Chronik der Familie Sondermann

Johann Wilhelm Sondermann


Johann Wilhelm Sondermann, der Stammvater der Gummersbacher Sondermanns, wurde am 30. September 1770 in Elberfeld als Sohn des Diedrich Wilhelm Sondermann (1732-1796) und der Maria Getraud Schaff (1739-1804) getauft.

Die Taufzeugen waren demnach: Wilhelm Wüsthoff und Wilhelm Kärberg und Johann Jakob Schlösser seine Frau und Maria Sondermann. Sämtliche Taufzeugen können derzeit verwandtschaftlich nicht eingeordnet werden.

Ehe mit Dorothea Catharina Wilhelmine Baltes

J. W. Sondermann heiratete am 13. November 1801 in Elberfeld Dorothea Catharina Wilhelmine Baltes aus Gummersbach, Tochter des Franz Baltes [2] und der Anna Christina Ising. Bei der Taufe ihres zweiten Sohnes wird Wilhelmine Baltes als "Handelsmanns Tochter" bezeichnet. [3] Damit ist aber nicht der leibliche Vater, sondern der Ziehvater Johann Christian Pickhardt gemeint (Siehe dazu die Erläuterungen zur Verwandtschaft zur Familie Pickhardt). Der leibliche Vater ging nach Amalie Müller-Thiel dem Beruf des Metzgers nach. [4]
Wie J. W. Sondermann seine Frau kennengelernt hat, ist nicht überliefert. [6] Vermutlich brachten ihn die mit seinen Geschäften verbundenen Reisen auch in das nahe gelegene Gummersbach, wo er die Bekanntschaft mit Wilhelmine Baltes machte, die beim Handelsmann Johann Christian Pickhardt aufwuchs.

Die Verlobung muss vermutlich vor Juli des Jahres 1800 (d. h. über ein Jahr vor der Hochzeit) stattgefunden haben, denn Wilhelmine Baltes tritt zu diesem Zeitpunkt bereits als Taufzeugin des Johann Jakob Raders, einem Neffen des Johann Wilhelm Sondermann, im Kirchenbuch der Stadt Elberfeld in Erscheinung. [7]

Entsprechend schreibt Amalie Müller-Thiel, dass Johann Wilhelm Sondermann im Jahr 1800 nach Gummersbach gekommen sei [8], auch wenn er erst nach 1806 und spätestens ab 1808 dort seinen Wohnsitz hatte [9].

Auch über das Wesen der Wilhelmine Baltes gibt es keine Überlieferungen. Amalie Müller-Thiel berichtet indes: "Man konnte bei den ältesten Eingesessenen immer eines feststellen: Eine sonnige Lebensauffassung, eine heitere Urwüchsigkeit war den alten Gummersbachern zu eigen gegeben und noch eins: eine gute Dosis Mutterwitz." [10]

Das Ehepaar hatte sieben Kinder, davon eine Totgeburt:
Während die ersten Söhne Wilhelm und Carl in Elberfeld geboren wurden, kamen die weiteren Kinder in Gummersbach zur Welt.

Offenbar gab es bei der Geburt des jüngsten Sohnes, Johann Christian Sondermann, Komplikationen. Darauf deutet dessen Geburtsurkunde hin. Als Zeuge ist dort Johann Christian Schütte vermerkt, Chirurg in Gummersbach. Zum einen ist es – im Vergleich zu den Geburtsurkunden der Söhne Friedrich und Louis sowie der Nachkommen Sondermann in der nächsten Generation – einmalig, dass ein Arzt als Zeuge auftritt. Zum anderen ist es wohl kein Zufall, dass Johann Christian Schütte offensichtlich der Namensgeber des Kindes ist.

Elberfelder Zeit

Bereits im Januar 1804 ist J. W. Sondermann als Fabrikant in Elberfeld belegt. [11] In seinen Webereien produzierte er in der Hauptsache Seiden und Siamosen, genauer seidene Tücher [12], so genannte Türkische Long Shawls [13].

Die Sondermanns sollen in Elberfeld bereits lange zuvor in der Textilfabrikation tätig gewesen sein. So sollen sie bereits 1762 den ersten Seidenwirkerstuhl in Elberfeld aufgestellt haben.

Remmel berichtet (irrtümlich?) davon, dass die Familie um 1750 in Ründeroth eine Siamosenwirkerei gründete [14]. Vermutlich ist damit die Chamoi-Fabrik (d. h. Siamosenfabrik) gemeint, die auch Baldus erwähnt, allerdings ohne Angabe einer Gründerfamilie. Die Fabrik habe in Ründeroth in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf 24 Stühlen gearbeitet. [15]

Wie aus den Taufeinträgen der ältesten Söhne Sondermann-Baltes im Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld in den Jahren 1804 und 1806 hervorgeht, wohnte die Familie in Elberfeld "Am Holenweeg" bzw. "Am Hohlen Weg" auf einem Areal mit der damaligen Flurnummer 178. [16]

Die Bezeichnung "Am Hohlenweg" umschrieb eine Ortslage in Elberfeld. Dieser Ort lag am stark frequentierten alten Handelsweg zwischen Köln bzw. dem Rhein und der selbstständigen Stadt Elberfeld. Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch freistehende Ortslage ist Mitte des 19. Jahrhunderts in die innerstädtischen Bebauung Elberfelds aufgegangen und der Name "Am Hohlenweg" ist als eigenständige Bezeichnung untergegangen. Um 1815/16 hatte der Ort 13 Einwohner. Noch in der 1830er Jahren besaß der Ort nur drei Wohnhäuser und ein landwirtschaftliches Gebäude. [17]

Neuanfang in Gummersbach

Wie sich aus den Geburtsorten seiner Kinder ergibt, muss Johann Wilhelm Sondermann spätestens zwischen dem 17. April 1806 (Geburt des Carl Sondermann in Elberfeld) und dem 3. Juli 1808 (Geburt der Wilhelmine Sondermann in Gummersbach [18]) in das nur 10 Wegstunden von Elberfeld entfernte Gummersbach verzogen sein und seine Elberfelder Webereien aufgegeben haben.

Anlass für den Umzug war vermutlich die von Napoleon errichtete Kontinentalsperre. Unter den Begriff Kontinentalsperre ist zum einen die erstmalig am 21. November 1806 in Berlin verfügte Wirtschaftsblockade der britischen Inseln zu verstehen, die darauf abzielte, Englands Wirtschaft in die Knie zu zwingen. Zum anderen bezeichnet der Begriff auch andere Maßnahmen, die die französische Wirtschaft gegen europäische und transatlantische Konkurrenzprodukte abschirmte. Dazu zählt insbesondere der am 30. April 1806 unter Napoleons Schwager, Großherzog von Berg Joachim Murat, verhängte Schutzzoll. Die Einfuhr der bergischen Textilien nach Frankreich wurde ganz verboten; die Zölle auf Eisen- und Stahlwaren stiegen signifikant. Schließlich wurde seit 1808 Italien dem bergischen Absatz verschlossen. [19] Der Beginn Schutzzölle fällt daher mit dem aus den Geburten der Kinder gefolgerten Umzugszeitpunkt zusammen.

Die Begründung des Umzugs mit der Kontinentalsperre wird gestützt auch durch eine handschriftliche Quelle unbekannten Datums [20] sowie durch eine Überlieferung der Amalie Müller-Thiel. Amalie Müller-Thiel berichtet: "Als ihn [d. h. J. W. Sondermann] der Landrat von Ernsthausen später einmal nach seinem Werdegang fragte, antwortete er in echtem Wuppertaler Platt: "Jo, as de Napolium am Ruder wor, do makte ek siedene Döker [d. h. seidene Tücher], ower as de Napolium den Hals terbrok, do terbrok ek en uck." "So", meinte Herr Landrat, "da hätten Sie vielleicht gewünscht, er wäre noch etwas länger am Ruder geblieben." "Op en Art jo", sagte Herr Sondermann." [21]

Mögliches Ereignis, bei dem es Napoleon  "den Hals terbrok" und auf das im Zitat Bezug genommen worden sein könnte, war die Niederlage Napoleons in der Seeschlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805, in dessen Folge die Kontinentalsperre errichtet wurde.

Unmittelbare Folge der Schutzzölle war das Aufblühen des Schmuggels und der Bestechlichkeit der Zollbeamten. [22] Berichtet wird über  Johann Wilhelm Sondermann: "[...] auch wußte er immer Rath [sic], wie in Kriegszeiten es mit Geschäftssachen zu machen sei [...]". [23] Diese Andeutung kann dahingehend ausgelegt werden, dass Johann Wilhelm Sondermann wusste, seine Geschäfte durch Schmuggel und Bestechung aufrechtzuerhalten. Die Strategie scheint aber offenbar nicht wesentlich erfolgreich gewesen zu sein, ansonsten wäre wohl kaum der Umzug nach Gummersbach erfolgt.

Der Umzug nach Gummersbach muss sicherlich als sozialer und wirtschaftlicher Abstieg empfunden worden sein: Während Elberfeld um 1810 ca. 19.000 Einwohner hatte und damit ca. halb so groß als Köln, war Gummersbach um diese Zeit ein Kirchdorf mit ca. 480 Seelen und rund 80 Häusern. [24] 
In den Gummersbacher Quellen finden sich  unterschiedliche falsche Herkunftsangaben zu J. W. Sondermann. Er soll von Langenberg [25],  Ronsdorf [26], Radevormwald [27] oder Barmen [28] nach Gummersbach gekommen sein. Auch sein Beruf, mit Bezug sowohl auf Elberfeld als auch Gummersbach,  wird unterschiedlich angegeben: Bandwirker [29], Seidenweber [30], Seiden- und Siamosenhändler [31].

Johann Wilhelm Sondermann kam indes nicht unmittelbar von Elberfeld nach Gummersbach. Überliefert ist, dass er zunächst nach Marienhagen ging, um dort "auf Kohlen zu muten" [32], d. h. um ein Kohlevorkommen zu finden. Diese Unternehmung blieb indes erfolglos. Dr. Richard Sondermann berichtet hingegen, Johann Wilhelm Sondermann sei zunächst nach Alferzhagen gegangen. [33]

Zunächst zieht die Familie Sondermann in Gummersbach vermutlich in ein Haus am Markt ein. Dies kann aus einer Situationskarte des Dorfes Gummersbach aus dem Dezember des Jahres 1813 gefolgert werden. [34] Auf der Situationskarte, von der unten stehend ein Auszug abgebildet ist, findet sich ein Eintrag "Sondermann" zu einem Haus am Markt. Aufgenommen wurde die Situationskarte im Dezember 1813. Das Haus brannte beim Stadtbrand 1837 ab. [35]
Der nördliche Teil des Hauses am Markt war im Besitz der Familie Baltes. Dies belegt eine Situationskarte des Marktplatzes, die im Jahr 1807 aufgenommen wurde und daher vor der Übersiedelung der Familie Sondermann nach Gummersbach. Auf dieser Situationskarte wird das Haus, das im Jahr 1813 als "Sondermann" bezeichnet wird, als Haus des Franz Baltes und des Johann Christian Pickhardt bezeichnet [36]:
Auf dem Urriss Gummersbachs aus dem Jahr 1832 ist der nördliche Teil des Hauses mit "Baltes, Franz Erben" gekennzeichnet. [37] Wilhelmine Sondermann geb. Baltes war daher nur anteilig Eigentümerin des Hauses, wahrscheinlich bis zu dessen Zerstörung im Jahr 1837.

Sondermannsche Seiden- und Siamosenmanufactur in der Winterbecke

Spätestens nach der Niederlage Napoleons in Russland im Jahr 1812 nahm Johann Wilhelm Sondermann seine wirtschaftliche Aktivitäten wieder auf.   

So hat sich eine Urkunde erhalten, nach der J. W. Sondermann am 24. Dezember 1812 von der "zu Gummersbach wohnenden" Wittwe Arnold Pütter, Maria Margarethe Breidenbach, ein Grundstück mit Teich am Rande Gummersbachs nach Windhagen hin für 126 Reichstaler (= ca. 4.600 Euro im Jahr 2019 [38]) erwirbt. [39]

Das von der Witwe Pütter erworbene Grundstück in der Winterbecke hatte eine Größe von 51 Ruten. Zur damaligen Zeit entsprach lt. Amt für Geoinformation und Liegenschaftskataster eine Rute = 3,7662 Meter. Das Grundstück hatte daher eine Größe von ca. 192 Metern. [40]

 

Das Grundstück wird wie folgt beschrieben: Erworben wurde ein Grundstück, "[...] welches einen Teich sammt daran stoßenden Hochwald enthält, unten bis an die Hauptlandstraße und oben bis auf die Mitte des Windhagener Kirchenwegs geht, vorne an Christian Isings Keller und auf der anderen Seite an den Garten des Peter Heuser junior grenzt und an Flächeninhalt einundfünfzig Ruthen hält, mit allem darauf stehenden Bewachs, und in dem Zustande, worin sich dieses Grundstück gegenwärtig befindet, nichts davon einbehalten oder zurückbehalten."

Der Gummersbacher Pastor Johann Friedrich Franz von Steinen berichtet dazu: „Gantz [sic] oben in der sogenannten Winterbecke (ich muß hier noch bemercken [sic], dass die Gummersbach, ehe sie an die Häuser des Dorfs kommt, den Nahmen [sic] Winterbecke, besser der Winterbach, führt und das wohl daher, weil das Wasser des Bachs so leicht zufriert) unter der ersten Wiese daselbst hat ehedem auf diesem Bache eine Lohmühle gestanden, wovon der Wassergraben noch deutlich zu sehen ist. Jezt hat (etwas höher hinauf) an dem nämlichen Orte, wo sonst die Lohmühle stand, Johann Wilh. Sondermann ein Wohnhaus 1813 gebaut, und in demselben zugleich eine Spinn-, Kratz- und Walkmaschine, welche alle 3 zusammen nur durch 1 Rad vom Wasser getrieben werden.“ [41] 


J. W. Sondermann errichtete daher in der sogenannten Winterbecke 1813 ein Wohnhaus mit einer Produktionsstätte zur Herstellung von Türkischen Long Shawls [42]. Zu diesem Zeitpunkt war J. W. Sondermann immerhin bereits 43 Jahre alt.  Der Gummersbacher Pastor Johann Friedrich Franz von Steinen berichtet, dass an dem Ort der neuen Produktionsstätte "ehedem" eine Lohmühle (d. h. eine Mühle zur Zerkleinerung der für die Lohgerberei notwendigen pflanzlichen Gerbmittel) stand. Da im Contract zwischen Pütter und Sondermann eine solche Mühle nicht erwähnt wird, hatten sich wie Pastor von Steinen berichtet im Jahr 1812 zumindest keine sichtbaren Reste der Mühle mehr erhalten. Wesentlicher Rest scheint nur der vom Pastor erwähnte Wassergraben gewesen zu sein.


