermann, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 7. Oktober 1844, Nr. 80, S. 3.

[1d] Vgl. Familie Stahlschmidt (1868): Verlobungsanzeige, in:  Gummersbacher Kreisblatt v. 14. November 1868, Nr. 91, S. 2; Lefebvre, Anne (2019): Informtionen zur Eheschließung Stahlschmidt-Ising.

[1e] Vgl. Dörrenberg, Richard (2019): Stammbaum Familie Dörrenberg, <http://www.doerrenberg.net/stamm1.htm#Gustav1860>, Abrufdatum: 12. August 2019.

[1f] Vgl. Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 5-6.

[2] Vgl.Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 498.  

[3] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 114.

[6] Vgl. Stadt Gummersbach (1856): Anfrage zur Erlaubnis zum Anbringen eines zweiten Wasserrades an der Papierfabrik des Carl Sondermann in Niedreseßmar, in Gummersbacher Stadtakte 4332.

[8] Vgl. Sondermann, Franz Carl Albert (1856): Danksagung für die Hilfe beim Brand, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 11. Oktober 1856.  

[9] Vgl. Habermas, Ernst (1957): Die wirtschaftliche Entwicklung der hundertjährigen Stadtgemeinde Gummersbach, in: 100 Jahre Stadt Gummersbach, Sondernummer der Mitteilungen der IHK zu Köln, 12. Jg. Nr. 10, S. 246.

[10] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 498.

[11] Vgl. Sandler, Christoph (1862): Sandler's großes Adreßbuch des Handels-, Fabrik und Gewerbestandes von Nord-Deutschland. Vollständig in zwei Bänden. Zweiter Band:das Königreich Preußen. Erste Abtheilung enthaltend: die Rheinprovinz und die Provinz Westphalen, Köln, S. 82.

[12] Vgl. Sandler, Christoph/Berggold, F. (1866): Deutschlands Handel und Industrie. Neuestes Repertorium des deutschen Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes. Norddeutschland nach den Sandler’schen Principien und den amtlich aufgenommenen Materialien des Jahres 1866. I. Abtheilung: Königgreich Preussen. Erster Band: Rheinprovinz und Hohenzollern, Westfalen, Pommern, Posen, Berlin, S. 83.

[12a] Vgl. Sondermann, Franz Carl Albert (1861): Anzeige Drechslerlehrling, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 6. Juli 1861, S. 4; Sondermann, Franz Carl Albert (1864): Anzeige Drechslerlehrling, in: Gummersbacher Kreisblatt; Sondermann, Franz Carl Albert (1867): Anzeige Drechslerlehrlinge, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 19. Juni 1867, Nr. 49, S. 3.

[12b] Kurz nachdem Tod seines Vaters Johann Wilhelm Sondermann im Januar 1857 wird in einer Anzeige im Gummersbacher Kreisblatt am 23. und 27. Mai 1857 für ein "Manufacturwaren-Geschäft" ein evangelisches Mädchen "[...] in die Lehre [...]" gesucht. "Nähere Auskunft ertheilt [sic] Herr Carl Sondermann hier." Vgl. Sondermann, Franz Carl Albert (1857): Anzeige Manufacturwaren-Geschäft, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 23. und 27. Mai 1857.

Auf das"Manufacturenwaren-Geschäft" finden sich in der Folgezeit keine weiteren Hinweise. So wird Carl Sondermann in Sandlers Adreßbuch im Jahr 1862 mit einem Manufacturwaren-Geschäft nicht geführt. Vgl. Sandler, Christoph (1862): Sandler's großes Adreßbuch des Handels-, Fabrik und Gewerbestandes von Nord-Deutschland. Vollständig in zwei Bänden. Zweiter Band: das Königreich Preußen. Erste Abtheilung enthaltend: die Rheinprovinz und die Provinz Westphalen, Köln, S. 82.

Anzunehmen ist daher, dass Carl Sondermann lediglich Auskunft für das Gesuch eines Dritten erteilte.

[12c] Vgl. Baldus, Burghard (1927): Die wirtschaftliche Entwicklung des rheinländischen Kreises Gummersbach im 1
9.und 20. Jahrhundert, zugl. Diss. (Universität Erlangen 1926), Gummersbach, S. 133; ebenso Habermas, Ernst (1957): Die wirtschaftliche Entwicklung der hundertjährigen Stadtgemeinde Gummersbach, in: 100 Jahre Stadt Gummersbach, Sondernummer der Mitteilungen der IHK zu Köln, 12. Jg. Nr. 10, S. 246.

