Walter Sondermann heiratete in Ründeroth am 6. Dezember 1887 Marie Baldus, die Tochter des Gustav Baldus, Kaufmann und Fabrikmeister [2], zuletzt wohnhaft in Dortmund, und der Emilie Huland war. Marie Baldus wurde am 17. Juni 1867 in Derschlag geboren und römisch-katholisch getauft. [3]
Das Ehepaar Sondermann-Baldus hatte fünf Kinder, von denen drei vor dem ersten Geburtstag verstarben: [4]
Zum Tod des Sohnes Hermann Sondermann veröffentlichte das Ehepaar folgende Anzeigen:
Marie Sondermann geb. Baldus verstarb kurz vor ihrem 50. Geburtstag am 2. Juni 1917 in Becke bei Gummersbach. [5]
Der Vater der Marie Baldus, Gustav Baldus, war ein Halbbruder des Osberghausener Textilfabrikanten Christian Alexander Baldus (1823-1895) und der Wilhelmine Vedder (1829-1908). Der katholische Christian Alexander (C. A.) Baldus war aus dem Siegerland nach Neustadt gekommen und hatte dort 1851 die Tochter seines Lehrherrn Peter W. Vedder geheiratet und zeitgleich mit nur einem Strumpfwirkerstuhl ein Unternehmen gegründet. Mit Konstruktivität, Fleiß und Sparsamkeit baute das Ehepaar am Hackenberg das Unternehmen aus, welches später nach Derschlag verzog und ab 1866 in Osberghausen anssässig wurde. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Textilfabrikationen im Oberbergischen: Im Jahr 1887 wurden in Osberghausen 400 bis 500 Arbeiter beschäftigt. [6]
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Walter Sondermann am 24. Mai 1919 in Gummersbach Adeline Martha Prinz. Martha Prinz war die Tochter des Maurers Wilhelm Prinz und der Elise Auguste Strunk und wurde am 22. Juni 1892 in Solingen geboren. [7]
Martha Prinz war um 1914 als Haushälterin im Haushalt Sondermann-Baldus beschäftigt. [8]
Aus der Verbindung Sondermann-Prinz ging eine Tochter hervor:
Nach dem Tod ihres Ehemannes heiratete Martha Sondermann in zweiter Ehe in Gummersbach Franz Schmitz, der Arbeiter bei Steinmüller war. [10]
Martha Sondermann geb. Prinz verstarb 1963 in Rospe. [11]
Überliefert ist, dass Walter Sondermann bei Hermann Baldus in der Becke bei Gummersbach beschäftigt war: [12]
Hermann Baldus war ein Sohn des Christian Alexander Baldus. Christian Alexander Baldus erwarb im Jahr 1876 die Friedrichstaler Spinnerei, um dort für seine Osberhausener Strickerei Garn herzustellen. Hermann Baldus übernahm die Friedrichstaler Spinnerei 1895 zusammen mit seinem Bruder Carl Baldus von seinem Vater. Später führte Hermann Baldus die Fabrik alleine fort. Im Jahr 1914 übernahm Hermann Baldus auch die Spinnerei von W. Wollenweber in Becke, in der Eugen Sondermann Spinnereidirektor war. [13]
Aus dem Wohnort des Walter Sondermann (siehe unten) ist ersichtlich, dass er spätestens ab 1917 in Becke bei Hermann Baldus in Anstellung war. Auch wird Ende September 1917 Prokura für Walter Sondermann für die Firma W. Wollenweber in Becke eingetragen. [13a]
Nicht auszuschließen ist, dass Walter Sondermann bereits vor 1917 in Friedrichstal bei Hermann Baldus tätig war, wie auch sein Bruder Alfred Sondermann. Im Jahr 1922 gab Hermann Baldus seine Spinnerei in Becke auf. [14] Vermutlich endete damit auch die Anstellung des Walter Sondermann bei Baldus, auch wenn seine Prokura erst Anfang Februar 1924 erlischt. [14a]
Die Anstellung bei Baldus muss Walter Sondermann ein solides Einkommen ermöglicht haben, denn es wird berichtet, dass er auch in den 1920er Jahren in einer Kutsche chauffiert wurde. [14b]
In den Jahren 1892, 1899, 1900 und 1911/1912 ist Walter Sondermann als Kaufmann belegt [15]; im Jahr 1920 als Prokurist. [16] In den Jahren 1917, 1919 und nach 1920 indes wieder allgemein als Kaufmann. [17] In den Jahren 1926 und 1930 sodann im Adreßbuch mit "ohne Beruf"; [18] in der Sterbeurkunde hingegen wieder allgemein als Kaufmann. [19]
Das Ehepaar Sondermann-Baldus wohnte vermutlich zunächst in Osberghausen, denn die älterste Tochter wird dort geboren. Im Jahr 1892 ist das Ehepaar bereits in Gummersbach ansässig, ebenso im Jahr 1899. [20]
Die Familie Walter Sondermann wohnte laut Adressbuch der Jahre 1900 und 1911/1912 in der Kaiserstraße 47. Unter dieser Adresse fand sich die Burg (Alte Vogtei) in Gummersbach. [21] Walter Sondermann wohnte vermutlich im rechten Nebentrakt der Burg. Die Alte Vogtei war vor 1897 im Eigentum seines Goßvaters, Carl Sondermann senior, und später im Eigentum seines Onkels, Carl Sondermann junior. Es ist daher naheliegend, dass Walter Sondermann bereits vor 1897, möglicherweise bereits ab 1892 in der Burg wohnte. Die Familie Sondermann-Baldus war daher Nachbar der Familie Sondermann-Krüger.
Spätestens ab 1917 wohnte die Familie Sondermann-Baldus in Becke. [22] Belegt ist der Wohnort Becke für das Ehepaar Sondermann-Prinz für die Jahre 1919, 1920, 1926 und 1929. [23] Für die Jahre 1926 und 1930 ist als Wohnort konkret die Niedernhagener Straße Nr. 4 belegt. [24]
Martha Prinz wohnte wohl kurzzeitig zur Geburt ihrer Tochter in Gummeroth, vermulich bei ihrer Mutter. [25]
Nach dem Tod des Walter Sondermann, verzog Martha Sondermann geb. Prinz nach Rospe, (bereits 1930 unter dieser Adresse, aber nicht 1940 verzeichnet) in den Eichenhof Nr. 5, wo sie bis zu ihrem Lebensende lebte. [26] Nach dem Tod ihres Ehemanns war sie (wieder) als Haushälterin beschäftigt. [26a]
Walter Sondermann verstarb in Gummersbach am 13. Januar 1929 an einem Schlaganfall bzw. Hirnschlag. [27] Zu seinem Lebensende wird von seiner Enkelin berichtet: "Den ersten Schlaganfall hatte er vor der Bank in Gummersbach. Dort ist er auf der Straße umgefallen. (Er soll die Löhne geholt haben) und hatte seinen Hund dabei. Man wollte ihm helfen, aber der Hund ließ keinen an Walter Sondermann herankommen. Seine Tochter wurde aus der Schule geholt. Sie sollte den Hund besänftigen, sodass man Walter helfen konnte. Danach hatte er weitere Hirnschläge, woran er dann auch gestorben ist." [28]