Das Grundstück von der Witwe Pütter erwarb J. W. Sondermann bereits als "Seidenfabrikant" [43]. Hierin kann ein Hinweis gesehen werden, dass J. W. Sondermann in Gummersbach mit der Fertigung seidener Tücher nicht erst nach Fertigstellung seines neuen Fabrikgebäudes in der Winterbecke begann, sondern bereits eher.


Vermutlich baute Johann Wilhelm Sondermamm seine Fabrik in der Winterbecke nicht nur wegen der für die Produktion notwendigen Wasserkraft, sondern auch weil von der Winterbecke die erste befestigte Straße von Wipperfürth nach Gummersbach als Teil der Wetterauer Fernstraße in der Zeit von 1813 bis 1815 erbaut wurde.


Der Ortsteil Winterbecke liegt in einer Tiefe zwischen dem Kerberg und der Hohestraße. Im Winter, wenn die Sonne niedrig steht, nimmt diese Lage der Winterbecke den Sonnenschein. Dadurch fror hier der Bach eher zu als an anderen Stellen. Auch die Straße war länger vereist. [44]

Der Fabrikteich ist auf dem obigen Foto von ca. 1850 deutlich zu erkennen. Das kleine Haus unmittelbar neben dem langgestreckten Fabrikhauses nach Windhagen hin war die Scheune des J. W. Sondermann. [45]


Das Haus hatte nicht nur einen Keller, sondern auch einen Tiefkeller, aus dem früher ein Zugang zum hier seit Jahrzehnten unterirdisch verlaufenden Gummersbach bzw. Winterbecke bestand. Im Tiefkeller lag die Radkaue, d. h. der Raum, in dem das Wasserrad lief. [46] Bei dem Rad handelte sich sich offenbar um ein besonders großes dreifaches Mühlrad [47].


Den Tiefkeller erreichte man über eine Treppe. Der Tieflkeller hatte eine Höhe von ca. 2,20 bis 2,50 Meter. Am Ende des Tiefkellers, d. h. in Richtung Hohe Straße an der Giebelseite des Hauses, lag eine große Öffnung zu einem dahinterliegenden Raum. Der Raum war in späteren Zeiten aber nicht mehr zugänglich, da er durch eine Bretterwand abgeschlossen war. Man hörte aber dahinter den Bach fließen. [48]


Zwar wird im Contract zwischen Pütter und Sondermann ein "Keller" des Christian Ising erwähnt, dabei handelt es sich indes nicht um ein Relikt der erwähnten Lohmühle, sondern um einen Eiskeller, den Christian Ising in der Winterbecke besaß. [49]

Im Keller (über dem Tiefkeller) waren die Maschinen aufgestellt. Daher war das Kellergeschoss auch entsprechend hoch konzipiert worden. Um das Erdgeschoss des Hauses von außen zu betreten, musste deshalb auch erst eine Treppe genommen werden. [50]


Wohl kurz nach seiner Ankunft in Gummersbach und noch vor dem Ende der napoleonischen Herrschaft im Jahr 1815 hatte J. W. Sondermann die Salzrechte für Gummersbach und Umgebund inne. [51] Passend dazu wird in der Familie erzählt, dass das Winterbecker Haus über einen Salzkeller verfügte [52]. Amalie Müller-Thiel berichtet im Zusammenhang mit dem Speckrussenaufstand 1813: "Die Salzregie wurde zerstört und alles nach draußen geschleppt, wo arme Leute sich die Sachen holten." [53]

Mit dem Bau seiner Fabrik in der Winterbecke legte J. W. Sondermann nicht nur den Grundstein der Textilproduktion in Gummersbach [54], welche dort zu großer Blüte gelangt, sondern errichtete die erste mechanische Textilmanufaktur Gummersbachs und Umgebung [55]. Entsprechend wird in der Familie überliefert, dass es J. W. Sondermann war, der die Webspindel, die im Siegel von Gummersbach verewigt wurde, nach Gummersbach gebracht hat [56]. Die Mechanisierung war die Leidenschaft des J. W. Sondermann. So soll er an ihnen gebastelt und gearbeitet haben in jedem verfügbaren Augenblick. Dabei glückten ihm beachtliche Verbesserungen, die sich in der Praxis gut bewährten. [57]

 

Zur Aufstellung des Wasserrades zum Antrieb der drei Maschinen in der Winterbecke ist folgende Anekdote bekannt: Als ein Vertreter der Regierung die Anlage besichtigte, möglicherweise der Oberpräsident der Rheinprovinz (wohl Graf Solms-Laubach), von dessen Besuch in der Fabrik Adolf Heuser berichtet [58], sagte dieser zu J. W. Sondermann: „Herr Sondermann, darauf müssen Sie sich ein Patent anmelden lassen!“ J. W. Sondermann soll darauf geantwortet haben: „Eck driete wat op de Patente, verschaffe Sei mi lever Affsatz!“ [59]

Erweiterung zur Tuchmanufaktur J. W. Sondermann

Die wirtschaftliche Entwicklung der Sondermann'schen Seiden- und Siamosenmanufactur nimmt, begünstigt durch die oberbergischen Standortvorteile – niedrige Arbeitslöhne, günstige Grundstückspreise und die durch den Niedergang der Hammerwerke frei gewordene exzellente Wasserkraft –, einen guten Anfang. [60] Die Unternehmung war so erfolgreich, dass das Winterbecker Haus nach Windhagen hin angebaut wurde. [61]

 

So schreibt auch Pastor Johann Friedrich Franz von Steinen um 1817 nicht mehr nur von drei Maschinen, sondern: „Neuerdings hat auch einer Johann Wilhelm Sondermann eine Seiden- und Siamosen-Manufaktur von einigen Stühlen angelegt, wobei schon viele Leute ihr Brod [sic] finden.“ [62]


Vermutlich zeitgleich mit der Erweiterung seines Winterbecker Hauses durch einen Anbau errichtete J. W. Sondermann etwas weiter oben in der Winterbecke ein zweites Gebäude, um dort die Wasserkraft zur Wollspinnerei, Färberei und Tuchfabrikation auszunutzen. [63]


Möglicherweise erweitert J. W. Sondermann seine Manufaktur (durch Anbau bzw. durch das zweite Fabrikgebäude) im Jahr 1816, denn am 15. Januar jenen Jahres "bekennt" sich J. W. Sondermann dazu, dem Gerichtsvollzieher Thiel "[...] zur Anlage seiner Fabrik erhaltenen baaren Vorschusses 1.500 Reichsthaler (= ca. 42.000 Euro im Jahr 2019 [64]) schuldig zu seyn." [65]


Daneben wird die Sondermann'sche Manufactur in einer Nachweisung der Fabriken und Manufakturen in den Kreisen Mülheim und Gimborn aus dem Jahr 1817 (Datenaufnahme 1816) als „Tuchmanufaktur“ und nicht mehr als "Seiden und Siamosenfabrik" bezeichnet. [66]


Beschäftigt werden zu dieser Zeit laut Nachweisung acht Arbeiter, für die J. W. Sondermann 700 Reichstaler im Jahr aufwenden musste. Es wurden jeweils in Höhe von 2.000 Reichstaler Tuche im Inland und im Ausland verkauft, wofür im Inland für 100 Reichstaler und im Ausland für 1.900 Reichstaler Rohstoffe bezogen wurden.


Die "Tuchmanufaktur" von Johann Henrich König (siehe unten) hatte im Jahr 1816 bereits 40 Arbeiter in Lohn und stellte Tuche für 15.000 Reichstaler im Jahr her. Dies ist insoweit bemerkenswert, als die Manufaktur kurz zuvor, circa zeitgleich mit der Erweiterung der Sondermann'schen Fabrik, gegründet wurde und daher kaum ein Jahr betrieben wurde.

Wollentuchmanufaktur Pickhardt & Sondermann - P & S

Vermutlich im Jahr 1817 nahm J. W. Sondermann den ehemaligen Bürgermeister von Gummersbach Christian Pickhardt als Teilhaber auf, wobei Christian Pickhardt der Sohn einer Cousine der Ehefrau (Wilhelmine Baltes) des J. W. Sondermann war.


Die "Wollentuchmanufaktur" firmierte fortan unter "Pickhardt & Sondermann P & S". [67] Die Firmierung deutet darauf hin, dass Pickhardt erhebliches Kapital in das Unternehmen einbrachte und zwar in einer solchen Höhe, dass sein Name der Firma vorangestellt wurde. Interessanterweise findet sich hier bereits die Firmierung P & S, die mehr oder weniger zufällig bei Gründung des Unternehmens Pickhardt & Siebert im Jahr 1879 wieder verwendet wurde.


Naheliegend ist, dass sich die Investitionen zur Erweiterung der Manufaktur und die Anlaufkosten durch die rasante Expansion für J. W. Sondermann zu kapitalintensiv gestaltet hatten, als dass er ohne "frisches" Kapital hätte weiter wirtschaften können:


Während im Jahr 1816 nur 8 Arbeiter beschäftigt wurden, waren es nach einer Übersicht der vorhandenen Manufakturen und Fabriken im Regierungsbezirk Köln aus dem Jahr 1818/1819 bereits 48 Arbeiter. Innerhalb von nur zwei bis drei Jahren hatte sich daher die Arbeitnehmerschaft verfünffacht. Damit war das Unternehmen neben der "Wollentuchmanufaktur" von J. H. König mit 57 Arbeitern zu einem der größten Arbeitgeber des Kreises aufgestiegen. [68]


Als Hauptprodukt wurden "mittelfeine und grobe Läufer" gefertigt. Diese wurden zu durchschnittlich 100 Reichstaler das Stück angeboten. Dies entspricht einem Preis pro Stück von 2.800 Euro im Jahr 2019. [69] Die Jahresfabrikation umfasste 250 Stück à 30 Ellen, wobei eine Elle 66,694 cm umfasste. Daher hatte ein Stück eine Länge von ca. 20 Metern. Der (geschätzte) Jahresumsatz betrug 25.000 Reichstaler, daher ca. 2,5 Mio. Euro. Der Umsatz wurde zu einem Drittel im (preußischen) Inland, und zu zwei Drittel im (preußischen) Ausland (zumeist in Holland) generiert.


Kermann schreibt zur Lage des Unternehmens in seiner 1972 erschienenen Dissertation "Die Manufakturen im Rheinland 1750-1833": „Für den Kreis Gummersbach verzeichnen die Quellen zwei Tuchbetriebe in Gummersbach (J. H. König und Pickhardt & Sondermann), die nach ihrer Betriebsgröße als Großunternehmen anzusprechen sind, bei denen jedoch der Manufakturcharakter zumindest für den zuletzt genannten fraglich erscheint.“ [70]


Dabei definiert Kermann eine Manufaktur als „[...] zentralisierten gewerblichen Großbetrieb mit vorherrschender Handarbeit, in dem eine mehr oder weniger vorangetriebene Arbeitsteilung besteht. Als Mindestgröße betrachte ich eine Zahl von 10 ständig beschäftigten Arbeitern.“ [71]


Der Autor bezweifelt im Fall des Unternehmens Pickhardt & Sondermann nur den Aspekt der Zentralisierung, da bereits 1818 annähernd 50 Arbeiter beschäftigt wurden.


Anfang des Jahres 1820 ändern sich die Eigentumsverhältnisse des Unternehmens allerdings gravierend, denn am 24. Februar 1820 verkauft J. W. Sondermann laut erhaltenem Vertrag als Baumwollfabrikant, das „oberste Wohn- und Fabrikhaus mit Hinter- oder Nebengebäuden, Graben und Teichen und alles was zwischen der Brücke und dem obersten Teich […] gelegen ist […] samt allen in den Gebäuden befindlichen Maschinen und Gerätschaften“ an Christian Pickhardt für 5400 Reichsthaler (= ca. 240.000 Euro im Jahr 2019 [72]). [73] Vor allem war Johann Wilhelm bei Chr. Pickhardt verschuldet, denn zwei Drittel des Kaufpreises wurden zur Deckung der aufgelaufenen Schulden verwendet. [74] Schuldner war J. W. Sondermann indes nicht nur bei Chr. Pickhardt, sondern auch bei J. H. König. [75]

 

Auf dem unten abgebildeten Ausschnitt der Urkarte von Gummersbach aus dem Jahr 1831 sind die verkauften Gründstücke markiert [76]: Gelb markiert ist das Grundstück des ersten (1813 errichteten) Fabrikgebäudes (blau markiert), rot markiert ist das Grundstück ("alles was zwischen der Brücke und dem obersten Teich gelegen ist") des (vermutlich 1816 errichteten) zweiten (obersten) Fabrikgebäudes (blau markiert), das an Christian Pickhardt verkauft wurde. Der oberhalb des rot markierten Grundstücks gelegene Teich sowie weitere daran anschließende Grundstücke (Wiesen) verblieben ebenfalls nach 1820 im Eigentum des J. W. Sondermann. Diese rechts der Straße liegenden Grundstücke hatte J. W. Sondermann Ende 1812 von der Witwe Pütter erworben (siehe oben).

Mit dem Übergang der betrieblichen Grundlagen (Grundstücke, Gebäude und Fabrikationsanlagen) von Sondermann an Pickhardt war das gemeinsame Unternehmen Sondermann & Pickhardt allerdings nicht beendet. Vielmehr belegt eine "Subhastation" (Versteigerung) im Gummersbacher Friedensgericht, dass das Unternehmen (nun als Wollspinnerei bezeichnet) zumindest bis Dezember 1824 betrieben wurde. Zudem wird mit der Versteigerung belegt, dass nicht nur J. W. Sondermann und Christian Pickhardt Teilhaber ("Particulier") des Unternehmens waren, sondern auch Christian Thiel senior (Möglicherweise der Gastwirt Christian Thiel). Letzterer war Teilhaber und wesentlicher Finanzgeber der Unternehmung bzw. von Christian Pickhardt, denn die von Christian Pickhardt im Jahr 1820 erworbenen Liegenschaften waren 1824 an Christian Thiel verpfändet. Entsprechend war es auch Christian Thiel, der die Versteigerung beantragte. [77]


Vermutlich gingen die Liegenschaften 1824 daher in das Eigentum des Christian Thiel über. Allerdings produzierte Christian Pickhardt auch nach 1824 in den 1820 von Sondermann erworbenen Fabrikanlagen. Es ist auch nicht auszuschließen, dass das Unternehmen P & S (auch mit dem Teilhaber Christian Thiel) noch einige Jahr fortbestand, denn die nächste Quelle zu einem eigenständigen Unternehmen Sondermann findet sich erst wieder für das Jahr 1827. Die Zeit zwischen 1824 und 1827 liegt derzeit noch im Dunkel der Geschichte.