[12d] Vgl. Sandler, Christoph (1862): Sandler's großes Adreßbuch des Handels-, Fabrik und Gewerbestandes von Nord-Deutschland. Vollständig in zwei Bänden. Zweiter Band: das Königreich Preußen. Erste Abtheilung enthaltend: die Rheinprovinz und die Provinz Westphalen, Köln, S. 82.

[12e] Vgl. Sandler, Christoph (1873): Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie Deutschlands, Österreichs, Elsass-Lothringens und der Schweiz, I. Band: Handbuch der gesamten Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie des preußischen Staates mit einem durch ein umfassendes Farbikanten-Register zumintegrirenden [!] Bestandtheile des Werkes bearbeiteten Adressen-Anzeiger.

Die Abkürzung "C." bezeichnet Carl und nicht Christian, da in der Folgezeit "C." Carl bezeichnet und Christian wohl eher mit "Chr." abgekürzt worden wäre.

[12f] Vgl. Meyer, Joseph (Hrsg.) (1865): Handelsregister des könglichen Handelsgerichts zu Cöln, Verzeichnis der in das Firmen-, Gesellschafts- und Prokuristen-Register des könglichen Handelsgerichts zu Cöln erfolgten Eintragungen, zusammengestellt auf Grund der amtlichen Register, Cöln, S. 79.

[12g] Vgl. Sandler, Christoph/Berggold, F. (1866): Deutschlands Handel und Industrie. Neuestes Repertorium des deutschen Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes. Norddeutschland nach den Sandler’schen Principien und den amtlich aufgenommenen Materialien des Jahres 1866. I. Abtheilung: Königgreich Preussen. Erster Band: Rheinprovinz und Hohenzollern, Westfalen, Pommern, Posen, Berlin, S. 83.

[13] Vgl. Sandler, Christoph (1875): Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen. Ein geographisch-mercanitlistisches Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie von der Rheinprovinz und von Westphalen, nach amtlichen und authentischen Quellen in der Zeit von Nov. 1874 bis Jan. 1875 aufgenommen, Leipzig, S. 25.

[14] Vgl. Habermas, Ernst (1957): Die wirtschaftliche Entwicklung der hundertjährigen Stadtgemeinde Gummersbach, in: 100 Jahre Stadt Gummersbach, Sondernummer der Mitteilungen der IHK zu Köln, 12. Jg. Nr. 10, S. 246.

[15] J. Woelke notiert, dass sie an der Stelle des Straßenverkehrsamts Gummersbach lag (Gummersbacher Straße 41a) Vgl. Woelke, Jürgen (o. J.): Notiz zur Lage der Fabrik des Carl Sondermann, Gummersbach.

[16] Vgl. Sandler, Christoph/Berggold, F. (1866): Deutschlands Handel und Industrie. Neuestes Repertorium des deutschen Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes. Norddeutschland nach den Sandler’schen Principien und den amtlich aufgenommenen Materialien des Jahres 1866. I. Abtheilung: Königgreich Preussen. Erster Band: Rheinprovinz und Hohenzollern, Westfalen, Pommern, Posen, Berlin, S. 83.

[17] Vgl. Sandler, Christoph (1873): Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie Deutschlands, Österreichs, Elsass-Lothringens und der Schweiz, I. Band: Handbuch der gesamten Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie des preußischen Staates mit einem durch ein umfassendes Farbikanten-Register zumintegrirenden [!] Bestandtheile des Werkes bearbeiteten Adressen-Anzeiger.

[18] Vgl. Stadt Gummersbach (1874): Revision eines Dampfkessels der Spinnerei Car lSondermann in Niederseßmar, in: Gummersbacher Stadtakte 4334 "Concessionierung von Dampfkesseln und deren Revision 1863-1890".

[18a] Vgl. Sandler, Christoph (1875): Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen. Ein geographisch-mercanitlistisches Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie von der Rheinprovinz und von Westphalen, nach amtlichen und authentischen Quellen in der Zeit von Nov. 1874 bis Jan. 1875 aufgenommen, Leipzig, S. 25.

[19] Vgl. Stadt Gummersbach (1876): Revision eines Dampfkessels in der Spinnerei Carl Sondermann, in: Gummersbacher  Stadtakte 4334 "Concessionierung von Dampfkesseln und deren Revision 1863-1890".

