Waldemar
Emil Adolf Koch wurde am 5. Januar 1895 in Lennep geboren. Seine Eltern waren
Emilie Sondermann
(1866-1954) und Fritz Koch (1859-1937). [1]
Er blieb unverheiratet und hatte keine Kinder. [2]
Waldemar Koch besuchte vermutlich die Schule bis zur mittleren Reife. Dieser Abschluss brachte für Waldemar Koch den Status eines "
Einjährig-Freiwilligen". Ein Einjährig-Freiwilliger war ein Wehrpflichtiger mit höherem Schulabschluss (Obersekundarreife), der nach freiwilliger Meldung einen Wehrdienst in einem Truppenteil seiner Wahl als Präsenzdienst ableistete. Nach Abschluss der Grundausbildung konnte ein Einjährig-Freiwillger Offizier der Reserve werden, wenn die Zahl der notwendigen Übungen abgeleistet wurde. Diese Übungen leistete Waldemar Koch vermutlich ab, denn es ist überliefert, dass er (vor dem I. Weltkrieg) Leutnant der Reserve war. [3]
Waldemar Koch fiel am Ende des I. Weltkrieg am 3. Juni 1918 [5] bei Chemin des Dames in Frankreich in der
Schlacht an der Aisne
(27. Mai bis 3. Juni 1918) [6].
Die Dritte Schlacht an der Aisne vom 27. Mai bis 6. Juni 1918, von deutscher Seite unter den Decknamen Blücher- und Yorck Angriff, auch als Schlacht bei Soissons und Reims bezeichnet, war eine Offensive im Rahmen der deutschen Frühjahrsoffensive 1918. Im Zuge der Großoffensive in der Picardie begannen die Deutschen am 27. Mai 1918 zwischen Soissons und Reims einen Vorstoß auf den Chemin des Dames. Mit dem Angriff auf diesen 30 Kilometer langen Höhenzug zwischen Aisne und Ailette sollten die Franzosen veranlasst werden, Truppen aus dem Norden abzuziehen und sie am Chemin des Dames einzusetzen. Für die Operation zog die Oberste Heeresleitung (OHL) 38 Divisionen mit über 5.200 Geschützen zusammen, denen 21 französische Divisionen mit rund 1.400 Geschützen gegenüberstanden. Nach einer Kombination aus Trommelfeuer und Gasangriff konnte die deutsche Infanterie den Chemin des Dames erobern.
Der schnelle deutsche Sieg an dem bisher erfolgreich verteidigten Höhenzug war für die Franzosen ein Schock. Die zurückweichende Front der Franzosen zwischen Reims und Compiègne bot den deutschen Einheiten die Möglichkeit, über die Aisne weiter auf Paris vorzurücken. Am 29. Mai wurde Soissons erobert, einen Tag später erreichten die Deutschen zwischen Dormans und Châteu-Thierry die Marne. Seit der Marne-Schlacht 1914 standen die Deutschen nicht mehr so nahe vor Paris. Dementsprechend herrschte in der französischen Hauptstadt Panikstimmung, die Regierung verließ Paris. Der alliierte Oberbefehlshaber Ferdinand Foch war jedoch überzeugt, daß die deutsche Offensive sich totlaufen würde, und verzichtete darauf, zusätzliche Truppen von der Front in Flandern abzuziehen. Die physische Erschöpfung der deutschen Soldaten, mangelhafte Nachschub- und Reserveversorgung sowie der fehlende Anschluß der Artillerie an die schnell vorrückende Infanterie brachten den Vormarsch relativ schnell zum Erliegen. Zwar konnten die Deutschen große Geländegewinne und umfangreiche Kriegsbeute verzeichnen, aber die Hoffnungen auf einen entscheidenden Sieg hatten sich wieder einmal zerschlagen.
Waldemar Koch wurde auf dem Soldatenfriehof in Belleau in Frankreich beigesetzt (Block 4, Grab 601). [7]
[1] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 501.
[2] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 501.
[3] Vgl. Sondermann, Günter (1972): Notizen zu Waldemar Koch, Gummersbach.
[4] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 501; Familie Koch (1918): Sterbeanzeige Waldemar Koch, in: Kölnische Zeitung v. 12. Juni 1918, Nr. 536, Mittagsausgabe, S. 2; Elsner (1928): Sterbeanzeige Waldemar Koch, in: Kölnische Zeitung v. 17. Juni 1918, Nr. 553, Abend-Ausgabe, S. 3.
[5] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 501; Sondermann, Günter (1972): Notizen zu Waldemar Koch, Gummersbach.
[6] Vgl. Wichmann, Ferdinand (2014): Chemin des Dames (27. Mai bis 3. Juni 1918), <https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/kriegsverlauf/fruehjahrsoffensive-1918>, Abrufdatum: 29. Oktober 2024. Offenbar falsch: Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 501. Dort wird angegeben, dass Waldemar Koch in der Marne-Schlacht gefallen ist. Diese begann aber erst Mitt Juli 1918;Familie Koch (1918): Sterbeanzeige Waldemar Koch, in: Kölnische Zeitung v. 12. Juni 1918, Nr. 536, Mittagsausgabe, S. 2; Elsner (1928): Sterbeanzeige Waldemar Koch, in: Kölnische Zeitung v. 17. Juni 1918, Nr. 553, Abend-Ausgabe, S. 3.
[7] Vgl. Volksbund Kriegsgräberfürsorge (2024): Grab Waldemar Koch, <https://www.volksbund.de/erinnern-gedenken/graebersuche-online/detail/1d0343b47aa5dd014040447643476cf3>, Abrufdatum: 29. Oktober 2024.