Zumindest im Jahr 1836 hatten J. W. Sondermann und Christ. Pickhardt noch einen gemeinsamen Sammelteich wie aus einem schwer lesbaren Schreiben des Landrats Ernst von Ernsthausen hervorgeht. [78] Der gemeinsame Sammelteich bestand bereits 1834, denn in diesem Jahr streiten sich Christian Pickhardt und J. W. Sondermann um die Erhöhung des Fachbaumes zwischen den beiden Fabriken. [79]


Der Sammelteich liegt auf oben stehender Situationskarte nördlich der Grundstücke, die an Pickhardt im Jahr 1920 veräußert wurden.

Exkurs: Wollentuchmanufaktur des Johann Henrich König

 Offenbar erreicht J. W. Sondermann in Gummersbach recht schnell ein gewisses Ansehen, denn sein unternehmerischer Rat ist gefragt. So berät er bereits 1814 Johann Henrich König [80] – einen der angesehensten Bürger der Bürgermeisterei Gummersbach – bei der Gründung der ersten Baumwollspinnerei  im Oberbergischen im Jahr 1815. Die Anlage der Baumwollspinnerei wird durch Umrüstung des so genannten „Kloster-Hammers“ ermöglicht. [81] [82] Daneben betrieb König auch noch zwei Rohstahlhämmer in Dümmerkusen sowie jeweils einen weiteren in Becke und im Kloster (der offenbar nicht vollständig umgerüstet war). [83]

Friedrich Frantz von Steinen berichtet dazu in seiner Kirchspielbeschreibung, die zwischen 1805 und 1819 verfasst wurde: "Im Jahr 1815 legte Johann Henrich König auf dem Koster eine ziemlich bedeutende Wollenspinnerey [sic] durch Maschienen [sic], welche vom Wasser getrieben werden an und 1816 fing er darauf an hier im Ort eine Wollentuchmanufactur anzulegen, welche auch iezt [sic] ziemlich bedeutend ist und wozu er das Garn von seinen eigenen Maschienen [sic] benutzt" [84]

Vermutlich Wilhelmine Heuser, verheiratet mit Johann Henrich König, Tochter des Johann Peter Heuser, einzige Schwester der vier Brüder Georg, Franz, Caspar und Daniel, berichtet in der Erzählung "Die vier Brüder":

"Unter den Originalen von Menschen, die in Gummersbach wohnten, besuchte den Henrich König auf seinem Comptoir ein kleiner schiefbeiniger Mann, ein gescheites Genie namens Sondermann, der Alles konnte, was er nur vornahm, aber nie eine Sache durchführte, immer Neues ersann er und ließ das angefangene liegen. So hatte er schon mehreres fabriciert, Siamose Wollespinnerei, er backte Lehmziegel, kurz er heckte allerhand aus, und so aus seinem eigenem Genie wie er sagte, und daher war er dem König interessant, er unterhielt sich auch zuweilen mit ihm über die Kriegsereignisse, und Napoleon war oft der Gegenstand ihrer Begeisterung; auch wußte er immer Rath, wie in Kriegszeiten es mit Geschäftssachen zu machen sei, und überredete endlich den König, eine Tuchfabrik anzufangen, da doch alle anderen Geschäfte litten, besonders bei der Kaffee Regie. Der Aerger über die Steuer und Douaniers brachte den Entschluß zur Reife, König gedachte auf diese Weise seine Söhne künftig placiren zu können und fing nach dem Rath des kleinen Sondermann die Tuchfabrik an, die später sein Unglück wurde." [85] 

Wie es Wilhelmine Heuser andeutet, muss Johann Henrich König Anfang der 1820er Jahre alle seine Gummersbacher Besitzungen verkaufen, da er mit seiner Tuchmanufaktur wirtschaftlich am Ende ist. [86]

Wo die Wolltuchmanufactur des Johann Henrich König in Gummersbach lag, ist nicht gesichert. Vermutlich wurde sie im sogenannten "Königs Comptoir" eingerichtet.

Auffallend ist, dass sowohl die Gründung der Wolltuchmanufactur des Johann Henrich König als auch vermutlich der Bau des zweiten Fabrikgebäudes zur "Wollenspinnung, Färberei und Tuchfabrikation" durch Johann Wilhelm Sondermann zeitlich eng zusammenfallen (möglicherweise beide ins Jahr 1816). Nicht auszuschließen ist, dass J. W. Sondermann und J. H. König bei der Gründung der "Wolltuchmanufacturen" zusammenarbeiteten. [87] Es handeltsich aber nicht um dieselbe Unternehmung handeln, da in einer Aufstellung von 1816/17 und 1818/19 die Unternehmen getrennt aufgeführt werden. [88]

Es kann daher auch nur vermutet werden, dass der Verlust des zweiten Winterbecker Fabrikgebäudes des J. W. Sondermann im Jahr 1820 (siehe unten) maßgeblich durch den finanziellen Kolllaps des J. H. König bedingt war und weniger auf originäre wirtschaftliche Fehlplanungen des J. W. Sondermann. [89]

Am 20. Juni 1822 schlossen Johann Henrich König und J. W. Sondermann sodann einen Tauschvertrag. Demnach gab Henrich König von seinem Hof in der Winterbecke 55 1/4 Ruthen Land, die an Sondermanns Hof grenzten. J. W. Sondermann überließ hingegen dem König den Platz, wo J. H. König bislang gegen Pacht seine Tuchrahmen stehen hatte mit insgesamt 17 3/4 Ruthen. Dazu überließ J. W. Sondermann den Weg über den Bach der Chaussee zum Steinberg. Mit dem Tauschvertrag entfiel der Weg durch das Wasser zwischen Königs Hof und Sondermann Platz auf den Rothepühlen, der zu gleichen Teilen zwischen König und Sondermann aufgeteilt wurde. Zudem wir im Vertrag vermerkt, dass auf dem Platz, wo Königs Rahmen stehen, eine gerichtliche Hypothek ruhte. J. W. Sondermann vesprach diese Hypothek baldmöglichst aus dem Weg zu räumen. Bis dahin biebt das "Eigentum an dem zum Gewechsel von König an Sondermann gegebenen Platz vom Winterbecker Hofe vorbehalten". [90].

Pfeifenschlauchfabrik J. W. Sondermann in der Winterbecke

Nach Trennung von seinem Teilhaber Christian Pickhardt verlegte sich J. W. Sondermann einige Jahre später auf die Produktion von Pfeifenspitzen und -schläuchen.


Die Gründung der Fabrik fällt in das Jahr 1827 wie aus einem erhaltenen Briefkopf des ältesten Enkels Wilhelm Sondermann hervorgeht [91].


Entsprechend wird die Fabrik des J. W. Sondermann auch in der vierten Auflage des Adreß-Taschenbuchs vom "Herzogthum Berg und der Grafschaft Mark", deren Erscheinen in das Jahr 1828 geschätzt wird, als "W. Sondermann, Fabrik in gewebten Pfeifensp.[itzen] " geführt [92]. Auch im Adreßbuch der Kaufleute und Fabrikanten aus dem Jahr 1833 wird die Fabrik als "Sondermann (W.), Fabrik in gewebten Pfeifensp. [itzen]" aufgelistet. [93] Im Adressbuch für Rheinland-Westphalen ist wird das Unternehmen hingegen als „Sondermann, Joh. Wilh., Fabrik von elastischen Pfeifenspitzen“ geführt. [94] Ferner wird J. W. Sondermann in einem Vorladungsbescheid im Jahr 1828 als Fabrikant betitelt. [95]


Unerklärlich fehlt im "Adressbuch der Kaufleute und Fabrikanten" aus dem Jahr 1828 der Eintrag eines Unternehmens "Sondermann" oder "Pickhardt" in Gummersbach, während ein Eintrag für "König (H.), Tuchfabr. u. Färberei" vorhanden ist. [96]


Burghart Baldus schreibt J. W. Sondermann in seiner 1927 erschienenen Dissertation zur Wirtschaftsgeschichte im Raum Gummersbach zu, er habe die Pfeifenschläuche sogar erfunden. [97]


Nach landrätlicher Statistik aus dem Jahr 1836 beschäftigte J. W. Sondermann in seiner „Pfeifenschlauchfabrik“ 20 Arbeiter an drei Maschinen und ist damit einer der größten Arbeitgeber im Kreis. Gemäß Statistik werden „Pfeifenschläuche jeder Art“ produziert. Zur gleichen Zeit beschäftigt der ehemalige Compagnon Johann Christian Pickhardt zehn Arbeiter. [98] Im Vergleich zum Jahr 1818/19 hatten die Unternehmen daher nach 17 bis 18 Jahren wesentlich an Größe verloren.


Offenbar bestand zu den Arbeitern, oder zumindest einzelnen Arbeitern, des Unternehmens ein besonders enges Verhältnis wie sich aus unten stehender Todesanzeige der Firma "J. W. Sondermann" für seinen unverheirateten "langjährigen treuen Arbeiter Friedrich Gregori" erahnen lässt. [99] Aus der Anzeige ist zudem ersichtlich, dass die Arbeiter nicht nur aus dem Gummersbacher Raum kamen, sondern auch aus weiter entfernt gelegenen Ortschaften wie hier aus Plettenberg.

Friedrich Gregori muss mit der Familie Sondermann eng verbunden gewesen sein, denn bei der Heirat der Helene Wilhelmine Christiane Sondermann mit Franz Haselbach, im Jahr 1833 tritt Friedrich Gregori als Zeuge auf und wird als Freund des Ehepaares bezeichnet. Er war zu diesem Zeitpunkt von Beruf Horndrechsler und 32 Jahre alt. [100]

Generationswechsel, Expansion und Aufspaltung des Unternehmens

Im Oktober 1849 dankten die Brüder Carl Sondermann und Christian Sondermann für die Hilfe bei einem Brand in "ihrer" Fabrik [101]:

Auch wenn es an einer Ortsangabe in der Anzeige fehlt, muss es sich (mangels bekannter Alternativen) um die Pfeifenschlauchfabrik des Vaters Johann Wilhelm Sondermann in der Winterbecke gehandelt haben muss.


Die Brüder hatten daher bereits im Jahr 1849 vom bereits hochbetagten Vater (, der zu diesem Zeitpunkt annährend 80 Jahre alt war,) die Pfeifenfabrik in der Winterbecke übernommen. Die Brüder firmierten weiterhin unter dem Namen des Vaters wie aus späteren Quellen ersichtlich wird. Ab wann die Brüder gemeinsam die Fabrik leiteten, ist noch nicht geklärt. Bereits im August des Jahres 1835 traten Johann Wilhelm Sondermann junior, Carl Sondermann und Luis als Fabrikanten auf während sein Bruder Friedrich Wilhelm als Horndrechsel betitelt wurde. [102] Es ist daher nicht auzuschließen, dass Johann Wilhelm Sondermann bereits in den 1830er Jahren sein Unternehmen an seine Söhne (teilweise) übergeben hatte. Möglicherweise schieden auch einzelne seiner Söhne (J. W. Sondermann junior durch Tod, Luis Sondermann aus unbekanntem Grund) vor 1849 wieder aus dem Unternehmen aus.


Entsprechend wird Johann Wilhelm Sondermann in einer Anzeige des Jahres 1853 auch als "Rentner" bezeichnet [103]. Auch in der Sterbeurkunde seines Sohnes Carl Sondermann wird notiert, dass Johann Wilhelm Sondermann als Rentner in Gummersbach verstorben sei. [104]


In der Zeit nach 1849 vergrößerten die Brüder Carl und Christian Sondermann das Unterenehmen nicht unerheblich. Es wurden zumindest zwei Papierfabriken gegründet: Im Jahr 1850 eine Fabrik in Dümmlinghausen und im Jahr 1853 eine Fabrik in Niederseßmar. Auf die Anfangszeit dieser beiden Fabriken wird nachfolgend eingegangen.


Auch darüber hinaus waren die Brüder wirtschaftlich gemeinsam aktiv. So traten im März des Jahres 1854 die  "Gebrüder Sondermann" (vermutlich Carl und Christian Sondermann) in Zusammenhang mit dem Verkauf des Guts des Friedrich Wilhelm Storm in Oberrospe auf. [105] Das Gut hatten die Gebrüder in einer öffentlichen Versteigerung (Subhastation) erworben, um es parzelliert w eiterzuveräußern, wie aus unten stehender Anzeige hervorgeht.

Die Brüder Carl und Christian Sondermann trennten sich wirtschaftlich allerdings bald darauf, und noch vor dem Tod des Vaters, wieder. So trat Carl Sondermann im Januar 1856 aus der Gesellschaft "Joh. Wilh. Sondermann" aus und Christian Sondermann führte danach die Firma alleine fort. [106]

Zwar übernahm Christian Sondermann die "Firma", d. h. den Namen des Unternehmens, die Fabriken selbst wurden allerdings zwischen den Brüdern aufgeteilt, wobei die Schlauchfabrik und die Papierfabrik in Niederseßmar von Carl Sondermann, die Papierfabrik in Dümmlinghausen und das Fabrikgebäude in der Winterbecke von Christian Sondermann fortgeführt wurden.