[20] Vgl. Sandler, Christoph (1875): Industrie-Lexicon von Rheinland-Westphalen. Ein geographisch-mercanitlistisches Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie von der Rheinprovinz und von Westphalen, nach amtlichen und authentischen Quellen in der Zeit von Nov. 1874 bis Jan. 1875 aufgenommen, Leipzig, S. 25.

[21] Vgl. Königliches Handelsgericht (1875): Ausscheiden des Gesellschafters Carl Sondermann senior und Sitzverlagerung, in: Kölnische Zeitung v. 2. September 1875, Nr. 243, Drittes Blatt, S. 1.

[22] frei

[23] frei

[24] Vgl. Krawinkel, Max-Ferdinand (1990): Strukturwandel in der Textilindustrie am Beispiel eines mittelständisches Unternehmens im Oberbergischen im 19.Jahrhundert (1806-1914), Diplomarbeit.

[24a] Vgl. dazu Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten (1876): Die Einrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter der größeren gewerblichen Anlagen im preussischen Staate, I. Teil, S. 170-171.

[25] Vgl. Stadt Gummersbach (1876): Gewerbeübersicht v. 8. Juni 1876, in: Gummersbacher Stadtakte 4288.

[25a] Vgl. dazu Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten (1876): Die Einrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter der größeren gewerblichen Anlagen im preussischen Staate, I. Teil, S. 170-171 mit einer weiteren Sondermann-Fabrik nach einer Erhebung aus dem Juli 1875.

[25b] Vgl. Sondermann, Carl (1878): Schreiben an den Bürgermeister Gummersbach aus der Gummersbacher Stadtakte 4378, Gummersbach.

[26] Vgl. Druckerei Luyken (1880): Lithograhpie Gummersbach von der Südseite, Gummersbach.

[27] Vgl. Stadt Gummersbach (1878): Conzessionsgesuch v. 25. Juni 1878 für eine Trockenscheune, in: Gummersbacher Stadtakte 2074; Sieper, Peter (1880): Antrag zum Neubau einer Scheune v. 19. April 1880, in: Gummersbacher Stadtakte 2075.

[28] Vgl. Woelke, Jürgen (1975), S. 72.

[28a] Vgl. Woelke, Jürgen (1975), S. 72.

[29] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1941), S. 109.

[29a] Vgl. o. V. (1886): Situationskarte zum Projekt einer Gasanstalt, in: Woelke, Jürgen (1985), S. 71.

[29b] Vgl. o. V. (1832): Urriss von Gummersbach.

[29c] Vgl. Grefinghoff (1813): Situationskarte des Dorfes Gummersbach aufgenommen im Dezember 1813. Die Situationskarte ist abgedruckt in Woelke (1975), S. 28-29.

[30] Vgl. Meissen, Ernst (o. J.): Jugenderinnerungen, ohne Ort, S. 16, allerdings ohne genaue Jahresangabe.

[31] Vgl. Brensing, Walter (1955): Ausführungen des Vorsitzenden des Gummersbacher Männerchores.

[32] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1941), S. 69;

[32a] Vgl. Meissen, Ernst (o. J.): Jugenderinnerungen, ohne Ort, S. 16.

[33] Vgl. Meissen, G. J. (1856): Öffentliche Versteigerung des Gummersbacher Wohnhauses des verstorbenen Friedensrichters Pollmann, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 26. Januar 1856, S. 3; 30. Januar 1856, S. 3; 2. Februar 1856, S. 3; 6. Februar 1856, S. 3; 9. Februar 1856, S. 3.

[34] Vgl. Familie Pollmann (1855): Todesanzeige Carl Pollmann, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 8. Januar 1855, S. 4; Kreisausschuss des Kreises Gummersbach (1925): Der Kreis Gummersbach, Gummersbach, S. 48.

[35] Vgl. A. B.  (1856): Inhabitamus ut emigremus, Gummersbach.

[35a] Vgl. Werner (1871): Verlegung der Amtsstube, in: Gummersbacher Zeitung v. 23. November 1871, Nr. 140 S. 4.

[36] Vgl. Sondermann, Günther (1979): Brief an Jürgen
Woelke v. 14. November 1979, Freiburg; Standesamt Gummersbach (1882): Sterbeurkunde des Franz Carl Albert Sondermann, S. d. Johann Wihelm Sondermann u d. Wilhelmine Baltes, ohne Ausstellungsdatum.     

