Hermann Knocke besuchte das Realgymnasium in Hannover und legte dort im Februar 2021 sein Abitur ab. [2a] Im Anschluss studierte an der Technischen Hochschule in Hannover und schloss das Studium 1926 als Diplom-Ingenieur ab. [3]
Nachdem Hermann Knocke im Jahr 1927 bei verschiedenen Unternehmen Praktika absolviert hatte, begann er als Ingenieur seine erste dauerhafte Tätigkeit bei der Siemens Bauunion Berlin. Zeitweise war er beim Bau des Shannon-River-Staudamms in Irland eingesetzt. [3a] So reiste Hermann Knocke im September 1928, noch ledig, auf dem Schiff München von Bremen nach Queenstown (Cork) in Irland. [4]
Im Jahr 1934 wechselte er als Chefingenieur zum Unternehmen Baumaschinenfabrik Regulus (gegründet durch die Kratzenfabrik
G. Anton Seelemann & Söhne) in Neustadt an der Orla (Thüringen). Dort war er mit dem Bau von Betonmaschinen befasst. [4a]
Hermann Knocke heiratete drei Mal. Sämtliche Ehen blieben kinderlos: [5]
Hermann Knocke heiratete am 7. Juni 1930 standesamtlich und am 12. Juli 1930 kirchlich in Hannover die Diplom-Musiklehrerin Wilma Käthe Anna Minna Karcher. Wilma Karcher wurde am 21. Januar 1904 in Hannover (Linden) geboren und wohnte zum Zeitpunkt der Eheschließung in der Wittekindstraße 8. Ihr Vater war vermutlich der Buchdruckereibesitzer Wilhelm Karcher. [6]
Die Ehe wurde am 14. Oktober 1942 durch Urteil des Landgerichts Gera geschieden. Wilma Knocke geb. Karcher heiratete am 19. November 19?? in Hamburg-Rahlstedt ein zweites Mal. [7]
Hermann Knocke heiratete am 7. April 1943 in Frankfurt am Main Marianne Seelemann verwitwete Pfüller. [8]
Marianne Knocke geb. Seelemann verstarb 1974. [9]
Hermann Knocke heiratete im Jahr 1979 Marion Fluck, verwitwete oder geschiedene Marhold. [10]
Marion Knocke geb. Fluck überlebte ihren Ehemann und verstarb 1994. [11]
Von 1946 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1972 war Hermann Knocke Geschäftsführer der August Pfüller KG, Einzelhandelsgeschäft für Damen- und Kindermoden in der Goethestraße in Frankfurt am Main. Seine Nachfolger wurden Karl August Pfüller und dessen Frau Franziska. [12]
Das Unternehmen August Pfüller wurde im Jahr 1878 am Theaterplatz in Frankfurt am Main gegründet und später in die Goethestraße verlegt. Es entwickelte sich zu einem exkusiven Modegeschäft für Damen, Herren und Kinder. Ein besonders Anliegen von Hermann Knocke war der rasche Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Betriebsgebäude in der mit sehr renommierten Geschäften besetzten Goethestraße. [12a]
Im Jahr 1940 übernahm Hermann Knocke die Gesamtleitung des Unternehmens G. Anton Seelemann & Söhne, für das er bereits seit 1934 tätig war. [12b]
Die Kratzenfabrik war ursprünglich seit 1830 in Neustadt an der Orla in Thüringen ansässig. Nach Ende des II. Weltkriegs, noch 1945, wurde das Unternehmen nach Demontage enteignet. Später wurde es als Kratzenfabrik Leisnig Werk II Teil des Kombinats Textima (Textilmaschinen). [12c]
Hermann Knocke floh bei Einmarsch der Russen in Neustadt an der Orla aus Thüringen nach Frankfurt. [12d]
Nach Demontage und Enteignung des Werkes in Neustadt an der Orla und Flucht baute Hermann Knocke mit Unterstützung alter bewährter Mitarbeiter die Fabrikation von Kratzenbeschlägen aus kleinsten Anfängen unter der Firma G. Anton Seelemann & Söhne in Oberhaugstett (Neubulach) in Baden-Württemberg wieder auf und erweiterte die Fertigung durch Hinzunahme von Ganzstahlgarnituren und Sägezahndrähten sowie durch die Angliederung einer Maschinenbau-Abteilung. Es gelang ihm, den Erzeugnissen im In- und Ausland den gleichen Ruf zu verschaffen, wie vor dem II. Weltkrieg. [13]
Entsprechend war Hermann Knock nach dem II. Weltkrieg und noch 1967 alleiniger persönlich haftender Gesellschafter der G. Anton Seelemann & Söhne, Kratzenfabrik. [14]
Im Jahr 1967 wurde das Unternehmen von Hermann Knocke an das US-amerikanische Unternehmen
Hollingsworth veräußert. Später, 1971, erfolgte die Zusammenlegung mit der H. F. Baumann, Mechanische Kratzenfabrik, Calw. Die Produktionsanlagen in Calw wurden aufgegeben. Das Unternehmen produzierte bis 1982 noch unter dem Namen Seelemann-Baumann. Nach der Wiedervereinigung wurde mit dem Ursprungswerk der G. Anton Seelemann & Söhne in Neustadt an der Orla eine Partnerschaft eingegangen, sodass die dortige Produktion weitergeführt werden konnte. Im Jahr 1995 meldete Hollingsworth Insolvenz an. Die Produktion in Neustadt an der Orla wurde eingestellt. Nach der Insolvenz ging die Produktionsstätte in Neubulach von Hollingsworth auf die
Melhorn Kratzenfabrik GmbH, Neubulach über. [16]
Als Wohnorte des Hermann Knocke sind überliefert:
Hermann Knocke verstarb in Wiesbaden am 14. Juli 1993 im Alter von 91 Jahren. [26]