Papierfabrik in Dümmlinghausen

Unter der Firma "J. W. Sondermann" expandierten die Brüder Sondermann zunächst durch eine Papierfabrik in Dümmlinghausen: 


Aus den Akten der Stadt Gummersbach mit Datum 13. Februar 1850 ist ersichtlich, dass J. W. Sondermann und Wh. König die Absicht hatten, die dem Wh. König gehörende, zu Dümmlinghausen gelegene Walkmühle in eine Papierfabrik umzuändern. Zuvor (22. November 1849) hatte Wh. König allein die Absicht geäußert, die Walkmühle in eine Knochenstrampfe umzuwandeln [107]


Die Walkmühle des Wh. König ist auf dem unten stehenden Auszug der Urkarte der Gemeine Berrenberg aus dem Jahr 1831 verzeichnet [108]:

Am 2. März 1850 erscheint im Gummersbacher Kreisblatt daraufhin folgende Anzeige [109]:   

In der Folge erhalten J. W. Sondermann und Wilhelm König aus Kloster am 17. April 1850 die Erlaubnis,"[...] die zu Dümmlinghaus gelegene Walkmühle in eine Papierfabrik umzuändern." [110]


Die Bestätigung der Umwandlung der Walkmühle in eine Papierfabrik und die Erneurung der dazu notwendigen Konzession erfolgte am 30. September 1851 [111]. Ein Wilhelm König taucht zwar in dieser Bestätigung nicht mehr auf, wie aber aus einer Anzeige im Gummersbacher Kreisblatt aus dem Jahr 1860 (zitiert unter den Erläuterungen zum Leben des Johann Christian Sondermann) zu ersehen ist, war Wilhelm König weiterhin Compagnon des J. W. Sondermanns. Da indes die Papierfabrik unter J. W. Sondermann firmiert, ist anzunehmen, dass dieser die Mehrheitsbeteligung an der Unternehmung hielt.


Papier wurde in der damaligen Zeit noch aus Stroh hergestellt. Die Papierfabrik muss bereits Ende des Jahres 1850 in Betrieb genommen worden sein, denn es findet sich im November 1850 folgende Anzeige im Gummersbacher und Waldbröhler Kreis- und Intelligenzblatt: "Auf der Dümmlinghauser Mühle wird von dem Unterzeichneten das 100 Pfund Roggenstroh zu 12 Sgr. eingekauft. Gummersbach, den 15. November 1850. J. W. Sondermann." [112]


Möglicherweise um sicherzustellen, dass eingegange Aufträge auch bedient werde konnten, wurde Stroh für die Papierfabriken in Dümmlinghausen und Niederseßmar (siehe unten) "vor der Hand", d. h. wohl bereits vor Lieferung des Strohs, angekauft. Zumindest für das Jahr 1854 wurde diese Praxis indes im Monat Juli beendet wie aus einer Anzeige im Gummersbacher Kreisblatt hervorgeht. [113]


Eine Inbetriebnahme im Jahr 1850 deckt sich mit den Ausführungen von Frank Remmel, nach denen um 1850 bereits eine Sondermann-Fabrik in Dümmlinghausen existiert haben soll [114].


Am 3. August 1850 richtet J. W. Sondermann an den Bürgermeister Dümpelmann in Gummersbach einen Antrag mit folgendem Inhalt: "Bei der Anlage einer neuen Papier-Manufactur zu Dümmlinghausen beabsichtige ich zur schnellen Förderung der Fabrikation einen Dampfentwickler aufzustellen, wozu ich hierdurch die polizeiliche Erlaubnis nachsuche." [115] Ein Wilhelm König wird auch in diesem Antrag nicht namentlich genannt.  


Am 2. September 1850 fordert der Bürgermeister J. W. Sondermann auf, Zeichnungen lt. der Regulation v. 6. September 1848 nachzureichnen [116]. 


Die Erneuerung des Gesuchs unter Nachreichung der "[...] verlangten zwei Situations-Pläne [...]" erfolgte daraufhin von J. W. Sondermann am 2. September 1852 "[...] betreff die Anlage eines Dampfkessels." [117]


Am 11. Oktober 1852 berichtet der Wasserbau-Inspektor Lohwedler aus Köln, dass "[...] alle erforderlichen Veränderungen vorgenommen [...]'" seien. "Die Pressung des Dampfkessels mit Wasserdruck scheint nicht zugenommen und würde dazu wohl [...]" zu genehmigen sein. [118]


Im November 1852 erfolgte die Bekanntmachung des Vorhabens im Gummersbacher Kreisblatt [119]:

Die Genehmigung des Dampfkessels erfolgte dann am 18. April 1853 durch die Regierung in Köln [120]. Das lange Hin und Her bis zur Genehmigung des Dampfentwicklers, später dann als Dampfkessel bezeichnet, deutet darauf hin, dass bei dem Antrag von beiden Seiten Neuland betreten wurde. [121]

 

Nach dem langwierigen Anlauf zur Gründung der Papierfabrik wird diese dann offenbar im Jahr 1853 endlich in Betrieb genommen. [122]


Die Papierfabrik in Dümmlinghausen belieferte in Jahren ab 1855 das neu gegründete Unternehmen L. & C. Steinmüller mit Papier. Bereits in dieser Zeit verfügte die Papierfabrik in Dümmlinghausen, wie Carl Steinmüller berichtet, über einen Dampfkessel, Maschinen usw. Der Dampfkessel indes wurde nach Carl Steinmüller nicht zum Antrieb der Maschinen, sondern unmittelbar der Papierherstellung. Angetrieben wurde die Anlage noch mit Wasserkraft, denn berichtet wird, dass Steinmüller auf das Papier warten musste, bis wieder Wasser da war und Dümmlinghausen dann wieder liefern konnte. Das Papier wurde aus zerfasertem Stoff gewonnen, der Kessel mit erheblicher Menge an Kohle befeuert. [123]. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass die Papierfabrik in den ersten Jahren nach ihrer Gründung auch erfolgeich betrieben wurde [124].


Anfang 1856 wurde das Unternehmen J. W. Sondermann aufgespalten und der jüngste Sohn Johann Christian Sondermann übernahm die Papierfabrik. Zur weiteren Entwicklung der Dümmlinghauser Papierfabrik wird daher auf die Ausführungen zum Leben des Johann Christian Sondermann verwiesen.

Papierfabrik in Niederseßmar

Im Jahr 1853 gründeten die Brüder Sondermann unter der Firma  "J. W. Sondermann" eine weitere Papierfabrik bei Niederseßmar. So stellten sie am 23. Juli 1853 den Antrag zur Konzessionierung einer Papierfabrik in Niederseßmar (Flur 41 Nr. 157 und 158). [125] Die Anlage der Papierfabrik erfolgte daher an der Stelle, wo der ehemalige Hammer der Familie Nörrenberg (Nörrenberg'scher Hammer) stand. [126] Der Hammer der Familie Nörrenberg ist als Reckhammer des Henrich Nörrenberg bereits bzw. noch im Jahr 1816 für Niederseßmar belegt. [127]


Auf unten stehendem ersten Auszug der Urkarte der Gemeinde Rospe der Bürgermeisterei Gummersbach von 1831 ist der Grundriss des Hammers zu erkennen (blau markiert). Auf dem nachfolgenden zweiten Auszug ist mit schwächerem Strich der Grundriss der Papierfabrik und ihrer Erweiterungen erkennbar (siehe dazu auch die Erläuterungen zu Carl Sondermann). [128]

Am 12. August 1853 teilt der Bürgermeister Bickenbach dem J. W. Sondermann bezüglich dessen Gesuchs vom 23. Juli 1853 mit, dass er Situationspläne beifügen soll [129].


Darauf folgt am 12. November 1853 durch den Bürgermeister Bickenbach unten stehende Bekanntmachung zur Anlage der Papierfabrik im Gummersbacher Kreisblatt [130]:

Am 28. Dezember 1853 wurde sodann die Genehmigung für die Anlage eines Wasserwerks zum Betrieb einer Papierfabrik erteilt [131].


Am 26. Juli 1854 meldete der Gummersbacher Bürgermeister Bickenbach, dass "[...] Johann Wilhelm Sondermann, Gummersbach, beabsichtigt, in S. (Anm. des Verfasser: Gemeint ist offenbar Seßmar) bei Niederseßmar errichtete Papierfabrik einen Dampfkessel anzubringen." [132] Eine entsprechende Anzeige ist im Gummersbacher Kreisblatt zu finden [133]:

Die Konzession wurde von der königlichen Regierung am 6. September 1854 erteilt und darin der Bürgermeister gebeten, die Einhaltung der mitgeteilten Auflagen genauestens zu überwachen. [134]


Am 5. Dezember 1854 teilte J. W. Sondermann mit, dass "[...] ich meine neue Papierfabrikanlage zu Niederseßmar mit dem heutigen Tage in Betrieb setze." [135]


Nach der Flurbezeichnung, die in obigen Quellen genannt wird, ist die Papierfabrik zweiflelsohne identisch mit der vom zweitältesten Sohn Franz Carl Albert Sondermann geführten Papierfabrik in Niederseßmar.


Anfang 1856 wurde das Unternehmen J. W. Sondermann aufgespalten und der Sohn Franz Carl Albert Sondermann übernahm die Papierfabrik. Zur weiteren Entwicklung der Dümmlinghauser Papierfabrik wird daher auf die Ausführungen zum Leben des Franz Carl Albert Sondermann verwiesen.

Eine weitere Papierfabrik?

Es besteht die Erzählung, dass es eine Beziehung zwischen der Familie Sondermann und der Homburger Papiermühle gegeben haben soll. Dies konnte aber von der ehemalige Eigentümerfamilie der Papiermühle Geldmacher-Degenring gegenüber dem Verfasser dieses Artikels nicht bestätigt werden.


Daneben könnte noch eine weitere Sondermann'sche Papierfabrik im Bielstein-Wiehler Raum bestanden haben, die aber noch nicht lokalisiert werden konnte.


Möglicherweise existierte eine weitere Fabrik in der Bürgermeisterei Gimborn, denn in den Jahren 1836 erhält ein W. Sondermann, Bürgermeisterei Gimborn, die Entschädigung der Bergischen Feuer-Assekuranz in Höhe von 1.342 Thalern, 3 Silbergroschen und 2 Pfennigen. [136] Die Höhe der Summe deutet darauf hin, dass ein größeres Gebäude abgebrannt sein muss.

Streitigkeiten

Johann Wilhelm Sondermann war kein einfacher Zeitgenosse wie aus verschiedenen überlieferten Streitigkeiten mit seinen Geschäftspartnern und Nachbarn hervorgeht.

Streitigkeit mit Gerichtsvollzieher Thiel 1824-1828

Seit Januar 1824 stritt sich J. W. Sondermann mit dem Gerichtsvollzieher Thiel um die Zahlung von Zinsen für ein im Jahr 1816 aufgenommenes Darlehen. Die Streitgkeit wurde vor dem Vergleichsbüro, dem Landgericht und dem Appellationsgerichtshof in Köln geführt. Wörtlich heißt es im Urteil des Appellationsgerichts [137]:


"Zufolge Norarialakt vom 15. Januar 1816 bekannte sich Johann Wilhelm Sondermann, Unternehmer einer Wollspinnerei, wohnhaft in Gummersbach, an den Gerichtsvollzieher Thiel daselbst, wegen von ihm zur Anlage seiner Fabrik erhaltenen baaren Vorschusses 1500 Reichsthaler schuldig zu sein. Zur Sicherheit dieser Forderung stellte der Schuldner Hypothek und versprach jährlich sechs Prozent Zinsen.


Durch Vorladung vom 17. Februar 1824 ließ Thiel den Sondermann vor das Vergleichsbüro laden, um die Sühne über eine bei der kompetenten Behörde aufzustellende Klage zu versuchen, dahin gehend: daß Beklagter zur Zahlung der von dem fraglichen Kapital seit 1. Januar 1816 bis 1. Januar 1824 zu sechs Prozent im Betrage von 720 bergischen Reichsthaler (553 Thaler 25 Sgr. 4 Pf.) rückständigen Zinsen verurtheilt werde.


Das Nichtversöhnungsprotokoll vom 24. Februar 1824 lautet wörtlich wie folgt: "Sondermann erklärte, daß die von Thiel geforderten 553 Th. 25 Sgr. 4 Pf. ganz richtig seyen; daß er diese aber nicht zu bezahlen schuldig, sondern den hierselbst wohnenden Fabrikanten Christian Pickhardt, in Gemäßheit eines von Notar Döring in Kaltenbach im Jahre 1820 den 24. Februar errichteten Kaufbriefes, weswegen er erleiden könne, daß Thiel seine Klage zu Köln bei der kompententen Behörde anhängig mache." [...]


Der beim königlichen Landgericht in Köln wegen dieses Zinsrückstandes anhängig gemachten Klage setzte der Beklagte Sondermann zuerst die Haupteinrede entgegen: daß der Kläger Thiel den beklagten Fabrikanten Pickhardt sowohl für das Kapital von 1500 Rthlr. als für die davon rückständigen Zinsen als Schuldner angenommen, und ihn Sondermann dagegen von seiner Schuldnerverbindlichkeit entlassen habe.


Nachdem der Kläger den ihn über diese Einrede zugeschobenen Eid negative ausgeschworen hatte, erhob der Beklagte die Einrde der Verjährung der über 5 Jahre alten Zinsrückstände Art. 2227 des B. G. B. und konkludirte sodann auf Reduktion der Zinsen auf fünf Prozent statt der stipulirten sechs Prozenten, weil der Kläger als Darleiher nicht Kaufmann sey. Dekret für das Großherzogtum Berg vom 12. November 1809 Art. 81.


Die Einrede der Verjährung suchte der Kläger durch das vom Beklagten am Vergleichsbüro geschehene Anerkenntnis zu beseitigen. Art. 2248 des B. G. B.


In Betreff der Prozente replizirte der Kläger, daß es bei der Zinssttipulation nicht nothwendig darauf ankomme, ob der Darleiher des Geldes Kaufmann sey, sondern der Prozentsatz vielmehr und vorzüglich davon abhänge, ob der Empfänger des Geldes Kaufmann sey, und das Geld zum Behuf des Handesl aufneme. Das Gesetz, sagte der Kläger, hat den Handel begünstigen wollen, weshalb es ohne vom Darleiher zu sprechen, die Zinsen "en matière de commerce" schlechtweg auf 6 Prozent festsetzte. Ich habe, sagte der Kläger, das Geld zum Behuf des Handels hergeschossen, wie aus der Obligation hervorgeh; und daher durfte ich mir blos aus diesem Grunde 6 Prozente stipuliren lassen, obgleich ich selbst kein Kaufmann bin.


Durch Erkenntnis des könglichen Landgerichts in Köln vom 5. Januar 1825 wurde die Reduktion der Zinsen von 6 Prozent auf 5 Prozent ausgesprochen; auch die Verjährungseinrede angenommen, weil "die Erklärung des Beklagten vor dem Vergleichsbüro, wornach er mit dem Einräumen der Richtigkeit der Forderung an sich die Einrede der Novation verband, nach Art. 2224 des B. G. B. keineswegs als eine Verzichtserklärung auf die später noch zulässige Präskriptionseinrede betrachtet werden könne."