[37] Vgl. Sondermann, Philippine (1882): Antrag auf Anbau an ein Wohnhaus, in: Gummersbacher Stadtakte 2077.

[38] Vgl. Sondermann, Carl (1857): Verkaufsanzeige zum Haus an der Kirche und zu anderen Immobilien, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 21. Februar 1857, S. 1.

[39] Das Bild wurde entnommen Woelke, Jürgen (1975): Alt Gummersbach – in Zeitgenössischen Bildern und Ansichten, Band 1, Gummersbach, S. 12.

[39a] Vgl. Lenz, Peter Wilhelm (1846): Anzeige zum Verkauf seines Hauses an der Kirche, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 20, S. 4 und Nr. 21, S. 3.

[39b] Vgl. o. V. (1832): Situationskarte Gummersbachs.

[40] Vgl. Sondermann, Carl (1859): Anzeige Verpachtung Garten in der Winterbecke, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 2. April 1859, S. 3.

[41] Vgl. Meissen, G. J. (1859): Verkaufsankündigung, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 2. April 1859, S. 1-3.

[42] vakant.

[43] Vgl. Pütz (1862): Verbot Hinstellen von Karren, in: Gummersbacher Zeitung v. 17. Mai 1862.

[43a] Im Jahr 1861 inseriert Carl Sondermann einen "Kamin mit 5 Löchern und Backofen". Vgl. Sondermann, Carl (1861): Kamin mit fünf Löcher  und Backofen, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 29. Mai 1861, S. 4, sowie 1. Juni 1861, S. 4 Es handelt sich hierbei wohl um einen Herd.

[43b] Vgl. Werner (1870): Licitation in Sachen Storm, in: Gummersbacher Zeitung v. 14. Oktober 1870, Nr. 122, S. 2.

[43b] Vgl. Pomykai, Gerhard (2006): Gummersbacher Geschichte, Band II, Vom Beginn der Napoleonischen Herrschaft bis zum Ende des ersten Weltkrieges (1806-1918), Gummersbach, S. 74; Kölner Bürgerverein (1848): Aufruf, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 28. Juni 1848, Nr. 52, S. 4.

[43c] Vgl. Kölner Bürgerverein (1848): Aufruf, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 28. Juni 1848, Nr. 52, S. 4; Winckel, Ludwig et al. (1848): Einladung zur Gründung eines Bürgevereins, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 28. Juni 1848, Nr. 52, S. 4; Pomykai, Gerhard (2006): Gummersbacher Geschichte, Band II, Vom Beginn der Napoleonischen Herrschaft bis zum Ende des ersten Weltkrieges (1806-1918), Gummersbach, S. 75-76.

[43d] Vgl. Winckel, Ludwig et al. (1848): Gründung eines Bürgevereins, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 1. Juli 1848, Nr. 53, S. 1.

[44] Vgl. Woelke, Jürgen (o. J.): Notiz zur politischen Aktivität des Carl Sondermann.

[44a] Vgl. Sondermann, Carl (1850): Einladung zur Versammlung der Mitglieder Behufs Unterstützung der hülfsbedürftigen Familien und Angehörigen einberufener Landwehrmännern und Reservisten der Bürgermeisterei Gummersbach, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 66; Sondermann, Carl (1851): Einladung zur Versammlung der Mitglieder Behufs Unterstützung der hülfsbedürftigen Familien und Angehörigen einberufener Landwehrmännern und Reservisten der Bürgermeisterei Gummersbach, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 2; Sondermann, Carl (1851): Einladung zur Versammlung der Mitglieder Behufs Unterstützung der hülfsbedürftigen Familien und Angehörigen einberufener Landwehrmännern und Reservisten der Bürgermeisterei Gummersbach, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 93.

[44b] Vgl. König von Preussen (1850): Gesetz betreffend die Unterstützung der bedürftigen Familien zum Dienste einberufener Reserve- und Landwehrmannschaften, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 64.

[45] Vgl. Pütz (1864): Sitzung der Stadtverordneten-Versammlung vom 19. Januar 1864, in: Gummersbacher Kreisblattt, Nr. 7, S. 4.  

[45a] Vgl. Pomykaj, Gerhard/Woelke, Jürgen (2003): 150 Jahre Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt. Kontinuität und Wandel, Gummersbach, S. 14.

