Frieda Sondermann verlobte sich im April 1905 mit Carl Lempertz aus Köln. [3]
Die Heirat fand in Köln am 24. September 1906 statt. [4] Carl Lempertz wurde in Köln am 26. September 1880 geboren als Sohn des Mathias Heinrich Emil Lempertz (Heinrich Lempertz junior), Buch- und Kunsthändler in Köln, und dessen Ehefrau Friederika Johanne Marie Kaiser. [5]
Aus der Ehe Sondermann-Lempertz stammt ein Sohn: [6]
Möglicherweise trennte sich das Ehepaar Sondermann-Lempertz am Ende oder nach dem II. Weltkrieg, denn im Jahr 1950 werden sie im Adressbuch der Stadt Köln mit unterschiedlichen Adressen angegeben. [7]
Heinrich Lempertz junior (Vater des Carl Lempertz = Ehemann der Frieda Lempertz geb. Sondermann) hatte im Jahr 1872 zusammen mit seinem Bruder Carl Lempertz (Onkel des Carl Lempertz = Ehemann der Frieda Lempertz geb. Sondermann) von seinem Vater Heinrich Lempertz senior das Unternehmen "J. M. Heberle" übernommen. Die Brüder führten das Unternehmen seitdem unter der Firma "J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne)" fort. [8]
Carl Lempertz (Onkel des Carl Lempertz = Ehemann der Frieda Sondermann) verstarb im Jahr 1889 mit 45 Jahren. [9] Im Jahr 1904 verstarb Heinrich Lempertz junior im Alter von nur 54 Jahren. [10] Das Unternehmen "J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne)" ging nach seinem Tod auf seine Witwe Friederika Lempertz geb. Kaiser, Maria Lempertz, Dr. phil. Heinrich G. Lempertz (Kunsthistoriker) und Carl Lempertz (den hier betrachteten Ehemann der Frieda Lempertz geb. Sondermann) über. [11] Vermutlich leitete der Tod des Heinrich Lempertz junior den Niedergang des Unternehmens ein:
Am 22. Dezember 1908 (Datum der Eintragung ins Handelsregister) wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt. Als Gegenstand des Unternehmens wurde angegeben: "An- und Verkauf von Büchern, Übernahme der Vermittlung des Verkaufs sowie Übername von Versteigerungen von Büchern, Gemälden, Stichen, Münzen und Kunstgegenständen aller Art, insbesondere auch ganzer Kunstsammlungen, also Fortsetzung und Weiterentwicklung der von der bisherigen Firma J. M. Heberle (H. Lempertz Söhne) betriebenen Antiquariats-, Buch- und Kunsthandlung." Zu Geschäftsführern wurden Dr. phil Heinrich G. Lempertz und Georg Schrottky bestellt. Gesellschafter waren Friederika Lempertz geb. Kaiser, Maria Lempertz, Dr. phil. Heinrich G. Lempertz und Carl Lempertz. [12]
Kurz nach Beginn des I. Weltkriegs meldete das Unternehmen Insolvenz an. Der Konkursverkauf fand Ende 1914 statt. [13] Vom 1. Oktober 1907 bis zu seinem Ende hatte das Unternehmen seinen Sitz am Friesenplatz Nr. 15 in Köln. Zuvor war es (möglicherweise bereits seit spätestens 1849) in der Breite Straße Nr. 125/127 ansässig. [14]
Zu unterscheiden ist das Unternehmen "J. M. Heberle" vom Unternehmen "Math. Lempertz": Im Jahr 1844 wurde in Bonn eine Filiale des Unternehmens "J. M. Heberle" gegründet, die von Mathias Lempertz (Bruder des Heinrich Lempertz senior) geführt wurde. Im Jahr 1849 nahm Heinrich Lempertz senior seinen Bruder als Teilhaber in sein Unternehmen "J. M. Heberle" auf. [15] Bereits Ende April des Jahres 1854 übertrug Heinrich Lempetz senior indes an seinen Bruder Mathias Lempertz die Bonner Filiale, der diese unter der Firma "Math. Lempertz" fortführte. [16] Laut Handelsregistereintrag vom 30. Juni 1876 veräußerte Mathias Lempertz sein Unternehmen an Peter Hanstein. [17] Aus diesem Unternehmen ging das heute am Kölner Neumarkt ansässige
Kunsthaus Lempertz hervor.
In den Jahren 1904 bis 1908 war Carl Lempertz als Gerichtsreferendar in Köln angestellt. [18] Bis Ende 1908 promovierte er sich zum Dr. iur. [19] Im Jahr 1909 war er als Rechtsanwalt in der Zeughausstraße 15 tätig. [20] In den Jahren 1910 und 1911 hatte er sich zusammen mit Hermann Becker (Becker II) als Rechtsanwalt (am Landgericht) am Appellhofplatz 2 (Köln) niedergelassen. In den Jahren 1912 bis 1931 befand sich die Kanzlei in der Apostelnstraße Nr. 19 (1. Stock). [21]
Carl Lempertz kämpfte im I. Weltkrieg. Er war Rittmeister der Reserve (zumindest im Jahr 1917). Er hatte im Feld zu Beginn des Krieges zwei Reitunfälle (Stürze mit seinem Pferd), wodurch er längere Zeit feldunfähig war. [22]
In den Jahren 1933 bis 1950 hatte er sich als Rechtsanwalt in der Zeppelinstraße Nr. 2 (1. Stock, Geschäftshaus Schwerthof) niedergelassen. [23] Im Jahr 1943 war er zusammen mit Dr. Hans H. Wallichs tätig. [24]
Nach Erzählungen bestand eine Verbindung zu Oppenhoff & Partner in Köln. Oppenhoff soll ein Verwandter des Carl Lempertz gewesen sein. Zur Verwandtschaft gehörte auch Franz Oppenhoff, der zwischen 1944 und 1945 Oberbürgermeister von Aachen war. [25]
Politisch aktiv war Carl Lempertz, zumindest im Jahr 1919, in der Deutschen Volkspartei. [26]
Die Wohnorte des Ehepaares sind wie folgt überliefert: [27]
Frieda Lempertz verstarb vermutlich nach 1970 und vor 1973 in Köln. [28] Carl Lempertz verstarb bereits zwischen 1950 und 1951 in Köln. [29]