Die vom Kläger gegen die anerkannte Reduktion von 6 auf 5 Prozent gerichtete Berufung wurde verworfen, weil "das Darlehn, wenn gleich es von dem Appellaten als Unternehmer einer Wollspinnerei, bach Ausweis der Obligation vom 15. Januar 1816 zur Anlage einer Fabrik aufgenommen worden, doch dessen ungeachtet im gesetzlichen Sinne für eine Handelsschuld nicht erachtet werden könne, mithin der in der Obligation stipulirte Zinssatz, indem auch der Kreditor ein Kaufmann sey, auf höher als 5 Prozent nicht passiren dürfte." In Betreff der Verjährungseinrede reformirte jedoch der Appellationsgerichtshof das angegriffene Urteil, und verwarf diese Einrede, weil "Appellat in der Verhandlung vor dem Vergleichsamte am 27. Februar 1824 unumwunden die Richtigkeit der Forderung des Appellanten von 553 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. eingestanden habe;"


Weil "die gleichzeitig mit diesem Geständnis aufgestellte Behauptung, daß er nicht mehr selbst, sondern der Fabrikant Pickhardt, als welcher durch Novation der Schuldner des Appellanten geworden wäre, für die Forderungen dem Appellanten verhaftet sey, keineswegs geeignet sey, jenem Geständnisse die Eigenschaft eines solchen Anerkenntnisses der Schuld zu benehmen, bei welchem die Einrede der Verjährung ganz ausgeschlossen bleibe;


Dem zufolge erkannte der Reichappellationsgerichtshof den Beklagten für schuldig, die eingeklagt Zinsen vom 1. Januar 1816 an, jedoch nur zu fünf von Hundert zu bezahlen, und legte dem Appellaten die Kosten zu 3/4, dem Appellanten zu 1/4 zur Last.

I. Senat. Sitzung vom 17. Dezember 1826. Advokaten: Schöler - Gruner."

Streitigkeit mit Christian Ising 1828

Laut einem Vorladungsbescheid vom 11. März 1828 wurde der Fabrikant Wilhelm Sondermann von seinem Nachbarn, dem Blaufärber Christian Ising beschuldigt, ihm Steine auf sein Eigentum zu werfen. [138]

Streitigkeit mit Christian Pickhardt 1834

Aus einem Schreiben des Landrates v. 10. Oktober 1834 geht hervor, dass es in einer Streitsache zwischen dem Fabrikanten Christian Pickhardt und dem Pfeifenschlauch-Fabrikanten J. W. Sondermann darum geht, dass J. W. Sondermann eigenmächtig die Erhöhung seines Fachbaumes zwischen den beiden Fabriken vorgenommen hat. [139]

Kirchensitz

Gemäß einer erhaltenen Urkunde besaß J. W. Sondermann im Jahr 1843 das "Eigenthum eines Kirchensitzes" in der Kirche in Gummersbach. [140]

Grundbesitz und Häuser des J. W. Sondermann

Folgender Grundbesitz des J. W. Sondermann ist belegt:



Gummersbacher Winterbecke:

 

wobei:

  • Rot umrandet: Grundstücke, erworben durch Heirat 1801 oder danach bis 1831 [141]
  • Gelb umrandet: Verkauf an Christian Pickhardt 1820 (siehe oben)
  • Blau umrandet: Erwerb nach 1831 und vor 1857 [142]: Nach den (ältesten verfügbaren) Eigentümerverzeichnis des Katasteramts des Kreises Gummersbach für das Jahr 1866 sind diverse Grundstücke in und um Gummersbach im Eigentum des "Sondermann, Wilhelm Witwe zu Gummersbach". [143] Es handelt sich hierbei um Wilhelmine Sondermann geb. Keller. Da Wilhelmine Keller selbst zugewandert ist und ihr Mann früh verstarb, ist zu vermuten, dass die geführten Grundstücke aus dem Erbe ihres Mannes stammen.
  • Grün umrandet: Vermuteter Erwerb nach 1831 und vor 1847: Aus einer Erbauseinandersetzung der Familie Haselbach im Jahr 1847 geht hervor, dass das Haus Haselbach in der Winterbecke an den Besitz des J. W. Sondermann angrenzte. Zu vermuten ist daher, dass J. W. Sondermann vor 1847 dieses Grundstück des Wilhelm Heuser in der Winterbecke erwarb. [61d]. 1874 ist das Grundstück bereits im Besitz des Ernst Pickhardt. [144]
  • Violett: Vererbt an die Witwe des J. W. Sondermann, dann 1870 verkauft an (Ernst) Pickhardt. [146] 
  • Gelb gefüllt: Vererbt an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann [147]
  • Grün gefüllt: Vererbt an Johann Christian Sondermann. [148]



Gummersbach:

 

  • Ein Garten in der Nähe der Kirche (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann)  [149]
  • Eine Wiese auf den Stättewiesen (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann)  [150]
  • Ein Grundstück im Zentrum Gummersbachs, angrenzend an den Gasthof Gustav Heuser (vormals Gasthof Louis Sondermann bzw. Franz Haselbach). [151] Das Grundstück dürfte ursprünglich zur Gaststätte gehört haben und möglicherweise von Franz Haselbach oder Louis Sondermann aufgrund von finanziellen Engpässen an J. W. Sondermann verkauft worden sein. Entweder von J. W. Sondermann sen. oder jun. erworben vor 1866:


Dümmlinghausen


  • Siehe obige Ausführungen zur Papierfabrik in Dümmlinghausen.


Mühlenseßmar:


  • Siehe nachfolgende Erläuterungen zur großen Wiese in Mühlenseßmar.
  • Eine größeres Ackerland "auf dem Wehrenbeuel" (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann) [152]


Niederseßmar


  • Siehe obige Ausführungen zur Papierfabrik in Niederseßmar.
  • Ein kleine Holzung "in der Butze" (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann) [153]


Sonstiges Gummersbach


  • Kurzzeitig hatte J. W. Sondermann auch ein kleines Ackergut der Witwe Heinrich Krumme und deren Kinder in Gummersbach im Eigentum, das er gerichtlich ersteigert hatte. Das Gut beabsichtigt J. W. Sondermann im Mai 1853 zu verkaufen. [154]
  • Eine größere Holzung "am Kerberg" (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann) [155]
  • Eine kleine Holzung (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann) [156]
  • Eine größere Holzung "im Pohl" (Erwerb vor 1857, geht an die Witwe des ältesten Sohnes J. W. Sondermann) [157]


Elberfeld:


  • Noch im Jahr 1853 gab es Immobilienbesitz in Elberfeld. So wird am 13. Dezember 1853 ein Wohnhaus mit Hof und Bleichplatz in der Karlstraße in Elberfeld, das im Teileigentum des J. W. Sondermann stand, möglicherweise in Folge eine Erbauseinandersetzung öffentlich versteigert. In der Anzeige zur Ankündigung der Versteigerung werden diverse Familiennamen (Schröder (tw. in den USA, Wisonsin), Adam, Fischer, Braß, Staubes, Plümacher, Ley) genannt, die derzeit verandtschaftlich nicht eingeordnet werden können [158].

Zu den auf den obigen Grundstücken errichteten Häusern ist folgendes überliefert:


Die Urenkelin Meta Spindler geb. Sondermann berichtet in ihren Lebenserinnerungen, dass J. W. Sondermann drei oder vier Häuser in Gummersbach errichtet haben soll [159]. Folgende Häuser fallen vermutlich darunter:

 

  • Wohn- und Fabrikhaus in der Winterbecke, erbaut 1813 (Kaiserstraße 85/87)
  • "oberstes" Wohn- und Fabrikhaus in der Winterbecke, erbaut 1817
  • Scheune, später vielleicht auch Wohnhaus. Die Scheune lag unmittelbar links neben dem 1813 erbauten langgestreckten Wohn- und Fabrikhaus (siehe auch obiges Bild von ca. 1850). Erbauungsjahr unbekannt, wahrscheinlich ebenfalls 1813. [160]


Weiterhin wird Meta Spindler geb. Sondermann, dass die Häuser in keinen besonders guten Ruf gestanden haben sollen, da Johann Wilhelm Sondermann sie billig und schlecht errichtet hätte. Wenn ihn ein Freund darauf aufmerksam machte und fragte, weshalb er sie denn nicht solider baute, soll er geantwortet haben: „Et sall mek wohl hollen.“ [161]


Zudem bietet Christian Sondermann, jüngster Sohn des J. W. Sondermann im Jahr 1862 zwei Häuser in der Winterbecke zum Verkauf an (das ehemalige Middelhoff'sche Haus, jetzt von Fastenrath bewohnte, sowie das von Ernst Pickhardt bewohnte Haus). [162] Die Häuser sind noch nicht zweifelsfrei lokalisiert. Das von Ernst Pickhardt bewohnte Haus könnte ebenfalls von J. W. Sondermann errichtet worden sein.


Nachfolgender Auszug der Urkarte der Winterbecke gibt einen Übersicht zu den bekannten Eigentumsverhältnissen im 19. Jahrhundert:

  • Blau: Fabrikhaus Sondermann v. 1813 und zugehörige Scheune
  • Rot: Haus Haselbach (siehe Erläuterungen zu Wilhelmine Haselbach geb. Sondermann)
  • Grün = Häuser erbaut von Ernst Pickhardt im Jahr 1870 (Nr. 75) [163]
  • Gelb = lt. Herrn Alhäuser erbaut von Pickhardt, (nach 1850 erbaut, da auf Fotografie oben nicht vorhanden) [164]).
  • Violett = von Eleonore Sondermann verh. Hengstenberg um 1875 erbaut.

Sondermann'sche Großenwiese bei Mühlenseßmar

Wie aus einer Anzeige im Gummersbacher Kreisblatt hervorgeht, war J. W. Sondermann spätestens am 8. Juli 1844 Eigentümer der sogenannten "Großenwiese" unterhalb von Mühlenseßmar bei Gummersbach: [165]

Die Anzeigen wiederholten sich jährlich, so in den Jahren 1844 bis 1853 und 1855. Während in den Jahren 1844 bis 1847 der Graswuchs im Haus des Gastwirts Thiel in Gummersbach versteigert wurde, erfolgte der Verkauf in den Jahren 1848 bis 1853 und 1855 in der Wohnung des Louis Sondermann in Gummersbach [166].


Dass in der Wohnung des Louis Sondermann der Graswuchs verkauft wurde ist nahe liegend, da dieser (ab 1847 bis 1857) eine Gastwirtschaft in Gummersbach betrieb.

Die Großenwiese wurde vermutlich von J. W. Sondermann nach Juni 1843 von Daniel Heuser erworben: Im Jahr 1842 inseriert F. W. Bergen für Daniel Heuser "circa elf Morgen Graswuchs auf der großen Wiese genannt zwischen Mühlen- und Schüttenseßmar gelegen". Im Jahr 1843 wiederholt sich die Anzeige, dann aber bereits für 15 Morgen Graswuchs. [167] In den Jahren 1844 bis 1853 und 1855 inseriert J. W. Sondermann den Graswuchs der sogenannten Großenwiese.


Eine circa 11 Morgen (27.000 Quadratmeter) große Wiese geht nach dem Tod des J. W. Sondermann Anfang des Jahres 1857 an die Tochter Wilhelmine Sondermann über. Diese will die Wiese Anfang des Jahres 1859 per Anzeige verkaufen [168].


Vermutlich erbte Wilhelmine Sondermann aber nicht den gesamten Mühlenseßmarer Besitz. So geht aus der erwähnten Verkaufsanzeige hervor, dass ihre Wiese an das Eigentum ihres Bruders Louis Sondermann grenzt.


Zumindest im Jahr 1864 ist die Wiese noch ohne Bebauung, denn im Gummersbacher Kreisblatt wird in diesem Jahr noch ihr Graswuchs öffentlich versteigert. [169]


Auf der Urkarte von Mühlenseßmar aus dem Jahr 1830 ist die große Wiese eingezeichnet [170]. In der oben erwähnten Anzeige aus dem Jahr 1859 wird die große Wiese unter Flur 9, Parzelle 325 geführt. In der Anzeige wird die Größe mit ca. 11 Morgen angegeben:

Das Gelände wird heute (2017) im Westen von der Industriestraße und im Süden durch einen Supermarkt (Lidl) begrenzt. Die oberhalb der Wiese am Seßmarbach liegenden Gebäude gehören vermutlich zur Knopffabrik Pickhardt.



Auf der Wiese wird nicht, wie stellenweise vermutet, sondern andernorts, im Jahr 1871 von Emil Willhelm Sondermann, einem Enkel des J. W. Sondermann, eine Fabrik mit Spinnerei, Weberei und Wäscherei errichtet.

Das Erbe des Johann Wilhelm Sondermann

Am 10. Januar 1857 erscheint im Gummersbacher Kreisanzeiger und in der Kölnischen Zeitung folgende gleichlautende Anzeige [171]:

Einige Jahre zuvor, war bereits Wilhelmine Sondermann geb. Baltes verstorben [172]:

Johann Wilhelm Sondermann und seine Frau Dorothea Katharina Wilhelmine Baltes wurden im Familiengrab auf dem Alten Friedhof in Gummersbach beigesetzt. Der heute noch erhaltene Garbstein ist untenstehend abgebildet. Dieser stammt allerdings vermutlich nicht aus dem Jahr 1857, sondern ist jüngeren Datums.

In der Familie wird berichtet, dass Johann Wilhelm Sondermann jedem seiner fünf Söhne einen Textilbetrieb vermachte [173].

Ruth Koch berichtet in diesem Zusammenhang, dass von den an die Söhne vermachten Fabriken zwei in der Winterbecke und drei in Niederseßmar gelegen haben sollen: Sie zählt die Tapetenfabrik in der Winterbecke auf , eine weitere im Jahr 1982 bereits abgerissene Fabrik in der Winterbecke (vermutlich ist die Pfeifenfabrik gemeint), die Zanella-Fabrik in Niederseßmar, eine weitere Fabrik schräg gegenüber und das "Ölchen" [174]. Diese Aufzählung ist allerdings falsch, da sie einerseits eine Fabrik einschließt, die bereits zu Lebzeiten des J. W. Sondermann an die Familie Pickhardt gefallen ist, und andererseits Fabriken enthält, die erst von den Enkeln des J. W. Sondermann gegründet wurden.