[45a1] Vgl. Albers (1872): Bekanntmachung zur Stadtverordneten-Versammlung, in: Gummersbacher Zeitung v. 30. November 1872, Nr. 141, S. 3.

[45a2] Vgl. Albers (1875): Bericht Stadtverordnetenversammlung, in: Gummersbacher Zeitung v. 3. Juli 1875, Nr. 76, S. 3.

[45a3] Vgl. Albers (1875): Schulcomission, in: Gummersbacher Zeitung v. 7. August 1875, Nr. 91, S. 3.

[45b] Siehe dazu Gummersbacher Kreisblatt v. 1867, Nr. 92.

[46] Vgl. Comité für volksthümliche Wahlen (1862); Mitgliederliste, in: Gummersbacher Zeitung v. 9. April 1864, S. 8.

[47] Sondermann, Carl et al. (1866): Ankündigung zum Rechenschaftsbericht des Abgeordneten Leue, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 7. April 1866, Nr. 27 und Nr. 28, S. 4.

[48] Kaiser (1867): Verzeichnis der Wahlmänner des Kreises Gummersbach, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 6. November 1867, Nr. 89, S. 1.

[49] Vgl. Albers (1870): Bekanntmachung zur Wahl der Wahlmänner für die Wahl der Abgeordneten der zweiten Kammer, in: Gummersbacher Zeitung v. 9. November 1870, Nr. 131, S. 2; Urwähler (1870): Vorschlag für den Wahlmänner der Stadt Gummersbach, in: Gummersbacher Zeitung v. 9. November 1870, Nr. 133, S. 2; Kaiser (1870): Verzeichnis der Wahlmänner des Kreises Gummersbach, in: Gummersbacher Zeitung v. 12. November 1870, Extrablatt zu Nr. 134, S. 1.

[49a] Vgl. Sondermann, Carl et al. (1876): Wahlaufruf Hollenberg, in: Gummersbacher Zeitung v. 24. August 1876, Nr. 99, S. 4 sowie v. 26. August 1876, Nr. 100, S. 4.

[49a1] Vgl. Sondermann, F. W. et al. (1876): Wahlaufruf Hollenberg, in: Gummersbacher Zeitung v. 29. August 1876, Nr. 101, S. 4.

[49b] Siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Norddeutscher_Bund.

[49c] Vgl. Sondermann, Carl et al. (1867): Aufruf zur Wahl des Eduard von Simson, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 30. Januar 1867, Nr. 9, S. 4.

[49d] Vgl. Sondermann, Carl et al. (1867): Aufruf zur Wahl des Dr. Benedikt Waldeck, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 10. August 1867, Nr. 64, S. 3.

[49e] Vgl. Sondermann, Carl et al. (1867): Aufruf zur Wahl des Ignatz Bürgers, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 6. Oktober 1867, Nr. 81, S. 3.

[49f] Vgl. o. V. (2008): 175 Jahre Gummersbacher Schützenverein (GSV) – Meilensteine bis 1982, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 25.

[49g] Vgl. o. V. (1982): Die Gründung des Gummersbacher Schützenvereins 1833, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 26.

[49h] Vgl. o. V. (2008): 175 Jahre Gummersbacher Schützenverein (GSV) – Meilensteine bis 1982, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 27.

[49i] Vgl. o. V. (1983): Der Schützenverein im Revolutionsjahr 1848, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 36. Ferner unterschreiben Carl Sondermann und F. W. Sondermann das Protokoll der Versammlung vom 19. November 1848, das einen Aufruf an den König von Preußen enthielt. Vgl. o. V. (1983): Der Schützenverein im Revolutionsjahr 1848, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 37.

[49j] Vgl. o. V. (2008): 175 Jahre Gummersbacher Schützenverein (GSV) – Meilensteine bis 1982, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 29; o. V. (1983): Vom Bretterzelt zur Schützenburg, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 60.

[49k] "Vierling" hieß das Flurstück, weil dort vier für Gummersbach wichtige Straßen zusammenkamen: die Straße von Windhagen (die 1813 befestigte "Wetterauer Straße", heute B 256), die Weiterführung derselben nach Niederseßmar, die Straße durch den Singerbrink nach Mühlenseßmar und die Straße nach Reininghausen. Vgl. o. V. (1983): Die Gesellschaft "Vierling", in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 61.