Wird allerdings im Familienondit "Farbik" mit "Geschäft" ersetzt, ist die Überlieferung mit unten stehender Auflistung richtig.


  1. Auszuschließen ist, dass der älteste Sohn Johann Wilhelm Sondermann junior einen Betrieb des Vaters erbte, denn er war bereits im Jahr 1844 verstorben. Aber auch der älteste Sohn betrieb wahrscheinlich bereits 1844 eine Handlungsfirma.
  2. Franz Carl Albert Sondermann erbte zusammen mit seinem Bruder Johann Christian Sondermann die Pfeifenschlauchfabrik in der Winterbecke, die unter der Firma "J. W. Sondermann" geführt wurde. Die Brüder gründeten unter der Firma Papierfabriken in Niederseßmar und Dümmlinghausen (siehe oben). Die Brüder trennten sich allerdings 1856. Franz Carl Albert Sondermann übernahm daraufhin die Pfeifenschlauchfabrik und die Papierfabrik in Niederseßmar.
  3. Friedrich Wilhelm Sondermann wurde mit einem Kolonialwarengeschäft und einer Papierfabrik in Neustadt platziert.
  4. Wilhelm Louis Sondermann war Uhrmacher und Wirt, gründete aber keine Fabrik.
  5. Johann Christian Sondermann erbte zusammen mit seinem Bruder Franz Carl Albert Sondermann die Pfeifenschlauchfabrik in der Winterbecke, die unter der Firma "J. W. Sondermann" geführt wurde. Die Brüder gründeten unter der Firma Papierfabriken in Niederseßmar und Dümmlinghausen (siehe oben). Die Brüder trennten sich allerdings 1856. Johann Christian Sondermann übernahm das Wohn- und Fabrikhaus in der Winterbecke und die Papierfabrik in Dümmlinghausen.

Vertällchen

Amalie Müller-Thiel berichtet über Wilhelmine Sondermann geb. Baltes folgende Anekdote [175]: „Gern traf man sich [um das Jahr 1835] auch damals schon zu einem gemütlichen Kaffeeschmaus, bei welchem etwas aus der Pfanne, wie Reibekuchen, Waffeln, Pottkuchen, oder als höchstes der Gefühle die geschätzten Bollböschen, wie der Gummersbacher sagt, nicht fehlen durften. Es ist uns oft erzählt worden, wie lustig es da zuging. Die muntere Zwanglosigkeit der Unterhaltung wirkte noch drastischer durch das allseitig angewandte Platt. Eine der Frauen bittet die Gastgeberin, es war diesmal die Frau S. [d. h. Sondermann] in der Winterbecke: „Jöv mi noch en halv Köppchen Kaffe, ower bloß en halvet“, worauf sie die Tasse übervoll und die Untertasse auch noch gefüllt erhält. Das war eine „Winterbecker Halbe“!, so gastfrei waren die Winterbecker.“

Adolf Heuser berichtet im Jahr 1926 über J. W. Sondermann in seinen Erinnerungen zu "alten Gummersbacher Gestalten": "Auch sonst hat die Hauptstraße manche bemerkenswerte Erscheinung. Es war nichts seltenes, daß morgens um die Kaffeezeit die älteren Herren aus dem oberen Stadtteil, besonders aus der Winterbecke, im langen, bunten Schlafrock, bei windigem Wetter mit weitfliegenden Rockschößen und mit der langen, dampfenden Pfeife bewaffnet, zur Post spazierten, um die Zeitung zu holen. Eine andere Erscheingung, die wir Kinder mit einer gewissen scheuen Ehrfurcht betrachteten war der alte J. W. Sondermann, ebenfalls in langem Rock und zu beiden Seiten von je einem Teckel in langsamen Schritt begleitet. Man sagte von ihm, er sei der Erfinder einer kleinen Maschine zur Herstellung der pferdehaarenen und seidenen Pfeifenschläuche, die auch von seinen Nachkommen noch lange Jahre betrieben wurde. Der Oberpräsident der Rheinprovinz, sagte man, hätte sich die Erfindung einmal angesehen." [176]


Amalie Müller-Thiel berichtet, dass Johann Wilhelm Sondermann, "noch viele Jahre in Zopf und Kniehose ging, als der Zeitgeschmack längst davon abgekommen war." [177]

Das Siegel der Stadt Gummersbach

Auf die Frage, ob die Spindel im Siegel der Stadt Gummersbach auf die erste Spindel zurückzuführen ist, die J. W. Sondermann in seinem Winterbecker Betireb aufstellte, schrieb im Jahr 1970 Ernst Grote: "Die Enstehungsgeschichte des Siegels sagt darüber nichts. Was den Gestalter des Siegels bewogen hat, könnte nur der Zufall einmal aufzeigen. Im Jahr 1892 [...] war die Textilindustrie im Bereich der Stadtgemeinde schon stark verbreitet, das heißt, die Spindel war bereits typisch für Gummersbach." [178]

Nachschau

Meta Spindler geb. Sondermann schreibt über ihren Urgroßvater J. W. Sondermann: „Zweifelsohne war der Urgroßvater ein unternehmenslustiger und ideenreicher Mann. [...] Freilich wird erzählt, dass ich die ausgeführten Werke nicht mehr recht freuten und dass er dann immer etwas Neues anfing.“ [179] 


Im Vorwort zum 1936 im Deutschen Geschlechterbuch veröffentlichten Stammbaum der Familie Sondermann heißt es: „Der bedeutendste Vertreter des Geschlechts war Johann Wilhelm Sondermann“ und im Weiteren zur Person Johann Wilhelm: „Er war ein überaus unternehmenslustiger, erfolgreicher Kaufmann“. [180]


J. Woelke bezeichnet ihn in seinem 1985 erschienenen Werk über die Gründerjahre der Gummersbacher Industrie als „findigen und unternehmerischen Industriepionier“. [181] Er gründete die erste nachweisbare Textilfabrikation in Gummersbach und gehörte damit "[...] zu den Bahnbrechern der Textilindustrie im Oberbergischen." [182]


 [1] Vgl.  Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe des Johann Wilhelm Sondermann am 30. September 1770.

[2]
Im Kirchenbuch der refomierten Gemeinde Elberfeld ist der Vater als Franz Baltes angegeben. Dagegen falsch als Johann Adolf Baltes in: Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 490.

[3] Vgl. Kirchenbuch der refomierten Gemeinde Elberfeld.

[4] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940), S. 148.

[5] Vgl. Kirchenbuch der refomierten Gemeinde Elberfeld.

[6] Vgl. auch  Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 5.

[7] Vgl. Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe des Johann Jakob Raders am 6. Juli 1800.

[8] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940): Alt-Gummersbach: Bilder und Geschichten, Gummersbach, S. 69. So auch Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 2.

[9] Siehe dazu die weiteren Ausführungen.

[10] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940), S. 100.

[11] Vgl. Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe des Sohnes J. W. Sondermann am 5. Januar 1804 sowie ebenso Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe der Wilhelmina Dorothea Raders am 1. Juni 1804 und Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe des Sohnes F. C. A. Sondermann am 17. April 1806.

[12] Vgl. Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940): Alt-Gummersbach: Bilder und Geschichten, Gummersbach, S. 69.

[13] Vgl. handschriftliche Quelle Diese Quelle fand sich in Familienunterlagen der Eugenie Hentze. Handschriftlich wurde vermerkt, wobei es nicht klar ist, ob Eugenie Hentze überhaupt die Verfasserin der Zeilen war: „Damals hatte Johann Wilhelm Sondermann in Elberfeld Webereien, er verfertigte in der Hauptsache so genannte Türkische Shawls.“

[14] Vgl. so Remmel, Frank (1991): Die anwendungsorientierte Inventarisierung einer ländlichen Industriegesellschaft, dargestellt am Beispiel der Ortschaften Dümmlinghausen und Hesselbach, Stadt Gummersbach, Oberbergischer Kreis, unveröffentlichte Arbeit zu Erlangung des Abschlusses des Magister Artiums an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, S. 18.

[15] Vgl. Baldus, Burghard (1927), S. 133; Baldus, Burghard (1937): Die Textilindustrie im Oberbergischen, in: Bergische Wacht v. 23. Juni 1937, Nr. 141, Beilage "Aus unserer Heimat", Zweites Blatt, Nr. 141, S. 1-2.

[16] Vgl. Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Elberfeld, Taufe des Sohnes J. W. Sondermann am 5. Januar 1804 sowie Taufe des Sohnes F. C. A. Sondermann am 17. April 1806.

[17] Vgl. o. V. (2016): Am Hohlenweg, <https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Hohlenweg>, Abrufdatum: 31. Juli 2016.

[18] Die Angabe im Jahr 1936 veröffentlichten Stammbaum der Familie Sondermann, die Tochter Helene Wilhelmine Christina Sondermann sei in Elberfeld geboren, ist vermutlich ein Fehler. Zwar liegt derzeit weder Taufeintrag noch Geburtsurkunde vor, in ihrer Heiratsurkunde aus dem Jahr 1833 wird Gummersbach als Geburtsort angegeben. Vgl. Sondermann et al. (1936), S. 490.

[19] Vgl. zum Niedergang der bergischen Industrie Hashagen, Justus/Narr, Karl J./Rees, Wilhelm/Strutz, Edmund (1958), S. 240-241.

[20] Vgl. handschriftliche Quelle Die Quelle berichtet, dass der Export der Türkischen Shawls durch die Kontinentalsperre verhindert wurde. Erst daraufhin sei die Familie Sondermann nach Gummersbach verzogen.

[21] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940): Alt-Gummersbach: Bilder und Geschichten, Gummersbach, S. 69; so auch  Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[22] Hashagen, Justus/Narr, Karl J./Rees, Wilhelm/Strutz, Edmund (1958), S. 241.

[23] Vgl. König, Wilhelmine (o. J.): Die vier Brüder, in Oberbergische Malerinnen des 19. Jahrhunderts aus der Familie Jügel/Heuser, S. 79.

[24] Vgl. Steinen, Friedrich Frantz von (1988), S. 107;  Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[25] Vgl. bspw. Luyken, H. (1986): Vor hundert Jahren, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 27.

[26] Vgl. Remmel, Frank (1991): Die anwendungsorientierte Inventarisierung einer ländlichen Industriegesellschaft, dargestellt am Beispiel der Ortschaften Dümmlinghausen und Hesselbach, Stadt Gummersbach, Oberbergischer Kreis, unveröffentlichte Arbeit zu Erlangung des Abschlusses des Magister Artiums an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, S. 18; Wittmütz, Volkmar (1998), S. 168; Baldus, Burghard (1927), S. 133.

[27] Vgl. Koch, Ruth (1982): Brief an Jürgen Woelke, Feldafing.

[28] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940): Alt-Gummersbach: Bilder und Geschichten, Gummersbach, S. 69. Woelke gibt als Herkunftsort Wuppertal an, vgl. Woelke (1975), S. 67.

[29] Vgl. Baldus, Burghard (1927), S. 133.

[30] Vgl. Woelke (1985), S. 73, Müller-Thiel (1941), S. 148.

[31] Vgl.  Sondermann et al. (1936), S. 490.

[32] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 490; auch  Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[33] Vgl. Sondermann, Richard (1925): Brief an Hedwig Schäfer zur Verwandtschaft  zur Familie Sondermann aus Sondern, Dieringhausen.

[34] Vgl. Grefinghoff (1813): Situationskarte des Dorfes Gummersbach aufgenommen im Dezember 1813. Die Situationskarte ist abgedruckt in Woelke (1975), S. 28-29.

[35] J. Woelke vermutet indes, dass die Kennzeichnung „Sondermann“ auf dem Plan nachträglich erfolgt ist. Dann wäre nicht auzuschließen, dass dabei irrtümlich ein falsches Haus bezeichnet wurde. Allerdings werden auf der Karte zur Angabe von Längenprofilen eben die Landmarken genannt, die auf der Karte betitelt wurden. Auch die Landmarke "Sondermanns Haus" wird genannt. Daher ist zu vermute, dass die Kennzeichnung Sondermann bereits bei der Aufnahme der Karte verzeichnet wurde.

[36] o. V. (1807): Situationskarte des Gummersbacher Marktplatzes. Die Situationskarte ist abgedruckt bei Pomykai, Gerhard (2006): Gummersbacher Geschichte, Band II, Vom Beginn der Napoleonischen Herrschaft bis zum Ende des ersten Weltkrieges (1806-1918), Gummersbach, S. 30.

[37] Vgl. o. V. (1832): Urriss Gummersbachs.

[38] Vgl. Deutsche Bundesbank (2020): Kaufpreisäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen, <https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/3334800ed9b5dcc976da0e65034c4666/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf>,Abrufdatum: 30. August 2020.

[39] Vgl. Pütter, Maria Margarethe/Sondermann, Johann Wilhelm (1812): Kaufcontract, Gummersbach.

[40] Vgl. Amt für Geoinformation und Liegenschaftskataster (2020): Historische Entwicklung der Vermessung, Wiehl.

[41] Vgl. Steinen, Friedrich Frantz von (1988): Beschreibung des Kirchspiels Gummersbachs, originalgetreue Veröffentlichung einer zwischen 1805 und 1819 entstandenen Handschrift, Gummersbach, S. 18; Habermas, Ernst (1
957): Die wirtschaftliche Entwicklung der hundertjährigen Stadtgemeinde Gummersbach, in: 100 Jahre Stadt Gummersbach, Sondernummer der Mitteilungen der IHK zu Köln, 12. Jg. Nr. 10, S. 246.

[42] Vgl. Koch, Ruth (1982): Brief an Jürgen Woelke, Feldafing, die von "Longshawls" spricht.

[43] Vgl. Pütter, Maria Margarethe/Sondermann, Johann Wilhelm (1812): Kaufcontract, Gummersbach.

[44] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1941), S. 115.

[45] Vgl. Stadt Gummersbach (1880/1881): Änderungen Flur 6, Flurstücknummern 257 und 258, Gummersbach.

[46] Vgl. o. V. (1970): Stand in der Winterbecke der erste Gummersbacher Textilbetrieb? Wo der Bach ehemals eine Lohmühle betrieb, in: Oberbergische Volks-Zeitung, Gummersbach. Entsprechend berichtet Manfred Ahlhäuder, dass das Wasserrad und die drei Maschinen im Keller des Hauses aufgestellt waren. Vgl. Alhäuser, Manfred (2009/2010): Gespräche mit Christoph Thiesen, Gummersbach.

[47] Vgl. o. V. (1970): Stand in der Winterbecke der erste Gummersbacher Textilbetrieb? Wo der Bach ehemals eine Lohmühle betrieb, in: Oberbergische Volks-Zeitung, Gummersbach.

[48] Vgl. Woelke (2016): E-Mail an C. Thiesen, Gummersbach.

[49] Quelle

[50] Vgl. Alhäuser, Manfred (2009/2010): Gespräche mit Christoph Thiesen, Gummersbach.

[51] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 490; auch  Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[52] Vgl. Drecker, Inge (2007): Gespräch mit Christoph Thiesen, Hattersheim.

[53] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940), S. 39.

[54] Vgl. o. V. (1986): Vor hundert Jahren, in: Festschrift Schützen- und Volksfest Gummersbach, Gummersbach, S. 27.

[55] Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 114.

[56] Vgl. Georg, Johann Werner (1986): Brief an Jürgen Woelke, Marienheide.

[57] Vgl. o. V. (1957): Emil Wilhelm Sondermann. Das Lied vom Stapelgarn, in: Textil-Zeitung v. 31. Dezember 1957.

[58] Vgl. Heuser, Adolf (1927): Alte Gummersbacher Gestalten, in: Volkszeitung für Rheinland und Westfalen v. 26. Januar 1927.

[59] Vgl. o. V. (1957): Emil Wilhelm Sondermann. Das Lied vom Stapelgarn, in: Textil-Zeitung v. 31. Dezember 1957; so auch Alhäuser, Manfred (2009/2010): Gespräche mit Christoph Thiesen, Gummersbach. Diese Anekdote berichtet Manfred Ahlhäuser.  Er hat sie wohl von Grete von Kalbacher gehört, die eine langjährige Nachbarin war. Zur Quelle Ahlhäuser ist anzumerken, dass Hr. Ahlhäuser über ein umfassendes Wissen über die Familie Sondermann verfügt. Er wusste nicht nur eine Vielzahl von Nachkommen des J. W. Sondermann zu benennen, sondern wusste darüber hinaus auch über Verwandtschaftsverhältnisse Bescheid und konnte eine Reihe von Anekdoten berichten. Folgende Nachfahren nannte er und konnte zu den Personen tw. bereits aus anderen Quellen Bekanntes berichten: Lollo Hengstenberg, Grete von Kalbacher, Hanny Sondermann, Irene Sondermann, Frieda Sondermann, Horst Sondermann, Martha Irle, Dr. Günther Sondermann, Dr. Richard Sondermann, Dr. Oskar Kayser, Irma Waffenschmidt, Arthur Sondermann und Nachfahren, Eugenie Hentze, Schwestern des Arthur und E. W. Sondermann, Reiner Wahlefeld, Dr. Erich Sondermann, Hede Sondermann, Oskar Sondermann, Auguste Stutte, Lilly Sondermann, Adeline Sondermann, Walter Sondermann, u. a. Dies deutet darauf hin, dass er intensive und lange Gespräche mit Grete von Kalbacher geführt haben muss. Allerdings gab er auch an, in der Vergangenheit den Stammbaum der Familie Sondermann besaß.

[60] Vgl. Wittmütz, Volkmar (1998): Oberbergische Geschichte Band 2 – Zweiter Teil: Von 1815 bis 1860: Als die Preußen ins Rheinland kamen, in: Goebel, Klaus (Hrsg.): Oberbergische Geschichte Band 2 – Vom Westfälischen Frieden zum Ende der Monarchie, Wiehl, S. 168 und Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 12. Über Jahrhunderte war das Oberbergische ein armer und unterentwickelter Landstrich. Im Volksmund hieß es deshalb auch „Haferspanien“. Vgl. Woelke (1985), S. 11. Die Montanindustrie, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts noch wichtigster Industriezweig des Landes, war um 1800 bereits im Niedergang begriffen, Vgl. Woelke, Jürgen (1975): Alt Gummersbach – in Zeitgenössischen Bildern und Ansichten, Band 1, Gummersbach, S 11-12.

[61] Die Spuren dieses Anbaus waren noch deutlich im Haus zu erkennen, wie die letzten Bewohner berichten. So wird berichtet, dass die von der Straße aus gesehene rechte Haushälfte sehr viel solider gebaut war als die linke Haushälfte. Die Kellerwand zwischen den Haushälften war zudem viel zu dick für eine Trennwand. Dies fiel auf, als zu Luftschutzzwecken durch die Wand eine Fluchtöffnung in den Nachbarkeller gestemmt wurde. Vgl. Woelke (2016): E-Mail an C. Thiesen, Gummersbach.

[62] Vgl. Friedrich Frantz von (1988), S. 18; Hervorhebungen durch den Verfasser.

[63] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 73.

[64] Vgl. Deutsche Bundesbank (2020): Kaufpreisäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen, <https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/3334800ed9b5dcc976da0e65034c4666/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf>,Abrufdatum: 30. August 2020.

[65] Vgl. Urteil des Appellationsgerichtshof Köln v. 17. Dezember 1826 in Sachen Thiel gegen Sondermann, in: Archiv für das Civil- und Criminal-Recht der königlich preußischen Rheinprovinzen, 1828, neue Folge,  fünfter Band, erste Abteilung, S. 14-16.

[66] Vgl. Regierung Köln (1817): Nachweisungen der Fabriken und Manufakturen 1817 in den Kreisen Mülheim, Gimborn (1816), ohne Ort.

[67] Vgl. Regierung Köln (1818/1819): Übersicht der vorhandenen Manufakturen und Fabriken, ohne Ort.

[68] Vgl. Regierung Köln (1818/1819): Übersicht der vorhandenen Manufakturen und Fabriken, ohne Ort

[69] Vgl. Deutsche Bundesbank (2020): Kaufpreisäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen, <https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/3334800ed9b5dcc976da0e65034c4666/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf>,Abrufdatum: 30. August 2020.

[70] Vgl. Kermann, Joachim (1972): Die Manufakturen im Rheinland 1750-1833, Bonn, S. 186.

[71] Vgl. Kermann, Joachim (1972): Die Manufakturen im Rheinland 1750-1833, Bonn, S. 79.

[72] Vgl. Deutsche Bundesbank (2020): Kaufpreisäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen, <https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/3334800ed9b5dcc976da0e65034c4666/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf>,Abrufdatum: 30. August 2020.

[73] Vgl. Sondermann, J. W./Pickhardt Christian (1820): Kaufurkunde, Gummersbach, zitiert nach Woelke, Jürgen (1985), S. 73.

[74] Vgl. Sondermann, J. W./Pickhardt Christian (1820): Kaufurkunde, Gummersbach, zitiert nach Woelke, Jürgen (1985), S. 73.

[75] Vgl. Woelke, Jürgen (o. J.): Notizen zum Kaufvertrag v. 24. Februar 1820, Gummersbach.

[76] Vgl. Tollmann, C. (1831): Urkarte der Gemeinde Gummersbach der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 6, genannt Winterbecke.

[77] Vgl. Pollmann (1827): Subhastations-Patent, in: Kölnische Zeitung v. 10. Oktober 1824, Nr. 163, S. 7.

[78] Vgl. Ernsthausen, Ernst v. (1836): Schreiben zum gemeinsamen Sammelteich von Sondermann und Pickhardt, in: Stadtakte 4333.      

[79] Vgl. Landrat (1834): Schreiben zur Streitsache Pickhardt ./. Sondermann wg. Erhöhung eines Fachbaumes, in: Stadtakte 4332. 

[80] Johann Henrich König ist der Vater der Julie König, Schwiegermutter des E. W. Sondermann. Steinen, Friedrich Frantz von (1988): Beschreibung des Kirchspiels Gummersbachs, originalgetreue Veröffentlichung einer zwischen 1805 und 1819 entstandenen Handschrift, Gummersbach, S. 14, bezeichnet ihn als einen der angesehensten Männer der Stadt Gummersbach und deren Umgebung. Er hatte eine Specereyhandlung in Gummersbach. Johann Henrich König und insbesondere sein Schwiegervater legten den Grundstein der Gummersbacher Rectorats-Schule in Gummersbach. Schwiegervater des Johann Henrich König ist Johann Peter Heuser, welcher nach Steinen (1988), S. 15, „zu den ersten und würdigsten Männer unserer Zeit“ zu zählen ist und den Grundstein des zu Beginn des 19. Jahrhunderts blühenden Handelshauses Joh. Peter Heuser & Söhne legte.

[81] Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 110.

[82]  Die Produkte der Spinnerei decken insbesondere den Bedarf der Bergneustädter Strumpfwirkereien. Vgl. Wittmütz (1998), S. 168.

[83] Vgl. Regierung Köln (1817): Nachweisungen der Fabriken und Manufakturen 1817 in den Kreisen Mülheim, Gimborn (1816), ohne Ort.

[84] Vgl. Steinen, Friedrich Frantz von (1988), S. 15.

[85] Vgl. König, Wilhelmine (o. J.): Die vier Brüder, in Oberbergische Malerinnen des 19. Jahrhunderts aus der Familie Jügel/Heuser, S. 79. Diese Quelle ist indes mit Vorsicht zu betrachten, da sie wahrscheinlich von Maria Wilhelmine König geb. Heuser verfasst wurde. Wilhelmine König geb. Heuser war die Ehefrau Johann Henrich Königs, der von Johann Wilhelm Sondermann, wie oben erwähnt, bei Gründung seiner Baumwollspinnerei beraten wurde, allerdings damit einige Jahre später wirtschaftlich am Ende war.

[86] Vgl. Woelke, Jürgen (1980): Alt Gummersbach – ein Streifzug durch die Stadt und ihre 70 Dörfer, Band 2, Gummersbach, S. 124.

[87] So wird Johann Henrich König auch als Partner des Johann Wilhelm Sondermann bezeichnet.Vgl. Bürgerverein in Gummersbach (Hrsg.) (1981), S. 64. Allerdings ist die Verlässlichkeit dieser Quelle zu bezweifeln.

[88] Vgl. Regierung Köln (1818/1819): Übersicht der vorhandenen Manufakturen und Fabriken, ohne Ort; Regierung Köln (1817): Nachweisungen der Fabriken und Manufakturen 1817 in den Kreisen Mülheim, Gimborn (1816), ohne Ort


[89] Letztes vermutet hingegen J. Woelke in Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 73.

[90] Vgl. Sondermann, J. W./König, J. H. (1822): Tauschvertrag, Gummersbach.

[91] Vgl. Metallwaren- und Schlauchfabrik Wilhelm Sondermann (ohne Jahr): Briefkopf, Niederseßmar; Metallwaren- und Schlauchfabrik Wilhelm Sondermann (vor 1909): Briefkopf, Niederseßmar.

[92] Vgl. Hyll, Friedrich (Hrsg.) (1828): Address-Taschen-Buch vom Herzogthum Berg und der Grafschaft Mark, Barmen, Elberfeld, 4. neubearbeitete, und sehr vermehrte Auflage, S. 229.

[93] Vgl. Leuchs, C. & Comp. (Hrsg.) (1833): Adreßbuch der Kaufleute und Fabrikanten von ganz Deutschland so wie der Haupt-, Handels- und Fabrikorte des ürbigen Europas und der anderen Welttheile, vierte Ausgabe, fünfter Theil, enthaltend die neuen Adressen und die Berichtigungen der früheren Bände, Nürnberg, S. 215.

[94] Vgl. Brüning, Rüttger (1833): Offizielles Adress-Buch für Rheinland-Westphalen, Elberfeld, S. 498.

[95] Vgl. Gericht Gummersbach (1828): Vorladungsbescheid J. W. Sondermann v. 11.3.1828.

[96] Vgl. Leuchs, C. & Comp. (Hrsg.) (1828): Adreßbuch der Kaufleute und Fabrikanten von ganz Deutschland sowie der Haupt-, Handels- und Fabrikorte des übrigen Europas und der anderen Welttheile. In vier Theilen. Zweiter Theil, Nürnberg, S. 289.

[97] Vgl. Baldus, Burghard (1927), S. 133.

[98] Vgl. Adelmann, Gerhard (Hrsg.) (1967): Der gerwerblich-industrielle Zustand der Rheinprovinz im Jahre 1836. Amtliche Übersichten, Bonn, S. 182-183.

[99] Vgl. Sondermann, Johann Wilhelm (1854): Todesanzeige Friedrich Gregori, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 15. März 1854, S. 3.

[100] Vgl. Standesamt Gummersbach (1833): Heiratsurkunde des Franz Haselbach und der Helene Wilhelmine Christiane Sondermann, ausgestellt am 9. Mai 2006.

[101] Vgl. Sondermann, Christian/Sondermann, Carl (1849): Danksagung für Hilfe beim Brand, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 17. Oktober 1849.

[102] Vgl. Standesamt Gummersbach (1835): Heiratsurkunde des Friedrich Wilhelm Sondermann und der Eleonore Torley, ausgestellt am 30. September 2004.

[103] Vgl. Rasselsieper (1853): Immobilienverkauf Haus Karlstraße Elberfeld, in: Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Nr. 87, S. 583-584.

[104] Vgl. Standesamt Gummersbach (1882): Sterbeurkunde des Franz Carl Albert Sondermann, S. d. Johann Wihelm Sondermann u d. Wilhelmine Baltes, ohne Ausstellungsdatum.

[105] Vgl. Gebrüder Sondermann (1854): Verkaufsanzeige des Gutes Storm in Oberropse, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 22. März 1854, S. 4 sowie Nr. 22.

[106] Vgl. o. V. (1856): Austritt Carl Sondermann, in: Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westfalen v. 3. April 1856, Nr. 2159, S. 3.

[107] Vgl. Gummersbach (1849) und (1850): Unterlagen zur Absicht des J. W. Sondermann und des Wh. König zur Einrichtung einer Papierfabrik, in: Stadtakte 4333.  

[108] Pelzer, Eugen (1831): Urkarte der Gemeinde Berrenberg der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 26, genannt Hütte.

[109] Vgl. Dümpelmann (1850): Ankündigung zur Abänderung der Dümmlinghauser Walkmühle in eine Papierfabrik, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 2. März 1850, Nr. 18, S. 4.

[110] Vgl. Gummersbach (1850): Erlaubnis für J. W. Sondermann und W. König die Walkmühle in Dümmlinghausen in eine Papierfabrik zu ändern v. 17. April 1850, in: Stadtakte 4332.   

[111] Gummersbach (1851): Bestätigung der Umwandlung und Concession hinsichtlich der Papierfabrik in Dümmlinghausen v. 30. September 1851, in: Stadtakte 4333.