[49l] Vgl. o. V. (2008): 175 Jahre Gummersbacher Schützenverein (GSV) – Meilensteine bis 1982, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 33; o. V. (1983): Die Gesellschaft "Vierling", in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 61.

[49m] Der Vertrag lautete (vgl. o. V. (1983): Die Gesellschaft "Vierling", in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 65-70):

"Gesellschaftsvertrag

Heute, dem 8. August 1859. Vor mir Gerhard Joseph Meißen, königlich preußischen Notar im amtlichen Wohnsitz zu Gummersbach im Landgerichtsbezirke Coeln und den unten genannten Zeugen erschienen heute 1.) Herr Carl Sondermann, Kaufmann und Fabrikant, in Gummersbach wohnhaft und 2.) Herr Alexander von Wedell, Kreissekretär, ebenfalls in Gummersbach wohnhaft, letzterer handelnd für sich selbst und als Bevollmächtigter zufolge Vollmacht unter Privat-Unterschrift vom Datum Gummersbach, den 8. Juli dieses Jahres, welche Vollmacht beide Komparanten zur Anerkennung unterschrieben und zu gegenwärtigem Akte hinterlegten, der Herren

a. Christian Haselbach, Lederhändler

b. Peter Dickhaus, Kaufmann

c. Ludwig Winckel, Medicinae Doctor

d. Gottlieb Hoestermann, Gerichtsvollzieher

e. Gustav Sievert, Weinhändler

f. Wilhelm Finke, Handlungshilfe

g. Joh. Chr. Bickenbach, Bürgermeister

h. Friedr. Wilh. Bockhacker, Kaufmann

i. Christian Sondermann, Kaufmann

k. Friedrich Wilhelm Huland, Posthalter

l. Daniel Heuser, Eigenthümer

alle diese in Gummersbach wohnhaft

m. Wilhelm Nohl, Gerber in Mühlenseßmar bei Gummersbach wohnhaft

n. der Frau Wittwe August Arndt, Pauline geb. Petzold, Gastwirthin in Gummersbach

o. der Wittwe Peter Heuser, Emma geb. Pollmann, Handelsfrau in Gummersbach wohnhaft, und

p. endlich der in Gummersbach unter der Firma Christian Müller bestehende Handlung.

Die Comparanten Carl Sondermann und Alexander von Wedell haben folgenden Contract zu beurkunden verlangt:

Comparant Carl Sondermann hat von der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde das bei Gummersbach gelegene und gegenwärtig unter Nummer sieben der Flur Nummer sechs hundert sechs, zwei hundert drei und zwanzig des Grundstückes, Flurabteilung Vierling, mit einem Morgen, ein hundert drei und fünfzig Ruthen, sechzig Fuß Flächenmaß im Kataster eingetragenen Grundstück angekauft; es ist auf diesem Grundstück mittelst seiner und der übrigen Interessenten Beiträge ein Schützen- und Vergnügungslokal nebst zugehörigen Anlagen errichtet worden, und es hat Comparant Carl Sondermann zu diesem Zwecke außerdem noch von der in der Stadt Gummersbach bestehenden Sparkasse ein Capital von Eintausend Thalern leihbar aufgenommen und dafür das Grundstück mit dem darauf befindlichen Gebäude zur Hypothek gestellt.

Die Comparanten Carl Sondermann und Alexander von Wedell, letzterer für sich und seine Mandanten, stiften nun hiermit eine Gesellschaft, deren Namen sein soll "Gesellschaft Vierling unter der Firma Carl Sondermann & Compagnie in Gummersbach", wonach mithin der Comparant Carl Sondermann, der alleinige Vertreter der Gesellschaft in ihren Verhältnissen zu dritten Personen ist. An dieser Gesellschaft und an dem obigen Grundstücke und Gebäude, sowie letztere nach dem Obigen mit Hypothek beschwert, sind beteiligt:

1. Comparant Carl Sondermann zu fünf Antheilen

2. Christian Haselbach zu einem Antheil

3. Peter Dickhaus mit zwei Antheilen

4. Ludwig Winckel mit einem Antheil

5. Gottlieb Hoestermann mit zwei Antheilen

6. Gustav Sievert zu einem Antheil

7. Wilhelm Finke zu einem Antheil

8. J. Chr. Bickenbach zu einem Antheil

9. F. W. Bockhacker zu einem Antheil

10. Christ. Sondermann zu zwei Antheilen

11. Frau Wwe. Huland zu einem Antheil

12. Daniel Heuser zu einem Antheil

13. Comparant von Wedell zu einem Antheil

14. Wilhelm Nohl zu einem Antheil

15. Wittwe Arndt zu einem Antheil

16. Wittwe Peter Heuser zu drei Antheilen

17. obige Firma Christian Müller zu fünf Antheilen

18. Wilhelm Jonas, Landwirth in Marienhagen zu einem Antheil

19. Carl Heuser, früher Gastwirth, jetzt Spinnereibesitzer in Gummersbach zu einem Anteil.

Die Dauer der Gesellschaft ist auf fünfzig Jahre bestimmt und es kann dieselbe nur aufgelöst werden, wenn Zustimmung von drei Vierteln der Antheile vorhanden ist. Der Zweck der Gesellschaft ist zunächst der, das auf dem Grundstücke befindliche Schützen- und Vergnügungskokal dadurch wertbar zu machen, dasß solches seiner Bestimmung gemäß vermiethet oder selbst verwaltet wird, das aufgenommene Capital zu verzinsen und abzutragen und die Antheile der Beteiligten, deren jeder zu fünfzig Thalern angenommen ist, zu verzinsen und auzulosen. Die Auslosung findet erst nach Abtragung des aufgenommenen Capitals statt, bis wohin von den obigen Antheilen von je fünfzig Thalern keine Zinsen bezahlt werden.

Ist das Capital abgetragen und sind die nötigen Reparaturen bestritten, so genießen die Antheile von je fünfzig Thalern drei Prozent Zinsen oder wenn es die Generalversammlung beschließen sollte, bis zu fünf Prozent und die Auslosung und Zurückzahlung der Einschlüße von je fünfzig Thalern finden alsdann aus dem Überschuße des Einkommens der Gesellschaft statt.

Die jetzigen und zukünftigen Inhaber der ausgelosten Antheile bleiben stimmberechtigte Mitglieder der Gesellschaft, selbst dann, wenn auch ihre Antheile ausgelost sein sollten, sie bleiben Miteigenthümer des Vermögens der Gesellschaften bis zur gänzlichen Auflösung derselben und partiziperen auch an dem Schaden, der eventuell die Gesellschaft treffen könnte. Es findet jährlich eine General-Versammlung statt, zu welcher mittels Circulair eingeladen wird. In dieser General-Versammlung werden dem Comparanten Carl Sondermann als Geranten der Gesellschaft noch vier Comité Mitglieder zugewählt, wovon einer als Rendant gewählt wird. Dieses Comité ist von Seiten des Geranten bei jeder Sache, die das Geschäft der Gesellschaft betrifft, zuzuziehen und entscheidet mit diesem nach Stimmenmehrheit über alle die Gesellschaft berührenden Fragen. Das Comité tritt alle zwei Jahre aus, ist aber wieder wählbar. Geht einer oder der andere der Comité-Mitglieder ab, so findet in nächster General-Versammlung eine Neuwahl statt, und ist das abgehende Mitglied der Rendant, so sorgt das Comité bis zur nächsten General-Versammlung für dessen Vertretung.

Bis zur nächsten General-Versammlung, welche im Monat August 1860 stattfinden soll, fungieren als Comité-Mitglieder:

1. Comparant Alexander von Wedell

2. Gottlieb Hoestermann, Gerichtsvollzieher in Gummersbach

3. Friedrich Wilhelm Bockhacker, Kaufmann daselbst

4. Peter Dickhaus, Kaufmann daselbst wohnhaft, letzterer als Rendant.

Bei den Beschlüssen der General-Versammlung entscheidet die einfache Majorität der anwesenden und gehörig vertretenen Antheile von je fünfzig Thalern.

Zur Regelung der Geschäfte der Gesellschaft werden vier Bücher gehalten:

1. ein Protokollbuch zur Notierung der Verhandlungen und Beschlüße der General-Versammlungen

2. ein Protokollbuch zur Notierung der Verhandlungen und Beschlüße des Comités

3. ein Cassa-Buch für den Rendanten.