[112] Vgl. Sondermann, J. W. (1850): Ankauf Roggenstroh, in: Gummersbacher und Waldbröhler Kreis- und Intelligenzblatt, Nr. 92, S. 4 sowie Nr. 93, S. 4.

[113] Vgl. Sondermann, Johann Wilhelm (1854): Einstellung Ankauf Stroh vor der Hand, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 1. Juli 1854, S. 3 sowie v. 5. Juli 1854, S. 4.

[114] Vgl. Woelke, Jürgen (1993): Notiz zu einem Vortrag von Frank Remmel am 21. April1993 auf Grundlage seiner Magisterarbeit über Dümmlinghausen in einem VHS-Vortrag, Gummersbach.

[115] Vgl. Sondermann, Johann Wilhelm (1850): Antrag auf Aufstellung eines Dampfentwicklers, in Dümmlinghausen v. 3. August 1850, in: Stadtakte 4333.

[116] Vgl. Gummersbach (1850): Anforderung von Zeichnungen lt. Regulation v. 6. September 1848 für den Dampfentwicklung in Dümmlingehausen, in: Stadtakte 4333.

[117] Vgl. Sondermann, Johann Wilhelm (1852): Nachreichung Zeichnungen zur Anlage eines Dampfkessels in Dümmlinghausen, in: Stadtakte 4333.

[118] Vgl. Lohwedler (1852): Bericht zu einem Dampfkessel in der Sondermann'schen Fabrikin Dümmlinghausen, in: Stadtakte 4333.


[119] Vgl. Dümpelmann (1852): Bekanntmachung zur Aufstellung eines Dampfkessels in der Sondermann’schen Papierfabrik in Dümmlinghausen, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 95, S. 3-4.

[120] Vgl. Regierung Köln (1853): Genehmigung eines Dampfkessls in der Sondermann'schen Fabrik in Dümmlinghausen, in: Stadtakte 4333.
 
[121] Vgl. auch Woelke, Jürgen (o. J.): Notiz zum Antrag des J. W. Sondermann zur Aufstellung eines Dampfkessels in Dümmlinghausen, Gummersbach.

[122] Daher ist es nicht exakt terminiert, wenn Frank Remmel berichtet, J. W. Sondermann habe etwa Mitter der 1850er Jahre die Dümmlinghausener Walkmühle erworben und dort erst ab diesem Zeitpunkt eine Papierfabrik betrieben. Vgl. Remmel, Frank (1991): Die anwendungsorientierte Inventarisierung einer ländlichen Industriegesellschaft, dargestellt am Beispiel der Ortschaften Dümmlinghausen und Hesselbach, Stadt Gummersbach, Oberbergischer Kreis, unveröffentlichte Arbeit zu Erlangung des Abschlusses des Magister Artiums an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, S. 70.

[123] Vgl. Steinmüller, Carl (1909): Erinnerungen, S. 4 und S. 5, zitiert nach Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach.

[124] Vgl. ebenso Remmel, Frank (1991): Die anwendungsorientierte Inventarisierung einer ländlichen Industriegesellschaft, dargestellt am Beispiel der Ortschaften Dümmlinghausen und Hesselbach, Stadt Gummersbach, Oberbergischer Kreis, unveröffentlichte Arbeit zu Erlangung des Abschlusses des Magister Artiums an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, S. 70.

[125] Vgl. Sondermann, Johann Wilhelm (1853): Antrag zur Concessionierung einer Papierfabrik in Niederseßmar v. 23. Juli 1853, in: Stadtakte 4333.

[126] Vgl. Bickenbach, J. W. (1853): Bekanntmachung zur Anlage einer Papierfabrik durch J. W. Sondermann in Niederseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 12. November 1853, S. 4.

[127] Vgl. Regierung Köln (1817): Nachweisungen der Fabriken und Manufakturen 1817 in den Kreisen Mülheim, Gimborn (1816), ohne Ort.

[128] Vgl. Tollmann, C. (1831): Urkarte der Gemeinde Rospe der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 41, genannt Lutherssiefen.

[129] Vgl. Gummersbach (1853): Aufforderung an J. W. Sondermann zur Einreichung von Plänen zur Anlage einer Papierfabrik in Niederseßmar, in: Stadtakte 4333.  

[130] Vgl. Bickenbach, J. W. (1853): Bekanntmachung zur Anlage einer Papierfabrik durch J. W. Sondermann in Niederseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 12. November 1853, S. 4.

[131] Vgl. Gummersbach (1853): Erteilung der Genehmigung zur Aufstellung eines Wasserwerks zum Betrieb einer Papierfabrik, in: Stadtakte 4333.

[132] Vgl. Gummersbach (1854): Bericht des Bürgermeisters Bickenbach zum Plan des J. W. Sondermann zur Aufstellung eines weiteren Dampfkessels v. 26. Juli 1854, in: Stadtakte 4433.

[133] Vgl. Bickenbach, J. C. (1854): Bekanntmachung zur Aufstellung eines Dampfkessels in der Papierfabrik des J. W. Sondermann in Niederseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 26. Juli 1854, S. 4.


[134] Vgl. Gummersbach (1854): Erteilung einer Concession zur Aufstellung eines weiteren Dampfkessels in der Papierfabrik in Dümmlinghausen mit Auflagen v. 6. September 1854, in: Stadtakte 4333.

[135] Vgl. Sondermann, Johann Wilhelm (1854): Inbetriebnahme der Papierfabrik in Niederseßmar, in Stadtakte 4333.

[136] Vgl. Königliche Regierung (1837): Bekanntmachung, die Ausschreibung der Feuer-Versicherungs-Beiträge für das Jahr 1836 betreffen, in: Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köln, 22. Jahrgang, Nr. 18 v. 2. Mai 1837, S. 143; Königliche Regierung (1837): Übersicht der im Jahr 1836 bei der Bergischen Feuer-Assekuranz vorgekommenen Ausgaben, in: Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf, Jahrgang 1837, Beilage zu Nr. 26 v. 15. April 1837, S. XII.

[137] Vgl. Urteil des Appellationsgerichtshof Köln v. 17. Dezember 1826 in Sachen Thiel gegen Sondermann, in: Archiv für das Civil- und Criminal-Recht der königlich preußischen Rheinprovinzen, 1828, neue Folge,  fünfter Band, erste Abteilung, S. 14-16.

[138] Vgl. Pollmann (1828): Vorladungsbescheid J. W. Sondermann v. 11.3.1828.

[139] Vgl. Landrat (1834): Schreiben zur Streitsache Pickhardt ./. Sondermann wg. Erhöhung eines Fachbaumes, in: Stadtakte 4332.

[140] Vgl. Urkunde  

[141] Vgl. ohne Verfasser (1831): Urriss der Gemeinde Gummersbach der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 6, genannt Winterbecke.

[142] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Henriette Sondermann geb. Pickhardt in Gummersbach, Gummersbach; Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[143] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[144] Vgl. Meissen, G. J. (1847): Bekanntmachung zur Teilungs-Prozedur der Eheleute Anton Crysand und der Amalie Haselbach gegen diverse Familienmitglieder, in: Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln, Öffentlicher Anzeiger, Stück 15 von Dienstag, 30. März 1847, S. 115-11.

[145] Vgl. Werner (1874): Teilungssache Haselbach, in: Gummersbacher Zeitung v. 15. Januar 1874, Nr. 6, S. 4.

[146] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[147] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[148]  Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Henriette Sondermann geb. Pickhardt in Gummersbach.

[149] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[150]  Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[151] Vgl. Tollmann, C.  (1832): Urkarte der Gemeinde Gummersbach der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 7, genannt Gummersbach;Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[152] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[153] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[154] Vgl. Sondermann, J. W. (1852): Verkauf Gut Krumme, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 36, S. 4.

[155] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[156] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[157] Vgl. Katasteramt Kreis Gummersbach (ab 1866): Grundstücke im Eigentum der Witwe Wilhelm Sondermann in Gummersbach, Gummersbach.

[158] Vgl. Rasselsieper (1853): Immobilienverkauf Haus Karlstraße Elberfeld, in: Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, Nr. 87, S. 583-584.

[159] Vgl. Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[160] Vgl. Hentze, Eugenie (1957): Hentze, Eugenie (1957): An meine Erben!, Gummersbach, die davon berichtet, dass die Häuser Kaisertraße 85, 87 und 89 bereits Ihrem Großvater Christian Sondermann gehörten.

[161] Vgl. Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[162] Vgl. Meissen, G. J. (1862): Annonce Verkauf zweier Häuser in der Winterbecke, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 19. Juli 1862, S. 3.

[163] Vgl. http://www.pickhardt-family.de/fotos/villa-pickhardt/.

[164] Vgl. Alhäuser, Manfred (2018): Telefonate mit C. Thiesen.

[165] Vgl. Sondermann, J. W. (1844): Verkauf Graswuchs der Großenwiese bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 10 Juli 1844, Nr. 55, S. 4, und 13. Juli 1844, Nr. 56, S. 4.


[166] Vgl. Sondermann, J. W. (1844): Verkauf Graswuchs der Großenwiese bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 10 Juli 1844, Nr. 55, S. 4, und 13. Juli 1844, Nr. 56, S. 4; Sondermann, J. W. (1845): Verkauf Graswuchs der Großenwiese bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 51, S. 4 und Nr. 52, S. 4; Sondermann, J. W. (1846): Verkauf Graswuchs der Großenwiese bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 52, S. 4 und Nr. 53, S. 3; Sondermann, J. W. (1847): Verkauf Graswuchs der Großenwiese bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 23. Juni 1847, Nr. 50, S. 4. sowie v. 26. Juni 1847, Nr. 51, S. 4; Sondermann, J. W. (1848): Verkauf Graswuchs der Großenweise bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 21. Juni 1848, Nr. 50, S. 4 sowie v. 24. Juni 1848, Nr. 51, S. 4; Sondermann, J. W. (1849): Verkauf Graswuchs des Großewiese unterhalb Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreis- und Intelligenzblatt, Nr. 49, S. 4 sowie Nr. 50, S. 4; Sondermann, J. W. (1850): Verkauf Graswuchs der Großenweise bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 3. Juli 1850, Nr. 52, S. 4 sowie Nr. 53, S. 4; Sondermann, J. W. (1851): Verkauf Graswuchs der Großenwiese unterhalb Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 54, S. 4 und Nr. 55, S. 4; Sondermann, J. W. (1852): Verkauf Graswuchs der Wiese unterhalb Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 54, S. 4; Höstermann (1853): Verkauf Graswuchs der Sondermanns große Wiese in Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 2. Juli 1853, S. 4, sowie v. 6. Juli 1853, S. 4; Sondermann, Louis (1855): Anzeige Verkauf Graswuchs, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 4. Juli 1855, S. 4 und 7. Juli, S. 3.

[167] Vgl. Bergen, F. W. (1842): Verkauf Graswuchs der Großenwiese des Daniel Heuser, in: Aggerblatt, Nr. 49, S. 4; Heuser, Daniel (1843): Verkauf Graswuchs der Großenwiese Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 49, S. 4.

[168] Vgl. Meissen, G. J. (1858): Verkaufsanzeige große Wiese bei Gummersbach, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 22. Dezember 1858.

[169] Vgl. Höstermann (1864): Öffentlicher Verkauf des Graswuchses der großen Wiese bei Mühlenseßmar, in: Gummersbacher Kreisblatt, Nr. 54, S. 3.   

[170] Pelzer, Eugen (1831): Urkarte der Gemeinde Gummersbach der Bürgermeisterei Gummersbach, Flur 9, genannt Mühlenseßmar.

[171] Vgl. Familie Sondermann (1857): Todesanzeige Johann Wilhelm Sondermann, in: Gummersbacher Kreisblatt v. 10. Januar 1857, S. 3; Familie Sondermann (1857): Todesanzeige Johann
Wilhelm Sondermann, in: Kölnische Zeitung v. 11. Januar 1857, Nr. 11, S. 4.

[172] Vgl. Sondermann, J. W. (1849): Todesanzeige Wilhelmina Baltes, in: Gummersbacher Kreis- und Intelligenzblatt, Nr. 56, S. 4.

[173] Vgl. Drecker, Inge (2007): Gespräch mit Christoph Thiesen, Hattersheim; vgl. ebenso o. V. (1970): Stand in der Winterbecke der erste Gummersbacher Textilbetrieb? Wo der Bach ehemals eine Lohmühle betrieb, in: Oberbergische Volks-Zeitung, Gummersbach, wahrscheinlich entstammt die Angabe einem Familienmitglied; Koch, Ruth (1982): Brief an Jürgen Woelke, Feldafing;  

[174] Vgl. Koch, Ruth (1982): Brief an Jürgen Woelke, Feldafing.

[175] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1941), S. 100. Amalie Müller-Thiel berichtet die Anekdote über eine "Frau S.", erwähnt den Namen Sondermann daher nicht explizit. Wahrscheinlich handelt es sich bei der "Frau S." um Wilhelmine Sondermann, geb. Baltes. Es kann sich nicht um die ebenfalls in der Winterbecke wohnende Frau Steinmüller handeln, da Amalie Müller-Thiel diese in derselben Anekdote mit St. abkürzt. Zudem folgt nach der Anekdote ein Absatz über die Frauen der Familie Sondermann. Dem Autor ist keine andere Familie S. neben die Familien Sondermann und Steinmüller in der Winterbecke bekannt.

[176] Vgl. Heuser, Adolf (1927): Alte Gummersbacher Gestalten, in: Volkszeitung für Rheinland und Westfalen v. 26. Januar 1926.

[177] Vgl. Müller-Thiel, Amalie (1940): Alt-Gummersbach: Bilder und Geschichten, Gummersbach, S. 69.

[178] Vgl. o. V. (1970): Stand in der Winterbecke der erste Gummersbacher Textilbetrieb? Wo der Bach ehemals eine Lohmühle betrieb, in: Oberbergische Volks-Zeitung, Gummersbach.

[179] Vgl. Spindler, Meta (1940): Auf der Höhe meines Lebens, Hilden, S. 4.

[180] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 486 und S. 490.

[181] Vgl. Woelke, Jürgen (1985): Kapital war nötig: Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg, Gummersbach, S. 73.

[182] Vgl. o. V. (1951): Auf dem „Oelchen“ arbeiten Tag und Nacht 500 Mann. E. W. Sondermann, die älteste Wirkerei und Strickerei in Gummersbach, in: Industrie-Ausgabe der Volkszeitung.
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