4. ein Aktienbuch bestehend aus 40 Blättern, in welches die einzelnen Antheile auf diejenigen Namen eingetragen werden, welche solche gezeichnet und bezahlt haben. Übertragungen von Antheilen finden dadurch statt, daß beide Contrahenten sich entweder persönlich oder mittelst Vollmacht mit der Überschreibung im Aktienbuche, welche durch den Geranten und den Rendanten erfolgt, einverstanden erklären. Erwerber von Antheilen, welche solche nicht mindestens vier Wochen vor der ordentlichen General-Versammlung auf ihren Namen einschreiben lassen, verlieren in dieser ihr Stimmrecht.

Durch den Abgang des Geranten wird die Gesellschaft nicht aufgelöst, vielmehr schreitet das Comité sofort zur Wahl eines neuen.

Wahl und Annahme sind durch einen notariellen Akt zu beurkunden, und es übernimmt der neue Gerant selbstredend die Rechte und Pflichten seines Vorgängers.

Bei einer etwaigen Auflösung der Gesellschaft geschieht die Liquidation selbstredend durch das zur Zeit bestehende Comité und den Geranten. Die Liquidation muß mindestens in vier Jahren nach dem Auflösungsbeschluße erfolgt sein, und es hat als dann jeder Inhaber von Antheilen über seine Ansprüche an die Gesellschaft zu quittieren.

Diejenigen Inhaber von Antheilen, welche bei gegenwärtiger Urkunde nicht vertreten gewesen, können ihre Zustimmung zu derselben bei dem Geranten schriftlich abgeben.

Hierüber wurde dieser Akt aufgenommen und den Comparanten vorgelesen zu Gummersbach auf der Notars Schreibstube in dem Zeitraum von Ein bis Sechs Uhr Nachmittags, in Gegenwart von Friedrich Schallert, Steindrucker und Heinrich Stoffel, Handelsmann, beide in Gummersbach wohnhaft, als Zeugen. Nach der Verlesung haben die Comparanten und Zeugen, alle dem Notar von Namen, Stand und Wohnort bekannt, mit letzterem unterschrieben.

gez. Unterschriften

[49n] Vgl. Sondermann, Carl (1865): Pachtanzeige Schützenzelt, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 21, S. 3.

[49o] Vgl. Sondermann, Carl (1871): Versammlung der Schützenhausbau-Aktien-Gesellschaft Vierling, in: Gummersbacher Zeitung v. 11. Januar 1871, Nr. 5, S. 2 sowie v. 12. Januar 1871, Nr. 5 Extra, S. 2.

[49p] Vgl. Sondermann, Franz Carl Albert (1871): Aufruf zur Versammlung der Schützen-Actien-Gesellschaft, in: Gummersbacher Zeitung v. 3. August 1871, Nr. 92, S. 3.

[50] Vgl. o. V. (2008): 175 Jahre Gummersbacher Schützenverein (GSV) – Meilensteine bis 1982, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 33.

[50a] Vgl. o. V. (1983): Die Gesellschaft "Vierling", in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 67.

[50b] Vgl. o. V. (1983): Die Gesellschaft "Vierling", in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 67.

[50c] Vgl. o. V. (1983): Die Gesellschaft "Vierling", in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 73.

[51] Vgl. Sondermann, Franz Carl Albert (1866): Verlorenes Medallion, in: Gummersbacher Kreisblatt.   

[51a] Vgl. Albers (1870): Bekanntmachung zur Versammlung der Mitglieder des Lokal-Comites zur Unterstützung der heimgebliebenen Verwandten unserer Landwehrleute und Reservisten, in: Gummersbacher Zeitung v. 28. Juli 1870, Nr. 88, S. 2.

[52] Vgl. Alhäuser, Manfred (2009/2010): Gespräch mit Christoph Thiesen; ebenso Ahlhäuser, Manfred (1999): Brief an Jürgen Woelke, Gummersbach, S. 4.

[53] Vgl. Ahlhäuser, Mandred (2002): Gespräche mit Jürgen Woelke.  

[54] Vgl. Georg, Johann Werner (1986): Brief an Jürgen Woelke, Marienheide.

[55] Vgl. o. V. (1882b): Tod des Carl Sondermann, in: Gummerbacher Zeitung v. 7. März 1882; Standesamt Gummersbach (1882): Sterbeurkunde des Franz Carl Albert Sondermann, S. d. Johann Wihelm Sondermann u d. Wilhelmine Baltes, ohne Ausstellungsdatum; Familie Sondermann (1882): Todesanzeige Carl Sondermann senior, in: Kölnische Zeitung v. 6. März 1882, Nr. 65, Zweites Blatt, S. 3.
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